Mittagsvisite: Taschen-Induktionsapparat
Am Dienstag, 5. August, um 12.30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein – vor Ort und via Zoom. Dr. Alois Unterkircher stellt ein medizinisches Therapiegerät vor, das auf den ersten Blick ein wenig „gefährlich“ aussieht: einen Induktionsapparat. Die Teilnahme ist kostenlos.
Elektrisch betriebene Heilapparate zur Behandlung unterschiedlichster Leiden kamen ab den 1850er Jahren groß in Mode. Mit der Anwendung von Induktionsstrom und der Entwicklung von immer leistungsfähigeren „Akkumulatoren“ (Batterien) wurden die Geräte immer kleiner und handlicher. Zudem ließ sich der Strom nun auch präziser regulieren. Der in Paris tätige Entwickler Alexandre Gaiffe brachte ab den 1860er Jahre sehr flache Geräte auf den Markt, die einfach in die Jackentasche gesteckt werden konnten – zumindest versprach das die Produktwerbung. Damit wurde es möglich, dass Ärzte ihre Patienten im Rahmen von Hausbesuchen „elektrisierten“. Die Geräte waren hochwertig verarbeitet und leicht zu bedienen, lediglich die Reinhaltung der Batterien erforderte größere Aufmerksamkeit.
Unterkircher geht auf die Anziehungskraft dieser elektrischen Heilapparate auf die Medizin der Zeit um 1900 ein und erklärt, wie Ärzte den faradischen Induktionsstrom für ihre Therapien zu nutzen versuchten.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Einwahldaten für Zoom-Gäste sind auf der Homepage https://www.dmm-ingolstadt.de/ zu finden (unter Aktuell / Alle Veranstaltungen).
