Der Eichstätter Jahrhundertarchitekt

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    Er zählte zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts und hat Eichstätt damit auf die „Landkarte“ großer zeitgenössischer Architektur gebracht: Karljosef Schattner hätte dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. In Eichstätt wird Schattner daher ein ganzes Jahr gewidmet. Den Auftakt macht das Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum mit der Ausstellung „Schattner 100 – Die Kunst der Fuge“, die dort ab sofort zu sehen ist. Es ist keine reine Architekturausstellung, sondern auch der Beweis einer besonderen Freundschaft.

    Karljosef Schattner war in Eichstätt von 1957 bis 1992 als Diözesan- und Universitätsbaumeister tätig. Währenddessen hat er Dutzend Projekte ausgeführt, darunter Kirchen und Kapellen, Institutsgebäude und Bibliotheken. Neben einprägsamen Neubauten entwarf er auch beispielhafte Lösungen, um baufällige Denkmäler für neue Nutzungen zu retten. Durch sein Prinzip der „Fuge“ verband er das historische Erbe mit moderner Formensprache. Das brachte ihm internationale Anerkennung ein. Die Leiterin des Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt, Dr. Claudia Grund, freut sich, dass die neue Saison „mit einem Knüller“ beginnt. Eichstätt könne zwar schon mit seiner Barock-Architektur punkten. „Aber Schattner ist es gelungen, Eichstätt architektonisch in die Moderne zu führen. Er hat die Stadt international bekannt gemacht.“ Bei einem Pressegespräch im Vorfeld der Ausstellungseröffnung hob Wolfgang Jean Stock, Architekturpublizist und einer der besten Kenner der Architektur Schattners, hervor: „Er hat in der relativ kleinen Stadt beispielhaft vorgeführt, wie produktiv das neue Bauen in der alten Umgebung sein kann.“

    In der Ausstellung sind großformatige Schwarzweiß-Fotografien mit Schattners wichtigsten Bauten zu sehen. Sie stammen von dem Architekturfotografen Klaus Kinold, der mit Karljosef Schattner eine langjährige Freundschaft pflegte. Die langjährige Assistentin von Klaus Kinold und Leiterin der Kinold-Stiftung, Dagmar Zacher, hat die Fotos ausgesucht. Dass sie nun in einem Schattner-Bau ausgestellt werden, sei ein Glücksfall. „Ich bin überwältigt, wie die Fotos hier zur Geltung kommen. Es ist schön zu sehen, wie beruhigend die Bilder diesen doch recht expressiven Raum noch steigern.“ Daneben zeigen Dokumente die große, auch europäische Wirkung und Wertschätzung des 2012 verstorbenen Architekten. Zur Ausstellung erscheint ein handlicher Führer zu Schattners Bauten mit einem Vorwort des Architekturhistorikers Winfried Nerdinger. Die Ausstellung des Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseums findet in Kooperation mit der Klaus Kinold-Stiftung Architektur + Fotografie statt.

    Im Laufe des Jubiläumsjahres sind in Eichstätt weitere Veranstaltungen und Aktionen geplant. An der Katholischen Universität widmen sich im Sommersemester alle Unikonzerte auf ganz unterschiedliche musikalische Weise dem Wirken des ehemaligen Diözesanbaumeisters. Wie wunderbar Klang und Architektur zusammenpassen, zeigt auch das „Musikfest Eichstätt“, das 2024 seinen zehnten Geburtstag feiert: Am 11. Mai laden Musiker der Frankfurter Musikhochschule zu Wandelkonzerten in den Bauten von Karljosef Schattner und Kollegen ein. Zudem findet am 21. Juni in der Katholischen Universität Eichstätt ein Festakt zum 100. Geburtstag von Karljosef Schattner statt.

    „Schattner 100 – Die Kunst der Fuge“: Die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Karljosef Schattner vom 30. März bis zum 31. Oktober im Domschatz- und Diözesanmuseum, Residenzplatz 7. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen 10.30 bis 17 Uhr. (ma/by)

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