
Ballspende in der Mittagsvisite
Am Dienstag, 15. April, um 12.30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum wieder zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein – vor Ort und via Zoom. Sammlungsleiter Dr. Alois Unterkircher stellt ein Objekt vor, das für ein medizinhistorisches Museum eher ungewöhnlich ist: eine „Ballspende“. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Ballsaison zwar bereits seit längerem vorüber, bei dieser Mittagsvisite bittet Dr. Alois Unterkircher dennoch zum Tanz. Er lädt ins Wien der Jahrhundertwende ein und präsentiert eine sogenannte Ballspende. Diese Sammlerstücke wurden von namhaften Kunsthandwerkern hergestellt und den Damen zu Beginn des Balls als Präsent des Veranstalters überreicht. Meist verbarg sich darin ein kleines Heftchen mit der gedruckten Tanzfolge. In den frei gelassenen Seiten trug die Dame die Namen jener Herren ein, mit denen sie sich zu einem Tanz verabredet hatte.
Die in der Mittagsvisite vorgestellte Ballspende stammt aus dem Jahre 1911 und verweist auf die damaligen Bemühungen vieler Großstädte um sanitäre Reformen. In jenem Jahr stellte die Stadt Wien die Zweite Hochquellwasserleitung fertig, was nicht nur eine bautechnische Meisterleistung darstellte. Die Versorgung der Stadtbevölkerung mit sauberem Trinkwasser trug auch wesentlich zum Rückgang bestimmter Krankheiten wie dem Bauchtyphus bei und senkte die Säuglingssterblichkeit merklich.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Einwahldaten für Zoom-Gäste sind auf der Homepage des Medizinhistorischen Museums unter https://www.dmm-ingolstadt.de/ zu finden (unter Aktuell / Alle Veranstaltungen).
