In der LimesGemeinde Titting Natur und Geschichte erleben

    Hotel Tipps

    Endlich wieder Pre-Silvester Party im Gutmann

    Es war über viele Jahre ein "Kult-Termin" in Eichstätt, wenn im Wirtshaus zum Gutmann schon am 30. Dezember Silvester gefeiert wurde. Nun findet nach...

    Textilfestival im Römer und Bajuwaren Museum

    Das Handarbeiten als Hobby ist in! Die Eigenproduktion von Textilien war bis vor wenigen Generationen eine wichtige Fertigkeit, die in jedem Haushalt ausgeübt wurde....

    Buntes Programm und freier Eintritt in Ingolstädter Museen

    Am Sonntag, 15. Mai, wird in diesem Jahr der Internationale Museumstag gefeiert. Unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken!“ laden die Ingolstädter Museen bei freiem...

    weitere Artikel

    Teilen

    Unberührte Natur, alte Kulturlandschaft, die Spuren der Römer, Bugruinen, Quellen, Fossilien, Mühlen, Wacholderheiden, kleine, ungezähmte Flüsschen, traumhafte Täler – wer all das sucht, wird in Titting (Landkreis Eichstätt) fündig. Die Gemeinde im Anlautertal ist staatlich anerkannter Erholungsort und ein perfektes Ausflugsziel für Naturfreunde, Fossiliensammler, Geschichtsfans und Genießer. „Unser Pluspunkt ist die unberührte Landschaft“, schwärmt Tittings Erster Bürgermeister Andreas Brigl. Die 71 Quadratkilometer „seiner“ Gemeinde sind vergleichsweise dünn besiedelt und in den elf Gemeindeteilen leben aktuell rund 2700 Menschen.

    Das Naturphänomen einer sogenannten „Kopfquelle“ kann man bei Morsbach und an der Erzwäsche bei Titting beobachten. (Foto: Markt Titting)

    Da bleibt viel Raum für die Natur und manch eine Besonderheit, etwa mehrere Quellen, die an der Erzwäsche einen Kilometer nordwestlich von Titting in einem kleinen Seitental der Anlauter entspringen – darunter auch Kopfquellen, die nur bei Schneeschmelze oder entsprechendem Niederschlag aus der Wiese sprudeln.

    Wandern, wandern, wandern

    Wer gerne wandert, der hat in Titting die Wahl zwischen unzähligen Wanderwegen, die zwischen drei und 18 Kilometer lang sind – vom Teufelsmauerweg über den Franzosensteig und den Walderlebnispfad bis zur Ritter- und Römerwegschlaufe des Altmühltal Panoramawegs. Das Etappenziel des Wallfahrerwegs mit seiner Schlaufe über Emsing liegt in Altdorf im Anlautertal (hier befindet sich auch der Blaubrunnen, vom dem aus man zur Burgruine Brunneck hinauf steigt). Auf dem Limeswanderweg kann man dem ehemaligen römischen Grenzverlauf entlang wandern und auch der Jakobsweg von Nürnberg nach Eichstätt führt durch das Anlautertal.

    In Erkertshofen ist ein steinerner römischer Wachturm nachgebaut worden – als einziger in ganz Deutschland. In der Nähe wurde auch ein „Römerspielplatz“ für Kinder angelegt. (Foto: Naturpark Altmühltal)

    Tipp: Der Morsbachtalweg (7 Kilometer, ca. 2 Stunden)
    Der Weg führt in Emsing an der Kirche vorbei und ca. 200 m nach Ortsende auf der Westseite des idyllischen Morsbachtales nach Norden auf dem Waldweg nach Morsbach. Zurück geht es auf der Ostseite, wo man eine einzigartige vom Biber gestaltete Auenlandschaft entdecken kann.

    Radeln rund um Titting

    Anstrengend (für die Nicht-E-Biker), aber aufregend – das ist der Anlautertal-Radweg: Er führt über eine Länge von 40 Kilometern von Weißenburg in das romantische Anlautertal bis nach Kinding. Der Limes-Radweg folgt dem antiken römischen Grenzwall und damit auch elf Kilometer (so lange ist der „Tittinger Limes“) quer durch das Gemeindegebiet. Die „Jura-Bier-Tour“ (75 km) führt ebenfalls nach Titting und da natürlich zur Brauerei Gutmann. In der örtlichen Tourist Information können E-Biker ihre Radl übrigens mit Strom auftanken. Spezielle Infos für E-Biker gibt’s unter www.stromtreter.de.

    Der Generationenpark im Hopfgarten an der Anlauter ist ideal für eine entspannte Pause. (Foto: Markt Titting)

    Zum Pausieren und Entspannen nach der Wanderung oder der Radtour bietet sich der Generationenpark im Hopfgarten mitten in Titting an. Hier zweigt der Mühlbach von der Anlauter ab. Angelegt als Rast- und Ruheplatz inklusive Kinderspielbereich lädt der Generationenpark zum Verweilen ein – kühles Fußbad inklusive.

    Im Auftrag der Biodiversität  

    Titting ist eine von zehn Modellgemeinden des Projekts „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ in Bayern. Die Biodiversität steht damit ganz oben auf der Agenda – auch bei Bürgermeister Andreas Brigl. Besonders stolz ist er auf das Feldflorareservat Pfleimberg auf dem Tittinger Kreuzberg. Die dortigen Schutzäcker mit ihren seltenen Ackerwildkräutern sind vergangenes Jahr in das bundesweite Schutzgebietsnetz des Projektes “100 Äcker für die Vielfalt” aufgenommen worden. „Wir versuchen dort alte Sorten wie Emmer und Dinkel anzubauen und in die Vermarktungskette mit der Hainmühle und der Brauerei Gutmann zu bringen.“ Im Gutmanschen Bier, genauer dem alkoholfreien dunklen Hefeweizen, wird der Dinkel aus Titting bereits verwendet.

    Blumenwiesen begegnet man in Titting überall. Der Markt ist eine von zehn Modellgemeinden des Projekts „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ in Bayern. (Foto: Markt Titting)

    Dass auch stillgelegte Steinbrüche eine zweite Karriere als Biotop starten können, beweisen etliche ehemalige Abbaugebiete im Gemeindebereich. Hier haben sich seltene Pflanzen und Tiere niedergelassen: „In der Gegend bei Petersbuch und Kaldorf haben wir sogar ein brütendes Uhu Paar registriert.“ Seit den 1950er Jahren wird hier Kalkstein, der sogenannte Juramarmor, abgebaut und in alle Welt exportiert. Er ist im Al Hamra Wolkenkratzer in Kuwait genauso verbaut wie im Humboldt Forum in Berlin. Und sogar die ägyptischen Pyramiden haben eine Verbindung nach Titting. Das ZDF drehte in einem der Steinbrüche für die Reihe „Mythos – Die größten Rätsel der Geschichte“ und begleitete dort ein Forscherteam bei der experimentellen Rekonstruktion des Pyramidenbaus. Neben dem Juramarmor gibt es noch einen weiteren, flüssigen Exportschlager aus Titting.

    Die Fossiliensammelstelle in Titting ist frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. (Foto: Markt Titting)

    Eine Brauerei von „Weltruhm“

    Sogar im Hotel in Wien sei ihm schon ein Gutmann-Weizen serviert worden, erklärt Andreas Brigl. Die Brauerei, die sich ganz dem Weizenbier verschrieben hat, ist so etwas wie ein Botschafter Tittings in der Welt.

    Die Brauerei Gutmann befindet sich im historischen Wasserschloss (Foto: Markt Titting)

    Firmensitz ist im historischen Wasserschloss, das der Neuburger Pfalzgraf Ottheinrich 1540 hat bauen lassen. 1707 hat der Eichstätter Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen dort eine Brauerei „einbauen“ lassen, die nach der Säkularisation zunächst dem Königreich Bayern gehörte. Mit der Ersteigerung der Brauerei durch Michael Gutmann aus Kinding 1855 beginnt die Geschichte des heutigen Familienunternehmens. Und es ist wieder ein Michael Gutmann, der heute an der Spitze des Unternehmens steht und die Brauerei mittlerweile in sechster Generation leitet. Von Juni bis Mitte September finden übrigens immer freitags Brauereiführungen statt – Informationen unter www.brauerei-gutmann.de/brauereifuehrung/

    Und wer sind diese LimesGemeinden?

    Die Gemeinden Titting, Kipfenberg, Kinding, Walting, Denkendorf und Altmannstein eint ihre römische Vergangenheit. Vor knapp 2000 Jahren verlief der obergermanisch-raetische Limes quer durch das heutige Gebiet dieser Gemeinden. Seit 2005 gehört der Limes zum UNESCO-Weltkulturerbe und im selben Jahr wurde die Besondere Arbeitsgemeinschaft der LimesGemeinden ins Leben gerufen. Sie vermarkten unter dem Dach von Altmühl-Jura gemeinsam ihre touristischen Angebote. Weitere Infos unter www.altmuehl-jura.de.

    Tittinger Genussadressen:

    Bräustüberl (Am Kreuzberg 4, 85135 Titting Tel. 08423/985650 )
    Gasthof Baumann (Marktstr. 31, 85135 Titting Tel. 08423/278, www.baumann-gasthof.de)
    Gasthof zur Post (Marktstr. 25, 85135 Titting Tel. 08423/247, www.boesl-titting.de)
    Gasthof Brunneck (Burgstr. 8, 85135 Titting/Altdorf Tel. 08423/578)
    Hotel Dirsch Hauptstr. 13, 85135 (Titting/Emsing Tel. 08423/189-0, www.hotel-dirsch.de)
    Gasthof Martinsklause (Morsbacher Str. 22 85135 Titting/Emsing Tel. 08423/546)
    Gasthof zum Hirschen (Lindenstr. 9, 85135 Titting/Großnottersdorf Tel. 08423/256, www.gasthaus-medl.de)
    Gasthof Nieberler (Dorfstr. 33, 85135 Titting/Kaldorf Tel. 08423/246 www.gasthof-post-kaldorf.de)
    Gasthof zur Linde (Schloßstr. 16, 85135 Titting/Morsbach Tel. 08423/532 www.gasthof-meyer-morsbach.de)
    Brauerei Gutmann (Am Kreuzberg 1, 85135 Titting, Tel.: 08423/9966-0 www.brauerei-gutmann.de)
    Hainmühle Morsbach (Hainmühle 1, 85135 Titting/Morsbach, Tel.: 08423 / 509 www.bio1.de)

    Veranstaltungstipps:

    18. – 20 August
    Tittinger Kellerfest
    in der Brauerei Gutmann
    22. September
    Tittinger Kulturnacht

    Kurz notiert:
    Markt Titting
    Tourismusbüro Titting & Limes-Infopunkt
    E-Bike Ladestation
    Werkzeugverleih zum Fossiliensammeln
    Marktstraße 21
    85135 Titting
    Tel. 08423/ 9921-28
    tourismus@titting.de
    www.titting.de

     

    Anzeige