Der Ingolstädter Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für die Theatersanierung bereitet. Somit könnte die kommende Spielzeit 25/26 erst einmal die letzte im Hämer-Bau sein. Es wird also eine besondere Saison nach einer besonderen Saison. Mit dem Ende der Spielzeit 2024/25 ist am Stadttheater Ingolstadt die erste unter dem neuen Leitungsteam von Intendant Oliver Brunner, Chefdramaturgin Sonja Walter, Oberspielleiterin Mirja Biel und der Leiterin des Jungen Theaters Julia Mayr zu Ende gegangen. Ein passender Moment, um Bilanz zu ziehen. Dazu teilt das Stadttheater mit:
Die Spielzeit überzeugte mit einer eindrucksvollen künstlerischen Bandbreite und thematischen Vielfalt: von Klassikern wie „Hamlet“, über dichte Texte von Elfriede Jelinek mit „Sonne Luft Asche“, gesellschaftlich relevante Stoffe wie „Die Ärztin“, bis hin zur Sommer-Klamotte „Der Hofnarr“ im Turm Baur – das Programm stand für Mut, Experimentierfreude und klare Haltung.
Theater für alle, mit allen! Auch die Öffnung des Theaters in die Stadt hinein feierte erste sichtbare Erfolge – maßgeblich initiiert von Stadtdramaturgin Lisa Maria Schacher. Bereits in der Inszenierung von „Istanbul“ zeigte sich, dass insbesondere die türkischen Communities reges Interesse am Theatergeschehen entwickeln und neue Perspektiven in den Zuschauerraum bringen. Ein besonderes Highlight war der theatrale Stadtspaziergang „Lücke zum Glück“, bei dem ein 10-köpfiges Stadtensemble aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen mitwirkte.
Ein Intendantenwechsel ist manchmal mit Zurückhaltung und temporärer Unsicherheit verbunden. In Ingolstadt jedoch zeigte sich das Publikum von Beginn an offen, neugierig und zugewandt. Diese Aufgeschlossenheit spiegelt sich auch in den konstant hohen Besucherzahlen wider: Über 100.000 Zuschauer*innen besuchten die Vorstellungen – das
entspricht einer Auslastung von rund 80 Prozent. Besonders erfreulich war der erfolgreiche Saisonabschluss im Turm Baur mit „Der Hofnarr“, der eine beeindruckende Auslastung von über 90 % erreichte. Auch in einer überregionalen Berichterstattung fanden die neuen Akzente des künstlerischen Teams immer wieder Beachtung.
Die Angebote des Jungen Theaters und der künstlerischen Vermittlung stießen ebenso auf große Resonanz: Rund 50.000 Besucher*innen und Teilnehmende nutzten die vielfältigen Formate – von Workshops über Klassenzimmerstücke bis hin zu den Produktionen des Jungen Theaters. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang das Stück
„Pembo“ sowie das Theaterprojekt „Die Konferenz der Tiere“, an dem beeindruckende 45
Partnerschulen beteiligt waren. „Generell wäre In diesen Bereichen sogar noch mehr möglich“, so Julia Mayr, „doch wir stoßen derzeit an unsere Kapazitätsgrenzen.“
Die große Resonanz, das wachsende Interesse und das positive Feedback aus dem Publikum bestätigen das Ensemble und das gesamte Team in ihrer künstlerischen Ausrichtung.
Intendant Oliver Brunner bedankt sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen:
„Dass wir mit unserer ersten Spielzeit auf so offene Ohren und Herzen gestoßen sind, ist alles andere als selbstverständlich. Dieses Vertrauen bestärkt uns – und ist ein Ansporn für alles, was kommt.“
Die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit laufen bereits auf Hochtouren. Das ganze
Team des Stadttheaters Ingolstadt freut sich auf die kommende Spielzeit 25/26. (st-in)