Kunst mit Fragezeichen im Museum für Konkrete Kunst

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    Fragwürdig. Nehmen wir dieses Wort beim Wort. Dann bezeichnet es etwas, das der ein oder anderen Frage würdig ist. Die Konkrete Kunst zum Beispiel. Nach dem Wesen dieser Kunst hat das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt gefragt und unkonkrete Antworten bekommen. Ausgerechnet zur Konkreten Kunst. Fragwürdig? Unbedingt. Da will man doch glatt selbst noch Fragen stellen… und das kann man auch. „24! Fragen an die Konkrete Gegenwart“ lautet der Titel der neuen, soeben eröffneten Sonderausstellung.

    1924 gilt als das vermeintliche Geburtsjahr des Begriffs „Konkrete Kunst“. Der niederländische Künstler, Architekt und Theoretiker Theo van Doesburg (1883-1931) soll diesen Begriff vor einhundert Jahren erstmals formuliert und für eigene Werke verwendet haben. „1924 festzulegen ist uns im Lauf der Recherche immer schwieriger gefallen,“ erklärte Ausstellungskurator Dr. Mathias Listl beim Presserundgang. Und so hat man keine Jubiläumsausstellung organisiert, sondern die Frage nach der Konkreten Kunst ins Hier und Jetzt transportiert. Was ist Konkrete Kunst? Und was sagt die aktuelle Generation an Künstlerinnen und Künstlern dazu? 24 Kunstschaffenden ab dem Jahrgang 1980 oder jünger ist vom MKK in Ingolstadt und dem Museum im Kulturspeicher (MiK) Würzburg diese – und nicht nur diese – Frage gestellt worden. Verstehen Sie sich als Konkreter Künstler? So lautete eine andere. Nur einmal wurde diese mit Ja beantwortet. Trotzdem wird der Konkreten Kunst eine große Bedeutung eingeräumt. Der Umgang von 12 jungen Künstlerinnen und Künstlern aus sieben Nationen mit der Konkreten Kunst ist im MKK in Ingolstadt zu sehen (die anderen 12 stellen im MiK aus).

    Der Museumsbesucher wird von einem Werk von Dave Großmann begrüßt, das sich mit den gestalterischen Prinzipien der Konkreten Kunst auseinandersetzt. Es folgen elf weitere künstlerische Statements, die sich über die Museumsetagen verteilen. Da ist zum Beispiel die Rauminstallation von Anna-Maria Bogner, die ein ca. 80 Meter langes, schwarzes Gummiband den Raum durchkreuzen lässt. Nicht willkürlich, sondern penibel geplant. Millimetergenau. Zwei tage lang wurde ausgemessen, dann baute sie erst ein Kartonmodell, schließlich ein digitales Modell und erst dann wurde vor Ort Hand angelegt. Für die Künstlerin ist die Aufgabe damit erledigt, jetzt sich die Museumsbesucher und -besucherinnen an der Reihe: „Das Wichtigste ist immer der Betrachter. Es ist eine Einladung, auf geistige Wanderschaft zu gehen.“

    Als eine „absolut sinnliche Erfahrung“ beschreibt Dr. Mathias Listl das Kunstwerk von Silvia Inselvini. Sie hat aus ganz trivialen Materialien (handelsübliche Kugelschreiber und DIN A 4 Papier) wunderbare Farbfelder erschaffen. Und es gibt noch so viel mehr zu entdecken – von der kleinteilig-filigranen Zeichnung über Faden- und Papierobjekte, Fotografien bis zu den Werken von Vladiana Ghiulvessi („eine absolute Neuentdeckung“), die fast schon zur Pop-Art zählen. Raster aus Pferdehaar sind übrigens ebenso in der Ausstellung vertreten wie lateinamerikanische Symbolik und Geometrie. So vielseitig ist die Konkrete Kunst bzw. das, was die 12 Kunstschaffenden darunter verstehen. (ma)

    Künstlerinnen und Künstler, deren Werke im MKK ausgestellt werden:
    Anna-Maria Bogner | Carsten Beck | Martim Brion | Lena Ditlmann | Vladiana Ghiulvessi | Dave Großmann | Toulu Hassani | Marile Holzner | Silvia Inselvini | Fiene Scharp | Marco Stanke | Jonas Weichsel

    Kurz notiert:
    24! Fragen an die Konkrete Gegenwart
    23. März – 22. September 2024
    Museum für Konkrete Kunst
    Tränktorstr. 6–8
    85049 Ingolstadt
    Tel.: 0841/305 1871
    E-Mail: mkk@ingolstadt.de
    www.mkk-ingolstadt.de

    Termintipps:

    6.4.2024, 15 Uhr
    Tag der Konkreten Kunst
    Vortrag von Dr. Theres Rohde, Direktorin
    „Es ist kompliziert. Ein  Versuch, die Konkrete Kunst  zu definieren“

    19.5.2024, 15 Uhr
    Internationaler Museumstag
    Kuratorenführung mit Dr. Mathias Listl

    20.6.2024, 19 Uhr
    Artist Talk online
    Anna-Maria Bogner im Gespräch mit Dr. Mathias Listl über ihr Verhältnis zur  Konkreten Kunst

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