
Hybrider Abendvortrag: Die Harnschau in der Frühen Neuzeit
Am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr bietet das Deutsche Medizinhistorische Museum im Begleitprogramm zur aktuellen Sonderausstellung einen hybriden Abendvortrag zum Thema „Die Harnschau in der Frühen Neuzeit“. Es spricht Professor Michael Stolberg (Universität Würzburg), ein international ausgewiesener Experte für die Medizingeschichte der Frühen Neuzeit.
Die Harnschau war lange Zeit das wichtigste Diagnoseverfahren überhaupt. Ärzte wie Laien glaubten früher, man könne fast alle Krankheiten, ja selbst Schwangerschaften, allein durch den geschulten Blick auf das gefüllte Harnglas erkennen. Anhand von handschriftlichen und gedruckten Quellen und zeitgenössischen bildlichen Darstellungen schildert der Vortrag die überragende Bedeutung der Harnschau im heilkundlichen Alltag der Frühen Neuzeit. Michael Stolberg erläutert die theoretischen Grundlagen der Harnschau, beschreibt ihre praktische Anwendung und fragt nach den Gründen für ihre große Popularität und ihren allmählichen Niedergang.
Michael Stolberg war Ordinarius für Medizingeschichte an der Universität Würzburg und ist Autor zahlreicher, weit beachteter Publikationen zur Geschichte der Frühen Neuzeit. Sein Buch zur „Kultur- und Alltagsgeschichte der Harnschau“ kann auch im Shop des Medizinhistorischen Museums erworben werden.
Der einstündige Vortrag findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt. Ab 18 Uhr kann die Ausstellung besucht werden. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Einwahldaten für Zoom-Gäste sind auf der Homepage www.dmm-ingolstadt.de zu finden (unter Aktuell / Alle Veranstaltungen). Anschließend steht der Referent bei einem kleinen Umtrunk für weitere Gespräche zur Verfügung.
