Ans Herz gewachsen: Der Piuspark und seine Freunde

    Hotel Tipps

    Kostenfreies WLAN in der Schrobenhausener Innenstadt

    Kostenfrei im Internet surfen, E-Mails schreiben oder chatten ist ab sofort in der Schrobenhausener Altstadt möglich. Im Zuge der Innenstadtsanierung wollte die Stadtverwaltung diesen...

    Fußball-EM: Public Viewing auch nach 22 Uhr

    Deutschland ist Gastgeber der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft. Die Spiele können im Sommer auch in den späteren Abendstunden im Freien öffentlich übertragen werden. Das hat das...

    Kulinarische Filmnacht “Babylon Berlin” im Audi Forum

    Filmerlebnis für Kinofreunde und Serienfans. Das Audi Programmkino zeigt die ersten sechs Episoden aus Staffel 4 von „Babylon Berlin“ am Samstag, 23. September. Zeitgenössische...

    weitere Artikel

    Teilen

    Der Name steht, für die Nachnutzung sind im Stadtrat noch vor Weihnachten die Weichen gestellt worden: Das ehemalige Landesgartenschau-Gelände in Ingolstadt heißt nun Piuspark. Voraussichtlich Ende März wird der Park für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Das freut auch seine Freunde – genauer: den Freundeskreis der Landesgartenschau 2020, der jetzt Freundeskreis Piuspark heißt.

    Jutta Materna und Joseph Jehlicka

    „Es hängt das Herz an diesem Gelände!“ Joseph Jehlicka ist Mitglied im Freundeskreis und setzt sich damit für eine langfristige Belebung dieses neuen Stadtteilparks ein. Vor vier Jahren ist er nach Ingolstadt gezogen und sein erster Job nach dem Studium hatte ihn nun gleich zum Teil des LGS-Teams gemacht, denn er war für das Kinder- und Jugendprogramm mitverantwortlich. Nun möchte er sich aktiv weiter einbringen, damit das Gelände zwischen Westpark und GVZ im Nordwesten der Stadt ein Ort der Begegnung bleibt. Ja, was bleibt überhaupt? Eine oft gestellte Frage. Einige Bereiche des ehemaligen Gartenschau-Areals werden bis zum Frühjahr zurück gebaut (Gelände ist bis dahin nicht zugänglich!), aber es bleiben den Ingolstädtern 23 Hektar Parkfläche inklusive Wasserspielplatz, Landschaftssee und Aktionsfläche. „Es soll nicht nur ein Park für Spaziergänge und Picknick sein,“ findet Joseph Jehlicka. Es gehe darum, die Menschen draußen zusammen zu bringen und den Ort mit Leben zu füllen. Diese Ansicht teilt er mit Gleichgesinnten aus dem Freundeskreis, der sich im Sommer gegründet hatte und schnell rund 40 Mitglieder verzeichnete (Tendenz steigend).

    „Es gibt viel Lob für den Freundeskreis und viel Unterstützung von Seiten der Stadt,“ erklärt Jutta Materna, die erste Vorsitzende des Freundeskreises. Für sie ist das Gelände auch ein Ort, an dem die Natur in der Stadt Raum greifen kann. „Wir sollten dieser Natur mehr Freiraum lassen“, meint sie. Ein bis in den letzten Winkel durchgestylter, künstlich in Form gehaltener Park ist nicht das Ziel, vielmehr gehe es um ein eigenes Ökosystem, das hier wächst. Und nein – der Park ist nicht am falschen Platz, betont die Vorsitzende. Gerade im Nordwesten zwischen Einkaufstempel und Audi-Werk ist so ein Stück Natur sehr wichtig. Für Mensch und Umwelt. Und vielleicht kann gerade diese Verortung dazu beitragen, den „Freizeitdruck“ andernorts etwas raus zu nehmen. Schließlich kann man den neuen Stadtteilpark auch als Entlastung für das Naherholungsgebiet Baggersee sehen.

    Ein Freundeskreis – sechs Arbeitskreise

    Schon beim ersten, informellen Treffen interessierter Bürgerinnen und Bürger hatte sich gezeigt, dass hier die Ideen im wahrsten Sinne sprießen. So gehört sich das ja auch, wenn es um einen Natur- und Freizeitbereich geht, den es weiter zu beleben gilt. Kunst und Kultur, Umweltbildung und Naturschutz, Sport und Bildung – an Ideen fehlte und fehlt es nicht. Nun haben die LGS-Freunde diese Anhäufung an Inspiration in geordnete Bahnen gelenkt und sechs Arbeitskreise gebildet.

    Kultur
    Der Arbeitskreis Kultur befasst sich mit dem künftigen kulturellen Leben auf dem Gelände. Dazu gehört das Thema „Kunst im Park“ oder „Kunst und Pflanze“, es geht um die Möglichkeit von Konzerten und Ausstellungen (z.B. Fotografien) bis hin zur Durchführung von Teezeremonien oder auch einer Meisterschaft der Pflastermalerei. Ein Weihnachtsmarkt im Park bietet sich geradezu an. Und warum sollte man nicht das Fest der Kulturen hierher verlegen oder im Wechsel mit dem Klenzepark veranstalten? Als Koordinatoren und Koordinatorinnen fungieren hier Christian De Lapuente, Rudi Wagner und Jörg Kuttenreich.

    Die Partnerschaftsgärten aus Moskau und Foshan (Bild) werden nach Informationen der Stadt zum Schutz vor Vandalismus eingezäunt und werden nur tagsüber geöffnet.

    Bürgergärten
    Großen Anklang fand die Idee, während der LGS etlichen Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Land für Gemüseanbau o.ä. zur Verfügung zu stellen. Diese Bürger- oder Krautgärten wieder zu ermöglichen, dafür setzt sich der Freundeskreis ein. Dazu gibt es Ideen für Gemeinschaftsgärten und Gemüsegärten der Nationen. Auf dem Gelände soll außerdem ein Bereich für ökologische Landwirtschaft erhalten bleiben, außerdem können sich die LGS-Freunde auch vorstellen, das Thema Haltbarmachen/Fermentieren vor Ort zu vermitteln.

    Spiel, Sport und Freizeit
    Schon während der Landesgartenschau waren sportliche Aktivitäten auf dem Gelände Teil des Veranstaltungsprogramms. Nun auf einem frei zugänglichen Areal macht sich der Freundeskreis für ein buntes Aktiv-Programm stark – vom Thema Schiffsmodellbau über Yoga- oder Selbstverteidigungskurse bis zum Eisstockschießen. Ein Kneippbecken, Grillplätze, Basketballkörbe, integrative Spielangebote und eine „grüne Cocktailbar“ gehören auch zu den Ideen. Koordiniert wird der Arbeitskreis von Attila Dikilitas und Eva Linder.

    Gärtnern und Umweltbildung
    Wenn nicht hier, wo dann kann man Menschen die Natur nahe bringen? So soll auch nach der LGS der nachhaltige Umgang mit Pflanzen und Co. vermittelt werden. Ein Garten der Artenvielfalt gehört zu den Ideen, ebenso ein Nachhaltigkeitspfad, eine Pflanzenkinderstube, ein Umweltcamp, Vogelstimmenführungen oder auch verschiedene Kurse und Workshops (z.B. zum Thema Kräuterbuschen) bzw. kreative Angebote zum Umgang mit Naturmaterialien. Als Koordinatoren und Koordinatorinnen fungieren hier Franz Treffer, Gabi Haid und Florian Straub.

    Der Pavillon des Umweltministeriums ist auf dem Gelände erhalten geblieben. Er wird vom Freundeskreis und den Imkern genutzt.

    Imkerei
    Den ehemaligen Pavillon des bayerischen Umweltministeriums (inklusive Garten) wird der Freundeskreis als Standort für unterschiedliche Veranstaltungen nutzen – zusammen mit dem Imkerverein Ingolstadt. Deshalb wird hier auch ein Lehrbienenstand untergebracht, außerdem sollen vor Ort Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse und Fortbildungen aus dem Bereich der Imkerei stattfinden. Die Koordination dieses Arbeitskreises hat Erich Preuß übernommen.

    Öffentlichkeitsarbeit
    Was nutzt das schönste Freizeit- und Bildungsangebot, wenn es keiner mitbekommt? Deswegen hat sich dieser Arbeitskreis das Thema Öffentlichkeitsarbeit vorgenommen. Von Social Media über Ideenwettbewerbe bis zur Bürgerbefragung oder geführten Spaziergängen ist etliches unter der Koordination von Christian Lösel geplant.

    Und wenn in Ihnen nun auch die Lust auf Beteiligung gewachsen ist, dann melden Sie sich doch einfach beim Freundeskreis. Mitmacher, Kümmerer und mehr sind herzlich Willkommen! (ma)

    Kurz notiert:
    Freundeskreis Landesgartenschau 2020 e.V.
    Vorstand: Jutta Materna, Ulrich Linder, Sigi Glöckl
    Kontakt: freundeskreis-lgs2020@gmx.de

    Anzeige