Willkommen im Molassic Park auf der Willibaldsburg

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    Ja, richtig gelesen. Molassic Park. Auch wenn sich das Jura-Museum in Eichstätt ja eigentlich im Jurassic-Park befindet. Aber die Molasse liegt gleich „ums Eck“ und hat gerade in jüngster Zeit derart spektakuläre fossile Funde ans Licht gebracht, dass sie einer Sonderausstellung absolut würdig ist. Auch im Jurassic Park. „Molassic Park – eine Expedition zu Bayerns Menschenaffen, Urelefanten und subtropischen Wäldern“ ist der Titel der Schau, die bis 6. November im Jura-Museum zu sehen ist.

    v.l.: Prof. Dr. Joris Peters (Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns), Prof. Dr Gabriele Gien (Präsidentin KU Eichstätt-Ingolstadt), Dr. Michael Apel (Leiter Museum Mensch und Natur München), PD Dr. Christina Ifrim (wissenschaftliche Leiterin des Jura-Museums) und Prof. Dr. Madelaine Böhme (“Udo-Entdeckerin”, Universität Tübingen)

    Die Reise geht zurück in die Zeit vor 15 bis 11 Millionen Jahren. Die Alpen haben sich bereits aufgerichtet und im Alpenvorland bietet das Molassebecken einer faszinierenden Fauna und Flora einen Lebensraum. Da, wo heute München liegt, war zu jener Zeit der Hundebär oder die Säbelzahnkatze auf der Jagd – und nicht nur die: „Auf auslandenden Eichenästen räkelten sich Pandabären in der Sonne. Flughörnchen, groß wie Bettvorleger, glitten lautlos von Baum zu Baum“, zitierte die wissenschaftliche Leiterin des Museums Dr. Christina Ifrim bei der Eröffnung der Schau aus dem Ausstellungsflyer. Sehr skurril und sehr urig würden diese Tiere heute auf uns wirken, erklärte die Wissenschaftlerin.

    Und es handelt sich wirklich um Tiere, die einer Fabel oder einem Jules Verne Roman entstammen könnten, deren versteinerte Überreste hier zu entdecken sind. Das kleine Hirschferkelchen, das verwegene Vierhöckerzahn-Schwein, Schnappschildkröten, Nashörner und Gänse, die auf Bäumen lebten (nach ihrem Fundort „Allgäu-Gans“ genannt) sind keine Erfindungen, sondern reale „Ergrabungen“. Viele davon stammen aus einer schier unerschöpflichen Fundgrube, nämlich der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen im Allgäu. Hier wird seit 2011 unter der Leitung von Prof. Dr. Madelaine Böhme gegraben. Und mit einem Nashornzahn fing alles an. Den hat die Geologin und Paläontologin von der Universität Tübingen 2008 zufällig gefunden, als sie eigentlich das Alter von Gesteinen bestimmen wollte.

    Udo – Menschenaffe und Weltstar

    „Jede Minute können wir eine Entdeckung machen,“ so Prof. Dr. Madelaine Böhme, „in der Grabung herrscht eine sehr interessante Stimmung. Viele Menschen sagen, das ist meditativ, was wir da tun und gleichzeitig kann in jeder Sekunde etwas ganz Außergewöhnliches passieren.“ So wie im Jahr 2016, als man Sensationelles zu Tage förderte. Die Knochenüberreste gehörten zu einer bis dahin unbekannten Art von Menschenaffen, die nun Danuvius guggenmosi heißt, und ein Skelett, das zu 15 Prozent erhalten ist, hat den Namen „Udo“ bekommen (weil erste Knochenstücke am 70. Geburtstag von Udo Lindenberg entdeckt wurden) und es weltweit in die Schlagzeilen geschafft. Udo beherrschte den aufrechten Gang, war aber gleichzeitig ein Baumbewohner. Die Original Knochen des Allgäuer Menschenaffen sind das Highlight der Sonderausstellung.

    Mensch und Menschenaffe können in der Ausstellung verglichen werden.

    Ergänzt werden die Funde in der Wanderausstellung durch großformatige Illustrationen des spanischen Paläokünstlers Mauricio Antón, der Tier- und Pflanzenwelt der Molasse nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Bilder umgesetzt hat. Konzipiert wurde die Ausstellung vom Museum Mensch und Natur in München in Kooperation mit den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, der Universität Tübingen und dem künftigen Biotopia-Naturkundemuseum.

    Waltraud Hofer und Sonja Hornung hatten für die Ausstellungeröffnung ein “Molassic-Buffet” gezaubert.

    Die Sonderausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Jura-Museums mit einer gültigen Eintrittskarte besichtigt werden. Infos unter www.jura-museum.de

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