
Antipodas – ein Flamenco Bühnenabend
Eine feste Größe ist Flamenco in Ingolstadt schon seit bald fast 20 Jahren. Eine entsprechende Reihe widmet sich heuer erneut der spanischen Tanzkultur mit zwei Veranstaltungen.
Den Auftakt macht Antipodas, ein Flamenco-Bühnenabend am Samstag, 30. September, 20 Uhr im Kulturzentrum neun. Die visuell kraftvolle und sinnliche Performance stellt das Zusammenleben zweier Frauen auf der Bühne dar, die inspiriert vom mythischen Archetypus des „El Doble“ oder des Doppelgängers mit der Dualität und Individualität ihres Selbst konfrontiert werden. In der romantischen Literatur, in Film und Philosophie finden sich immer wieder Bezüge zu dieser Entfaltung.
In Antipodas tauchen die Zwillinge Florencia Oz und lsidora O’Ryan in eine zeitgenössische und minimalistische Ästhetik ein, die nach Harmonie, Eleganz, Symmetrie und Ausgewogenheit strebt; sie erzählen von ihrer Reise, von damals, als sie noch Eins waren bis zu dem Moment, in dem eine von ihnen beschloss, nicht mehr die andere zu sein, um sie selbst zu werden.
Florencia OZ
Im Jahr 2019 erhielt die Tänzerin und Choreografin Florencia OZ den ersten Preis beim Nationalen Flamencowettbewerb in Spanien. Nach einem Studium des zeitgenössischen Tanzes an der Universität von Chile zog sie 2007 nach Sevilla, wo sie ihre künstlerische Ausbildung fortsetzte und ihre Karriere als Flamenco-Tänzerin begann.
2011 gewann Florencia das Xll. Certamen de baile joven und erhielt ein jährliches Stipendium der Cristina Heeren Flamenco Art Foundation. Sie war Teil verschiedener wichtiger Flamencogruppen, darunter des Ballet Flamenco de Andalucía. Im Mai 2021 stellte Florencia ihr erstes Soloprojekt „Antípodas“ unter der Co-Regie von David Coria beim XXV. Festival de Jerez vor und gewann mit ihrem Debüt prompt den Revelation Artist Award. „Antipodas“ tourte unter anderem auf den Bühnen des Nimes Festivals, der V Bienal de Flamenco de Paris und des Madrid Flamenco Festivals. Florencia wurde inzwischen vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Premio Artista Revelación“, dem „Premio Nacional de Baile Flamenco“, „Primer Premio de Solo“ und „Premio Carlota Santana New York“.
Isidora O’Ryan
Isidora O’Ryan ist eine in Spanien lebende chilenische Cellistin, Sängerin und Komponistin, die seit mehr als einem Jahrzehnt mit verschiedenen Musikprojekten experimentiert und forscht. Sie wirkt als Kammer- und Orchestermusiker, in Ensembles und als Solistin. Konsequent überschreitet sie Grenzen, beherrscht die Sprachen der freien Improvisation, der zeitgenössischen Musik, der Popmusik und wagt sich immer wieder an interdisziplinäre Projekte.
Als Cellistin absolvierte lsidora seit 2006 eine Ausbildung an der Universität von Chile bei Lehrern wie Roberto González und Cristian Peralta und erlangte 2015 mit höchster Auszeichnung den Titel einer Interpretin mit Auszeichnung für Violoncello. Im Jahr 2021 erhielt sie ein Stipendium des chilenischen Ministeriums für Kultur und Kunst
Derzeit ist sie Teil von l.O., ihrem Solo-Musikprojekt, bei welchem sie elektronische und klassische Klänge in unverwechselbarer Weise mischt. Im März 2020 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Ciénaga“, mit dem sie den Revelation Artist Award bei den Indigo Awards (CL) gewann.
