Klo Geschichte(n) und Erlebnistag im Haus im Moos

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    Vorsicht! Kraftausdruck! Aber diese Erfindung war wirklich „fürn Arsch“. 1857 bringt der US-Amerikaner Joseph Gayetty aloe-getränkte Hanfblätter auf den Markt, die gegen Hämorriden helfen sollen. Zu bekommen war dieses erste Toilettenpapier im modernen Sinn damals noch in der Apotheke. In der Sonderausstellung „Mit dem Spaten in den Garten? Geschichte(n) rund ums Klo“ im Haus im Moos dreht sich alles um diese eine Geschäft, das alle Menschen machen und das im Lauf der Geschichte auch den Erfindergeist beflügelte.

    Museumsleiterin Dr. Joana Mylek in der “Badewannenabteilung” der Sonderausstellung

    „Spülmechanismen, die man aber noch von Hand auffüllen musste und bei denen auch das Schmutzwasser von Hand entfernt wurde, gab es schon im 16. Jahrhundert. Sie waren aber störungsanfällig und es gab eine Riesensauerei, wenn es nicht funktionierte. Deswegen hat sich das nicht so wahnsinnig durchgesetzt“, erklärt Museumsleiterin Dr. Joana Mylek. Sie hat die Ausstellung, die in Detmold konzipiert wurde, bereits während ihrer Arbeit im Porzellanikon in Selb betreut und nun an ihre neue Wirkungsstätte im Donaumoos geholt.

    Vom historischen Klorollenhalter über eine Ansammlung an Nachttöpfen bis zur modernen Hightech-Toilette sind hier Objekte zu finden, die das stille Örtchen und seine Entwicklung beleuchten. Dazu gehören auch Kanalisation und Wasserleitungen. Wo die fehlten, ist man nach draußen gegangen und hat seine Hinterlassenschaft einfach verbuddelt. Das tat man in der Antike ebenso wie auf dem Bauernhof im Donaumoos, weshalb die Schau auch den Titel „Mit dem Spaten in den Garten?“ trägt. Und das Plumpsklo des Hofstettener Hofs auf dem Freilichtgelände wird ebenfalls in die Ausstellung mit einbezogen – nach dem Motto: „Wenn`s Arscherl brummt, ist´s Herzerl g`sund“. Übrigens: das Herz in der Klotür hat sich vom Alpenraum her verbreitet. Und eigentlich ist es gar kein Herz, sondern ein umgedrehter Hintern.

    Und so gibt es im Haus im Moos viel Wissenswertes rund ums stille Örtchen zu ergattern: Warum heißt es 00? Wer hat das erste WC erfunden? Und das Dixi-Klo? Wie sah die Hygiene um 1900 im Donaumoos aus? Beim Stichwort Hygiene muss der Name Max von Pettenkofer (1818 – 1901) fallen. Ihm ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet, denn der Begründer der modernen Hygiene ist in Lichtenheim – nur vier Kilometer vom Haus im Moos entfernt – aufgewachsen. „Der junge Max hat hier barfuß im Donaumoos das Vieh gehütet und hat Gedichte über seine Heimat geschrieben, wie sehr es ihm hier gefallen hat,“ erklärt Joana Mylek. Zur Apotheker-Ausbildung wurde Max Pettenkofer (den Adelstitel gabs erst später) zu seinem Onkel nach München geschickt, wo er aber nach einem Ausflug ins Schauspielfach als nicht geeignet für einen Hofapotheker galt. Er studierte Medizin, arbeitete im Labor von Justus von Liebig und wurde 1865 in München erster deutscher Professor für Hygiene sowie erster Lehrstuhlinhaber dieses Faches weltweit. Pettenkofers Forschung zu sauberem Wasser und funktionierenden Abwassersystemen rettete zahllose Leben. Sein Original-Schreibtisch ist als Leihgabe des Pettenkofer-Instituts im Rahmen der Ausstellung nun unweit seines Geburtsorts zu sehen. (ma)

    Öffentliche Vernissage am 15. Mai
    Wer die erste Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch (inkl. einem Gläschen Wein) nutzen möchte, ist am Donnerstag, 15. Mai um 18 Uhr herzlich eingeladen. Die Ausstellungseröffnung ist für jedermann zugänglich.

    DonaumoosErlebnis am 18. Mai
    Ein volles Programm für Kinder und Erwachsene ist im und rund um das Haus im Moos am 18. Mai geboten. Beim Aktionstag „DonaumoosErlebnis“ stehen Mitmachaktionen, Führungen und Spiele auf dem Programm. Erstmals kann man sich zum Beispiel beim Moos-Ski-Rennen messen. Wassertiere keschern, alte Kinderspiele kennen lernen, Kräuterwerkstatt, Wäschewaschen wie zu Uromas Zeiten, Nistkästen bauen, kreativ mit Lehm werken, Strom aus Kartoffeln erzeugen, die kleine Jägerprüfung machen – das und mehr steht von 10 bis 17 Uhr auf dem Programm. Auch das Musikkarussell ist wieder am Start. Für das leibliche Wohl sorgt die Museumsgaststätte Rosinger Hof. Auch der Museumsofen wird für das beliebte frisch gebackene Brot angefeuert.

    Hier ein Programm-Überblick:

    10:30 Besuch bei den Wisenten, Wisentplattform
    11:00 Führung durch die Ausstellung „Mit dem Spaten in den Garten“, Foyer Haupthaus
    11:30 Moos-Ski-Rennen, Öxlerhof
    12:00 Museumsführung, Hofstetterhof
    12:30 Besuch bei den Wisenten, Wisentplattform
    13:00 Museumsführung, Hofstetterhof
    13:30 Geschichtenerzählerin, Bienenhaus
    14:00 Führung durch die Ausstellung „Mit dem Spaten in den Garten“, Foyer Haupthaus
    14:30 Besuch bei den Wisenten, Wisentplattform
    15:00 Geschichtenerzählerin, Bienenhaus
    15:30 Museumsführung, Hofstetterhof
    16:00 Führung durch die Ausstellung „Mit dem Spaten in den Garten“, Foyer Haupthaus
    16:30 Museumsführung, Hofstetterhof
    (vorläufiges Programm)

    Kurz notiert:
    Mit dem Spaten in den Garten?
    Geschichte(n) rund ums Klo
    Haus im Moos – Freilichtmuseum & Umweltbildungsstätte
    Kleinhohenried 108
    86668 Karlshuld
    www.haus-im-moos.de

    Öffnungszeiten:
    Dienstag–Freitag: 8:00–17:00 Uhr
    Samstag: 13:00–17:00 Uhr
    Sonntag und Feiertag: 11:00–17:00 Uhr
    Montag: geschlossen

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