„Was für ein schöner Tag für Eichstätt!“ Mit diesen Worten begrüßte Eichstätts Oberbürgermeister Josef Grienberger die Gäste zum offiziellen „Eröffnungsakt“ in der Altmühlaue in Eichstätt. Nachdem der erste Termin im Juni ins Wasser gefallen war, herrschte nun Sommerwetter. Er sei froh, dass niemand in Anzug und Krawatte gekommen sei und offenbar alle die Einladung genau gelesen hätten, meinte der OB, der selbst mit Sonnenhut, Poloshirt und Bermudashorts erschienen war. Nach über 30 Jahren an Entwicklungsarbeit werde nun mit der Altmühlaue als „einem gemeinsamen grünen Wohnzimmer“ der Schlussstein für das Großprojekt Spitalstadt – auch gegen Widerstände – gesetzt.
Grienberger bedankte sich bei allen beteiligten Behörden, Firmen, Planern, Architekten und Organisatoren und dankte dem Stadtrat für die konstruktive Zusammenarbeit: „Wir haben gerungen, diskutiert und gestritten.“ Das Projekt habe die Stadt Mut, aber auch Schweiß und Sorgen gekostet. Nun ist auch dank der enormen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger (es wurden Anfang 2022 zehn Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmenden durchgeführt) ein Areal entstanden, das auch Aspekte der Barrierefreiheit und Inklusion berücksichtigt. Als eine „unglaubliche Bereicherung“ bezeichnete OB Grienberger außerdem die Haifischbar (als Tiny-House Anlage können Kiosk und Co. im Hochwasserfall weggeschleppt werden), die von Lorenz Fieger und Fred Pfaller betrieben wird.

Stadtbaumeister Jens Schütte ging auf die Entwicklung des Geländes ein, auf dem sich ab 1845 zunächst ein Güterbahnhof befand. Der Bau der B 13 und die Altmühlregulierung veränderten das Gelände erneut, bis 1996 auch der Güterverkehr eingestellt wurde. Die große, freie Fläche sei von da an eine wichtige Erweiterungsfläche der Stadt gewesen, doch erst 2008 konnte über die Grundstücke verfügt werden. Vier Realisierungswettbewerbe und weitere Maßnahmen ließen die Spitalstadt schließlich wachsen und mit der Altmühlaue ist nun auch das knapp 8.000 Quadratmeter große Areal zwischen Spitalstadt, Herzogsteg und Altmühlufer als Raum für Spiel, Erholung und Biergartengenuss fertig gestaltet. Damit sei laut Schütte auch eine Verknüpfung von Altstadt und Spitalstadt erfolgt. „Es ist eine besondere Freude, wie gut das Areal von der Bevölkerung angenommen wird,“ betonte der Stadtbaumeister.
Für die LAG Altmühl-Donau, die die Altmühlaue im Rahmen des Projekts „Wassererlebnis Altmühltal“ gefördert hat, sprach der LAG-Vorsitzende Benedikt Bauer. In seiner launigen Rede, in der er dem Areal auch echte Schlager-Qualitäten („Ein Schiff wird kommen“) zubilligte, bestätigte er auch, einen erfolgreichen Test der örtlichen Gastronomie absolviert zu haben. Die Spielplätze überlasse er lieber seinen Kindern und OB Josef Grienberger sei nun nicht mehr nur „Mayor Joe“ (so nannte ihn der US-amerikanische Generalkonsul bei seinem Eichstätt Besuch), sondern Captain Jack Sparrow.
Nach der kirchlichen Segnung des Areals fand ein Familientag statt, an dem sich etliche Vereine, Institutionen und Organisationen aus Eichstätt beteiligten.

Völkerverständigung und vereinsübergreifende Spielfreude konnte manganz spielerisch erleben. Der Verein “Freunde von Montbrison”, der die Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt unterstützt, hatte sich mit der Spielgemeinschaft Raspaille Eichstätt zusammengefunden, um gemeinsam eine sehr französische Sportart zu betreiben: Auf der Boule Bahn wurde Boule – oder auch Pétanque – gespielt. Damit ist sogleich die neue Boulefläche in der Altmühlaue offiziell in Betrieb genommen worden. Beide Vereine machten dabei auf ihre Aktivitäten aufmerksam: “Wir freuen uns immer über Neuzugänge,” war man sich einig.
Die Freunde von Montbrison starteten dabei auch eine Art Bürgerbeteiligungsprozess, der die Partnerschaft Eichstätt – Montbrison stärken kann: “Es wird eine Bürgerfahrt geben”, verriet die zweite Vorsitzende Tanja Bintakies. Es soll eben nicht nur Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen gegeben werden. Interessenten für diese Fahrt nach Montbrison können sich an einer Online-Umfrage beteiligen – den Link finden Sie HIER. Informationen zum Verein finden Sie auf der Webseite www.freundevonmontbrison.de
Auch die Tischtennisabteilung des PSV Eichstätt war vor Ort vertreten. Trainerin Alicia Palit (auf dem Bild links) gab Einblicke in den schnellen Ballsport: “Es wäre schön, wenn noch mehr Mädels bei uns mitmachen würden!”.
Die BRK-Jugend, die Feuerwehr, der Schachclub, der Trachtenverein, die KU Eichstätt-Ingolstadt, der Kinderschutzbund und der Behindertenbeirat der Stadt waren ebenso vertreten wie der Bootsverleih Glas und das Team vom Haus der Jugend. Die Eichstätter Stadtkapelle lud zum Pickkickkonzert und bei Führungen konnte man das Gelände mit dem OB erkunden. Mehr zum Projekt unter: https://www.eichstaett.de/altmuehlaue/ (ma)
Und hier noch ein paar Impressionen: