Mal so richtig mit Profigerät fräsen oder schweißen. Oder einen Lasercutter benutzen. Oder den selbst entwickelten Prototypen im 3D Drucker ausdrucken lassen. Zuhause ist das eher umständlich, aber dafür gibt es ja den brigk Makerspace. Diese Kombination aus Begegnungsstätte, Labor und Werkstatt war zunächst in einem ehemaligen Supermarkt im Ingolstädter Nordosten untergebracht, nun ist es im „Untergrund“ des digitalen Gründerzentrums brigk auf dem ehemaligen Gießereigelände in Ingolstadt zu finden. „Sehr zufrieden ist eine Untertreibung,“ meint Makerspace Leiter Max Hofedank mit Blick auf das neue Zuhause. Von Anfang an sei man durch die INKo Bau (Ingolstädter Kommunalbauten GmbH & Co. KG) in die Planungen mit einbezogen worden. Das Ergebnis: Ein ausgeklügeltes System aus Werkstattbereichen, Containern (z.B. für Materialaufbewahrung) und einer Event-Fläche mit Chill-Out Area samt Videospielkonsole.
Wie der Name schon vermuten lässt, sind hier die „Maker“, also Macher und Macherinnen aller Altersklassen (Mindestalter 18 Jahre), im Einsatz – und zwar vom Hobby-Bastler über die Jungunternehmerin bis zum pensionierten High-Tech-Spezialisten. Start ups realisieren hier ihre Kleinserien, Bastler individualisieren ihre Geschenkideen und ambitionierte Heimwerker können unter Profi-Bedingungen arbeiten.
Herzstück ist das sogenannte Rapid-Prototyping, also die Herstellung von Musterbauteilen oder Modellen mittels 3D Drucker. „Viele sind sehr fokussiert auf ihr Projekt,“ erklärt Max Hofedank. Da gibt es auch bei den Arbeitszeiten keine Grenzen, denn – Vorsicht Klischee – der Nerd an sich ist gerne nachtaktiv. Deshalb kann der Makerspace 24 Stunden genutzt werden – jeden Tag. Die Mitglieder können unterschiedliche Monats- und Jahrestickets buchen, die zur Nutzung einzelner Bereiche (Rapid Prototyping, Metall oder Holz) berechtigen, wobei auch kombiniert und gewechselt werden kann.
Der Lasercutter ist der Liebling
Besonders hoch im Kurs steht laut Max Hofedank bei den Makern der große Lasercutter. Der knöpft sich problemlos Holz, Glas und Kork vor und kann Metall gravieren. So eine
Maschine stallt man sich nicht eben in den Keller. Und das gilt auch für die Schweißgeräte und die CNC Fräse, die sogar im Makerspace nach einem offenen Projekt selbst entwickelt und gebaut wurde. Ergänzt wird das Rundum-Glücklich-Sortiment durch Geräte wie Rundschleifer, Sandstrahlkabine, Trennschleifer, Handtafelschere, Band- und Tellerschleifmaschine, Dickenhobel, Lötstation, Schneidplotter und vieles mehr. Je nach Nachfrage wird das Angebot weiter ausgebaut: „Wir werden weiter aufstocken!“ Und auch das Miteinander steht nach Umzug und Corona wieder mehr im Mittelpunkt: „Wir wollen auch mit dem Makers Club wieder anfangen. Hier können sich Mitglieder kennen lernen und austauschen,“ betont Max Hofedank. Derzeit sind es etwa 50 aktive Mitglieder mit unterschiedlichsten Ambitionen. „Es gibt Leute, die fast täglich da sind, andere kommen einmal im Monat, um zwei Bretter zu sägen.“ Und noch sind es deutlich mehr männliche Maker: „Aber das kann jeder. Es hat nichts mit dem Geschlecht zu tun,“ betont der begeisterte Macher, Tüftler und Holzwerker Hofedank. Zur ersten Kontaktaufnahme bietet sich der Donnerstag Nachmittag an: Von 14 bis 18 Uhr können Interessierte im Makerspace vorbei schauen, um sich selbst ein Bild von diesem Paradies für Tüftler zu machen. (ma)
Kurz notiert:
brigk Makerspace
Schloßlände 26
85049 Ingolstadt
0841 / 14908195
Mail: makerspace@brigk.digital
Web: brigkmakerspace.digital
Maker Sprechstunde
jeden Donnerstag 14 – 18 Uhr
Tag der Offenen Tür
am 17. September 2022
10 – 16 Uhr, Führungen durch das Dalwigk
um 11, 13 und 15 Uhr