Wenn der Designernachwuchs auf den großen Meister trifft

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    Der Name Anton Stankowski ist nicht jedem ein Begriff. Aber sein Werk. Auch wenn man nicht weiß, wer dahinter steckt: Das Logo der Deutschen Bank zum Beispiel ist ein typischer Stankowski. Dem Designer und Künstler (1906 – 1998) ist die neue Sonderausstellung im Museum für Konkrete Kunst (bald auch auch für Design) gewidmet. Der Titel lautet „Die andere Seite der Gestaltung. Anton Stankowski und die nächste Generation.“

    Ausstellungskuratorin Marie-Luise Heske am berühmten Logo der Deutschen Bank

    Zu sehen ist dabei natürlich das Deutsche Bank Logo, das 1974 eingeführt worden war. Dass er damals 100 000 Mark dafür bekommen hat, regte die Bildzeitung zur Schlagzeile „Fünf Striche für 100 00 Mark“ an. Der Mann hinter dem Logo antwortete: „Dafür habe ich auch 40 Jahre geübt“.

    Foto: Stankowski Stiftung Stuttgart 2022

    Mit seiner Kombination aus Quadrat und Schräge repräsentiert das Logo auch die „Spezialität“ Stankowskis. Als ursprünglich konkreter Künstler, der ja eigentlich nur rechte Winkel künstlerisch verarbeiten sollte, brachte Stankowski nämlich die Schräge ins Spiel. Diese Entwicklung lässt sich an frühen Arbeiten des Künstlers ablesen, die nun zur Sammlung des MKK gehören und auch im Rahmen der Sonderausstellung präsentiert werden: „Wir sind eines der wenigen Häuser mit Frühwerken Stankowskis“, freute sich Kuratorin Marie-Luise Heske beim Presserundgang. Die Stuttgarter Stankowski-Stiftung hat dem Museum 207 Werke geschenkt, die nun zum festen Sammlungsbestand gehören. Collagen, Malereien und bisher kaum ausgestellte Zeichnungen des genialen Kreativen zeigt das MKK bis 25. September.

    Der Vater des deutschen Grafikdesigns, der allein für deutsche Firmen ca. 600 Markenzeichen entworfen hat, hat Generationen von Gestaltern beeinflusst – nicht nur durch sein Werk, sondern auch durch seine Arbeitsweise. Im Ingolstädter Wissenschaftsjahr 2022 wurden nun Studierende der Disziplinen User Experience Design und Technisches Design der Technische Hochschule Ingolstadt in das Ausstellungskonzept mit einbezogen. So wurden zum einen Bilder Stankowskis in bewegte Animationen verwandelt. Mit einer neuen Software und in kürzester Zeit haben Studierende unter der Leitung von Prof. Ingrid Stahl aus Farbblöcken und Linien nun bewegte, digitale Variationen erarbeitet. Die Nachwuchsdesigner aus dem Studiengang Technisches Design dürfen ihre ersten gestalterischen Arbeiten, sogenannte Semanten, im Museum ausstellen. Digital, aber auch konventionell sind diese Werke, denen jeweils ein Wort zugrunde liegt (z.B. „motiviert“, „flexibel“, „aggressiv“) und die noch „befreit sind von der praktischen Funktion“, wie Prof. Dr. Bernhard Rothbucher erklärte. Entwerfen, konzipieren, ausprobieren, verwerfen, nochmal anfangen – diesen Designprozess haben die Studierenden für ihre „Semanten“ durchlebt. Und auch bei Stankowski war das nicht anders. So kann man in dieser Ausstellung das Gestern, das Heute und das Zeitlose darin erleben.

    v.l.: Prof. Dr. Bernhard Rothbucher mit dem Design-Nachwuchs, genauer Lea Olejniczak, Jannis Bongart, Carlo Schemmel, Julia Fuchs und Florian Jansen

    Im Design und in der Konkreten Kunst ginge es um die Formfindung, betonte Museumsleiterin Dr. Theres Rode. Es stelle sich die Frage: „Wie einfach kann es werden, um noch verständlich zu sein.“ Und mit Blick auf die einzelnen Schaffensprozesse könnte man nach dem Besuch der Ausstellung hinzufügen: „Und wie schwierig ist es eigentlich, einfach zu sein.“

    Mehr zur Ausstellung (sie endet am 25. September) und dem Begleitprogramm finden Sie unter www.mkk-ingolstadt.de

     

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