Ingolstadt, seine Universität und ein bisschen Knallwein

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    Allein der Raum ist schon eine Schau. Im Erdgeschoss der Hohen Schule im Herzen Ingolstadts befindet sich der sogenannte „Freskenraum“, der einst den Medizinstudenten als Lehrsaal galt. Das Äskulap-Fresko aus dem Jahr 1481 ist bis heute ein farbenfroher Beweis dafür und an sich schon ein kleiner Schatz. Nun im Jubiläumsjahr „550 Jahre Hohe Schule“ ist an diesem historischen Ort eine kleine, aber sehr feine Ausstellung eröffnet worden. Sie trägt den Titel „„Abgesang im ältesten Universitätsviertel Bayerns – Wie Karl Emil Schafhäutl 1855 die Bestandsaufnahme durchführte und was heute noch besteht“.

    Gabriel Engert

    „Über Jahrhunderte sind von hier aus wichtige Impulse ausgegangen,“ erklärte Kulturreferent Gabriel Engert mit Blick auf die bayerische Landesuniversität. Das Universitätsviertel mit der Hohen Schule, dem Georgianum, dem Jesuitenkolleg und den zahlreichen Professorenhäusern (Studentenunterkünfte und Kneipen nicht zu vergessen) war bis zum Umzug der Universität ein belebtes, urbanes Zentrum. „Dieses Viertel ist bis heute fast vollständig sichtbar,“ betonte Maria Eppelsheimer, Leiterin der Wissenschaftlichen Bibliothek Ingolstadt, bei der Einführung in die Ausstellung. Dem Universalgenie und gebürtigen Ingolstädter Karl Emil von Schafhäutl (1803-1890) ist es zu verdanken, dass Mitte des 19. Jahrhunderts in einer Art städtebaulicher Inventur die ehemaligen Universitäts-Gebäude und die mit der Bildungseinrichtung in Zusammenhang stehenden Häuser und Orte gezeichnet und katalogisiert worden waren.

    Maria Eppelsheimer

    Das Ergebnis ist die „Topische Geschichte der Universität Ingolstadt“, die er zusammen mit dem Ingenieur Hermann Hezner erstellte. Sie umfasst drei Epochen auf 29 Tafeln: 1573 (Entstehung des Sandtner Modells), 1800 (Wegzug der Universität nach Landshut) und 1855/56 (Entstehung der Topischen Geschichte). „Es war die Übertragung des bibliothekarischen Gedankens des Erschließens und Bewahrens auf seine Heimatstadt Ingolstadt“, so Eppelsheimer.

    Die Ausstellung stellt nun diese topische Geschichte den aktuellen Gegebenheiten gegenüber. Dafür wurden Fotografien und Drohnenbilder angefertigt, die als Kipp-Bilder (man kennt das aus der Kindheit, je nachdem wie man das Bild hält, zeigt es ein anderes Motiv) übereinander gelegt sind. Die Idee dazu hatte der Künstler Marc Köschinger (Titelbild), der das Design der Ausstellung verantwortet. So ist er eigens auf eine drei Meter hohe Leiter im Innenhof des Neuen Schlosses geklettert, um ein Foto des Gebäudes aus der Perspektive Schafhäutls machen zu können. Die Informationen zu Bildern und Gebäuden werden durch eine Reihe an Zitaten aus den Beobachtungen ergänzt, die beim Befragen und Analysieren der Bewohner aufgezeichnet wurden. „Meine Lieblingsentdeckung dabei ist der Knallwein,“ erzählt Marc Köschinger. Als Knallwein hat man den in Mode kommenden Pseudo Champagner bezeichnet, der bei den Ingolstädtern offenbar zu festlichen Anlässen gerne genossen wurde.

    Die Ausstellung ist vom 12. April bis zum 30. Oktober im Freskenraum der Hohen Schule, Goldknopfgasse 7 in Ingolstadt zu sehen. Öffnungszeiten: Di. bis So., 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr, Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
    Mehr unter www.ingolstadt2022.de

     

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