Mit erhöhtem Bürgermeisteraufkommen ist zu rechnen! Diese Ansage hätte man am Montag Vormittag am Bahnhof Eitensheim durchaus hören können. Und damit hatte sich auch der VGI-Slogan „Wir verbinden die Region“ bewahrheitet, denn es wurde zusammen mit einem Landrat, sechs Bürgermeistern und einer Bürgermeisterin der Startschuss für neue Flexi-Bus Angebote auf den Gemeindegebieten von Walting, Hitzhofen, Böhmfeld und Eitensheim gegeben. Dazu kommt eine optimierte Regionalline 280 und auch der beliebte Schnellbus X80 von Eichstätt nach Ingolstadt hat ein „Update“ erfahren.
Als einen „kleinen Meilenstein“ hat Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger den Betriebsstart des ÖPNV-Linienbündels X80, 280 und VGI-Flexi FX8 bezeichnet. In Böhmfeld, Hitzhofen und Walting sei das Nahverkehrsangebot bislang stark auf den Schülerverkehr zugeschnitten gewesen, so Anetsberger. Damit war es keine praktikable Alternative für die Bevölkerung. In Eitensheim gibt es zwar einen Bahnhof, aber die Schnellbuslinie X80 hat nur einen Halt im Gewerbegebiet bedient, das weit entfernt vom Bahnhof liegt.
Mit dem 1. Dezember treten nun signifikante Änderungen in Kraft.
VGI-Flexi FX8
Per App, Online oder per Telefon können sich ab sofort Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinden Böhmfeld, Eitensheim, Hitzhofen und Walting „ihren Bus“ bestellen. Bedient werden rund 90 Haltepunkte. Erschlossen sind so auch Gebiete, die der klassische Linienbus nicht anfährt, etwa in Wohnsiedlungen. Die Entfernung zu so einem Haltepunkt liegt bei 250 – 300 Metern und rund 10 000 Personen im Einzugsbereich können von dem Angebot Gebrauch machen: „Das ist schon bemerkenswert“, betonte Alexander Anetsberger.
Der VGI-Flexi ist in den VGI-Tarif eingebunden und auch das Deutschland-Ticket ist für das Angebot gültig. Die Fahrt muss 60 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit gebucht werden.
Der Kleinbus fährt nur, wenn überhaupt eine Buchung vorliegt, so werden Leerfahrten vermieden und Ressourcen und Umwelt geschont.
Regionallinie 280
Die Busverbindung von Lippertshofen über Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Pfünz nach Eichstätt erhält einen neuen Linienverlauf. Der Halt in Pietenfeld entfällt, dafür wird Pfünz besser eingebunden. Neu: eine Rückfahrt nach Schkulschluss schon um 12.15 Uhr an Eichstätt-Rebdorf, nicht für Schülerinnen und Schüler, sondern für alle Fahrgäste.
Schnellbus X80
Die Linie von Eichstätt nach Ingolstadt bedient nun auch den Kernort von Eitensheim inklusive Bahnhof.
Anetsberger betonte, dass der Ausschuss für ÖPNV und Mobilität zusammen mit den Gemeinden den Ausbau des ÖPNV Angebots beschlossen habe, obwohl es nicht kostendeckend arbeitet und vom Freistaat „hochgradig“ bezuschusst wird: „Wenn wir schon Geld in die Hand nehmen, dann soll das Angebot auch eine Verbesserung darstellen,“ betonte der Landrat, der auch klar machte: „je erfolgreicher das Projekt ist, desto höher wird das Defizit.“ Trotzdem wünsche er sich, dass die Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen und „zu Stammgästen werden“.
Chauffiert werden die Gäste in sieben modern ausgestatteten Fahrzeugen, die von Busfahrern und -fahrerinnen der Firma Jägle aus Eichstätt gesteuert werden. Sie hat nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für das neue ÖPNV-Linienbündel erhalten.
VGI-Vorstand Robert Frank freute sich „in Zeiten, in denen vieles auf dem Prüfstand steht“ über dieses Signal aus dem Landkreis Eichstätt. Hier sei ein professionelles und innovatives ÖPNV-Angebot entstanden, das mit dem Erfolgsmodell Schnellbus begonnen hat.
Es sei ein toller Anlass, um sich hier in seiner Gemeinde zu treffen, erklärte Eitensheims Erster Bürgermeister Manfred Diepold. Mit der Bahnlinie sei man gut versorgt. Aber das gilt vor allem für Fahrten nach München. Eine gute Taktung für einen Bus nach Ingolstadt (und da auch in die Innenstadt) war der Wunsch, der nun realisiert worden ist – unabhängig vom Schülerverkehr. Eichstätts Oberbürgermeister Josef Grienberger ob zwei Vorteile des neuen Linienbündels hervor: Zum einen werde die Verknüpfung zu den umliegenden Gemeinden verbessert (immerhin pendeln täglich ca. 8000 Personen in die Domstadt) und zum anderen ist der X80 Schnellbus angesichts der medizinischen Versorgung sehr wichtig. In 40 Minuten erreicht man aus Eichstätt das Ingolstädter Klinikum uns umgekehrt. Dazu sei der X80 für die Studierenden nicht mehr wegzudenken. Beide Uni-Standorte in Eichstätt und Ingolstadt sind mit Haltestellen direkt vor der Haustür verbunden. Für Waltings Rathauschef Roland Schermer ist das neue Angebot ein „Riesen Standortfaktor, den wir Landgemeinden unbedingt brauchen“. Sehr glücklich über den Flexi-Bus und die Verbesserung der Linien nach Eichstätt und die hervorragende Anbindung an die Nachbargemeinden zeigte sich auch Hitzhofens Erster Bürgermeister Roland Sammüller. Er hat sogar – wie der Böhmfelder Kollege Jürgen Nadler, der seine Gemeinde in Richtung Eichstätt und Ingolstadt gut angebunden sieht – einen neuen Haltepunkt direkt vor der eigenen Haustür. Ebenso berichtete Gaimersheims Erste Bürgermeisterin Andrea Mickel („Ich wünsche uns viele Fahrgäste“) von einer neue Haltestelle vor ihrem Zuhause. Hier sei alles mit rechten Dingen zugegangen, schmunzelte Alexander Anetsberger mit Blick auf die Pressevertreter.
Anschließend erteilte der Eitensheimer Pfarrer Simon Heindl den Fahrzeugen den kirchlichen Segen. Die Busse sollten nicht nur Maschinen sein, die der Fortbewegung dienen, sondern zum Segen werden, idem sie dazu beitragen, dass sich Menschen begegnen, besuchen und Freundschaften wachsen. (ma)
Alle Infos zu Tarifen, Angeboten und Buchungsmöglichkeiten gibt es unter: VGI – Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt
Die App VGI-Flexi gibt‘s im App Store und bei Google Play.
Telefonische Flexi-Bus Buchung unter 0800-8442844.
