
Film: Töchter des Aufbruchs
Anlässlich der interkulturellen Woche zeigt die Gleichstellungsstelle in Kooperation mit der Volkshochschule am Montag, 29. September, um 18 Uhr im Kinosaal der Volkshochschule, Hallstr. 5, die Dokumentation „Töchter des Aufbruchs“. Für den Film haben Münchner Migrantinnen ihre Lebensgeschichte erzählt – und die verlaufen oft ganz anders als die von männlichen Einwanderern.
Zaara Araar 1969 aus Tunesien nach München gelangte, kannte sie das Wort Rindfleisch nicht. Im Supermarkt stellte sie sich an der Theke an und machte „Muh“. Als Stavroula Kling 1963 aus Griechenland am Münchner Hauptbahnhof ankam, um künftig bei Siemens zu arbeiten, hatte sie so viel Gepäck dabei, dass sie immer einen Koffer ein paar Meter nach vorne trug, dann wieder zurücklief, um den zweiten nachzuholen. Als Eleni Tsakmaki und ihr Ehemann aus Griechenland nach München zogen und Kinder bekamen, brachten sie diese schon bald zu Verwandten in die Heimat, um weiter Geld verdienen zu können. In den ersten fünf Jahren hat Eleni Tsakmaki ihre Kinder nur vier Mal besucht.
Zaara Araar, Stavroula Klein und Eleni Tsakmaki kamen vor Jahrzehnten als Gastarbeiterinnen nach München – und haben für die Dokumentation „Töchter des Aufbruchs“ ihre Lebensgeschichte erzählt. Wie sie zwar schnell Geld verdienten, aber gegen ihre Sehnsucht kämpften, wie sie an Grenzen stießen und wie sie lernten, sich mit der zweiten Heimat zu arrangieren.
Gleichstellungsbeauftragte Barbara Deimel freut sich sehr, diesen Film zu zeigen, der ein Lehrstück über ein generationenlanges Zusammenleben ohne Fokus auf die Herkunft ist.
Regisseurin Uli Bez ist ein eindringlicher und trotzdem unterhaltsamer Film gelungen. „Wir wollen selbstbewusste Migrantinnen zeigen, die ihren Weg gemacht haben“, sagt Bez. Einfach war der Weg jedoch für keine der Darstellerinnen. Stavroula Kling, eine der Protagonistinnen, sagt: „Der Film ist eine einzige Geschichte, erzählt von mehreren Frauen.“ Denn alle Frauen aus dem Film haben Ähnliches erlebt: Zerrissenheit, Sehnsucht, Verluste, Kämpfe.
Der Film kann kostenfrei und ohne Anmeldung besucht werden. FSK: ab 0 Jahre. Das Kino der Volkshochschule ist rollstuhlgerecht zu erreichen.
