Punkt 17.30 Uhr. Fasanenweg 1a, Wettstetten. Jetzt geht es los. Wie jeden Abend in dieser Adventszeit verwandelt sich der Garten von Martin Silbernagl in eine spektakuläre Weihnachtsshow. Eine halbe Stunde lang blinkt und funkelt es zu unterschiedlichen Weihnachtssongs von rockig bis romantisch. Und das sieht dann zum Beispiel so aus:
Möglich machen diesen Lichter-Wahnsinn rund 21 000 LEDs, die der gelernte Elektroniker hingebungsvoll verkabelt und verlegt hat. Schon im Juli begannen die ersten Arbeiten, denn hier ist nichts von der Stange. Alle Komponenten hat der Wettstettener Tüftler selbst zusammengebaut und seit Oktober im Garten installiert. Dafür wurden zum Beispiel 1,5 Kilometer Kabel verlegt. Und weil er das nicht zum ersten Mal macht (2020 hat ihn die Lichterleidenschaft gepackt), hat er jedes Jahr dazu gelernt und die Anlage erweitert. Sogar Schwimmrollen, die er mit LEDs gefüllt hat, sind diesmal verbaut worden und ergeben beispielsweise weiß-rot leuchtende, überdimensionale Zuckerstangen. Martin Silbernagl weiß aber auch um die Schwachstellen und das Thema „Wetterfestigkeit“ spielt immer eine wichtige Rolle. „Das stürmische Adventswochenende im vergangenen Jahr war eine echte Herausforderung,“ erinnert er sich. Dieses Jahr lief es bisher absolut rund und gleich am ersten Wochenende kamen außerordentlich viele Besucherinnen und Besucher: „Ich habe 15 Liter Glühwein und zehn Liter Kinderpunsch gebraucht. Wenn das so weiter geht, muss ich bald Nachschub holen.“
17 verschiedene Lieder hat er im Repertoire und zu jedem Lied wurde eine Lichter-Choreografie programmiert: „Was dann wo steht, weiß ich erst kurz bevor ich die Lieder drauflegen kann.“ Mal singen die Bäume, mal die Schneeflocke, es wechseln die Farben und sogar eine Krippe oder Filmszenen werden auf der LED-Wand eingeblendet. Vom LED-Baum ganz zu schweigen, der sogar Herz zeigt oder Schneemann Olaf auftauchen lässt. Nur ein Lied wird man hier in Wettstetten niemals hören, nämlich „Last Christmas“ von Wham: „Das kommt mir nicht in die Tüte!“ betont Martin Silbernagl. Seine Frau hat sich im Übrigen schon an sein Hobby gewöhnt, wofür er ihr sehr dankbar ist. Und wie reagiert die Nachbarschaft, die jeden Abend beschallt wird? „Die ist voll dabei. Es ist die beste Nachbarschaft überhaupt!“
Wie in den beiden Jahren zuvor verbindet Martin Silbernagl eine Spendenaktion mit seiner Weihnachtsshow. Gleich am ersten Wochenende sind dabei deutlich über 3000 Euro zusammengekommen. Am Ende wird das Geld an die Waisenhausstiftung Ingolstadt gehen. Wer übrigens nicht um 17.30 Uhr zur täglichen „Showtime“ kommen kann, hat im Anschluss die Möglichkeit, per Knopfdruck ein Zufallslied inkl. Lichterchoreografie zu starten. Und für die Social Media Fans gibt es auch die Möglichkeit, sich selbst mit den leuchtenden „Selfie-Flügeln“ abzulichten (es wurden im Übrigen auch schon Hunde beim Fotoshooting vor Ort gesehen – warum nicht). (ma)