Der Auftakt war vielversprechend und irgendwie auch richtungsweisend: In der nagelneuen „Schranne“ des Eichstätter Rathauses sind die Frauentage endlich wieder „analog“ und mit viel zwischenmenschlichem Austausch gestartet. Noch vor der offiziellen Eröffnung des umgestalteten und barrierefreien Eingangsbereichs im Rathaus haben am Freitag Abend die Frauen – und auch einige Männer – den Ort „erobert“. Stadträtin und ProEichstätt Vorstandsmitglied Rebecca Böhm begrüßte die „Gästinnen und Gäste“ und bedankte sich – wie auch Bürgermeisterin Martina Edl – beim Organisationsteam, das in diesem Jahr ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt hat.
Als einen „erfolgreich gemeisterten Spagat zwischen politischer Relevanz, Kultur und Kommerz“ bezeichnete Bürgermeisterin Martina Edl das Programm. „Der Stadt Eichstätt sind die Frauentage sehr wichtig, denn sie sind auch eine wunderbare Plattform für die Innenstadtbelebung,“ betonte sie. Gelebte Regionalität und eine Stärkung des Wir-Gefühls bescheinigte sie dieser Veranstaltung („Wir Frauen sind wichtig“), die auch dazu aufrufe, sich mit etwa mit gesellschaftspolitischen Themen wie Lohnunterschieden oder Frauenrechten zu beschäftigen.
Mit Ruth Bader Ginsburg und Eleonore Roosevelt stellen die Rednerinnen zwei Frauen vor, die bis heute als Vorbild dienten: „Wir brauchen damals wie heute solche Frauen,“ so Edl. Und sie schloss mit dem Gedanken, dass es einen Frauentag eigentlich gar nicht bräuchte, „sondern nur Chancengleichheit.“ Schließlich wünschte sie den Anwesenden viel Freude beim Feiern, Reden und Netzwerken: „Und lasst auch die Männer mitmachen!“
Ausstellung des Fotoclubs in der Schranne
Die ersten Kunstschaffenden, die den neuen Ausstellungsort „Schranne“ im Herzen der Eichstätter Altstadt „bevölkern“ durften, sind die Mitglieder des Eichstätter Fotoclubs. „Wir sind stolz, dass wir hier die erste Ausstellung machen dürfen“, freute sich die Vorsitzende Gisela Hetzer. Die Fotografien, die hier unter dem Titel „Aus dem Leben von Frauen“ zu sehen sind, sind eigens für die Frauentage entstanden und sollen eine möglichst große Bandbreite abdecken. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.
Volles Programm am Sonntag: Von der Lesung bis zur Lithografie
Volles Programm herrscht am Sonntag, 5. März in Eichstätt: Um 11.30 Uhr findet eine Literarische Matinee im Wirtshaus zum Gutmann statt. Melanie Arzenheimer hat die Turmschreiberinnen Michale Karl und Sabine Zaplin nach Eichstätt eingeladen – dazu gibt’s Musik von Hudlhub. Der Eintritt ist frei!
Um 11.30 Uhr treten die Tänzerinnen der orientalischen Tanzschule Mia Luna auf dem Marktplatz auf, um 15 Uhr sind sie in der Spitalstadt zu sehen.
Um 14 Uhr beginnt die Themenführung „Spurensuche – Frauen in Eichstätt“ an der Tourist Info und ab 15 Uhr findet im Braugasthof Trompete eine Schafkopfturnier für Frauen statt.
„Alles(s) aus Bayern!“ heißt es um 17 Uhr im Spiegelsaal der Residenz: In dem Konzert mit Elke Kottmair, Sinn Yang und Michaela Schlotter werden Kompositionen berühmter und entdeckungswürdiger Komponist:innen aus Bayern zu Gehör gebracht.
In der Lithografie-Werkstatt in der Pfahlstraße wird um 17 Uhr die Ausstellung „SIGNA“ eröffnet. Die Eichstätter Künstlerin Sabine Wimmer hat zwei Wochen in der Werkstatt von Li Portenlänger gearbeitet. Das Ergebnis sind zarte Pflanzendrucke und fast schon geheimnisvolle Schriftsysteme. Ein „Empfang ante portas“ und eine Gespräch mit der Künstlerin erwarten die Besucher und Besucherinnen der Vernissage.
„Worte öffnen Türen“ hießt es ebenfalls ab 17 Uhr in der Bücherei der Stadt Eichstätt. Dann findet vor Ort eine Lesung mit Autorinnen der Schreibwerkstatt für Migrantinnen von IN VIA Bayern statt.
Die Eichstätter Frauentage dauern noch bis 8. März. Das komplette Programm liegt in Form von Flyern in den Geschäften und der Gastronomie aus. Sie finden es digital auch unter https://www.eichstaett.de/veranstaltungsreihe/eichstaetter_frauentage-120/