Der Winter bringt nicht nur gemütliche Stunden und kalte Nasen, sondern auch die perfekte Zeit für Gesellschaftsspiele! Wer sagt, dass Brettspiele nur für uns Zweibeiner spannend sein müssen? Dieses Jahr zeigt der Spielemarkt, dass auch tierische Charaktere jede Menge Spaß am Schubsen, Rutschen und Fliegen haben. Die neuesten Brettspiele entführen uns in die Tierwelt und sorgen für jede Menge Spaß am Spieltisch.
Mit Mein lieber Scholli lädt uns der Zoch-Verlag zur großen Eisbergparty ein, bei der kein Fisch sicher ist! In diesem quirlig-bunten Pinguinspiel für die ganze Familie versuchen wir als watschelnden Antarktis-Bewohner, an möglichst viele leckere Fische zu kommen. Doch aufgepasst: Auf dem wackeligen Eis ist nichts so sicher, wie es scheint!
Das Spiel setzt auf einfache Würfelmechanik mit überraschendem Effekt: Ein Würfel schubst die Pinguine über die Eisschollen. Mit dem zweiten kommt Walli Walfisch ins Spiel: Taucht sie auf, brechen Eisschollen zusammen, und ein kleiner Tollpatsch muss zur Eisrutschbahn. Ein spritziger Familienspaß für alle, die beim Fischejagen gern ein bisschen schubsen und schlittern!
Mein lieber Scholli von Anna Oppolzer & Stefan Kloß ist erschienen im Verlag Zoch, es kostet ca. 29 Euro.
Nicht nur in der Antarktis, auch auf dem Bauernhof tollen die Tiere herum. In Henrys Hennen dreht sich alles ums Ei. Ein witziges Kartenspiel für alle, die blitzschnell reagieren und am liebsten gleichzeitig ihre Freunde verwirren möchten. Im Mittelpunkt: Hühner mit Eiern – und das Spiegelei! Aber Achtung, hier zählt nicht nur, wer die meisten Eier gelegt hat, sondern auch, wie schnell man die Lage durchschaut und seine Karten loswird. Denn die Antwort auf „Wer hat die meisten Eier?“ ändert sich gefühlt im Sekundentakt!
Jeder Spieler deckt nacheinander Karten auf und muss prompt die richtige Antwort parat haben – ist es „Du“, „Wir“ oder doch „Niemand“? Ein falscher Ruf oder zu viel Grübeln, und schon landet der ganze Stapel im eigenen Deck. Besonders lustig wird es, wenn alle gleichzeitig die Hand aufs quietschende Spiegelei legen, nur um zu bemerken, dass sie sich mal wieder geirrt haben. Mit seinen Varianten, wie der „Chaosversion“, sorgt das rasante Kartenspiel für zusätzliche Abwechslung. Für alle ab acht Jahren, die es flott und schräg mögen!
Henrys Hennen Junior von Jacques Zeimet ist erschienen im Verlag Schmidt Spiele, es kostet ca. 13 Euro.
Mit einem Bauernhof oder dem Südpol geben sich die Katzen nicht zufrieden. In MLEM: Die Astrokatzen gehen sie als knallharte Raumfahrtsleiter auf intergalaktische Mission. Hier leiten wir unsere flauschigen Astronauten durch das All und hoffen auf galaktischen Ruhm… oder wenigstens eine sichere Landung. In jedem Zug müssen wir eine unserer Spezial-Katzen klug einsetzen und hoffen, dass die Expedition erfolgreich ist. Ein bisschen Strategie, ein bisschen Risiko – und eine große Portion Katzencharme sind gefragt.
Jede Astrokatze bringt ihre ganz eigene Fähigkeit mit, sei es fürs sanfte Schleichen oder den Sprung nach den Sternen. Klingt einfach? Nicht ganz, denn wenn wir übermütig werden und das All zu stürmisch erkunden, droht die Gefahr: Elf Abstürze und aus ist der Katzenspaß! Wer also seine Miezen mutig, aber nicht zu kühne Entscheidungen treffen lässt, kassiert die meisten Punkte und wird zum König oder zur Königin der Milchstraße. Dieses Würfelspiel ist ein cleveres Katz-und-Weltraum-Abenteuer mit fluffig-ironischem Unterton. Für alle, die Katzen lieben – und das Risiko auch.
MLEM: Die Astrokatzen von Reiner Knizia ist erschienen im Verlag Rebel, es kostet ca. 29 Euro.
Über den Autor:
Brettspielexperte Bernhard Löhlein stellt in Bayern mittendrin neue Spiele vor. Seit Jahrzehnten befasst sich der Ingolstädter Journalist (und Mitglied im Spieleclub Ali Baba) mit Brettspielen. Er war zudem viele Jahre Sprecher der Jury zum Spiel des Jahres.