20 Jahre UNESCO Welterbe Limes: Feier in Kipfenberg

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    Gerade erst hat man 100 Jahre Wiederaufbau der Burg Kipfenberg gefeiert, nun gab es schon wieder einen guten Grund für einen Festakt: Vor 20 Jahren ist der Obergermanisch-Raetische Limes zum UNESCO Welterbe ernannt worden. Deswegen hatten das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, die LimesGemeinden und das Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg zur gemeinsamen Feierstunde auf die Burg geladen.

    Kipfenbergs Erster Bürgermeister und 1. Vorsitzender der LimesGemeinden Christian Wagner begrüßte die Gäste nicht, wie vielleicht einige gemutmaßt haben, in seiner römischen Legionärsuniform, sondern ganz klassisch im Anzug. Er betonte, welche wichtige Rolle der Limes für die Region und insbesondere für Kipfenberg hat: „Er ist ein wertvoller Bestandteil der Identität!“ Christian Wagner selbst ist seit frühester Kindheit fasziniert von den alten Römern: „Ich hab natürlich wie alle meine Freunde Donald Duck und Fix und Foxi Comics gelesen, aber das erste, an das ich mich im Bereich Geschichte erinnern kann, waren die was ist was Bücher. Das war der erste Berührungspunkt und dann natürlich der Limesturm, die Kastelle in Böhming und Walting und das Limesfest.“ In Kipfenberg hat die römische Grenze die Altmühl durchquert – genau da, wo heute an der Bullenwiese Paddelbootfahrer anlegen und Radler eine Pause machen. Hier nun den bayerischen UNESO Welterbe Festakt zu feiern, lag für Christian Wagner nah. Seine Marktgemeinde hatte sich sofort bereit erklärt und wegen der Lage mitten im Bayern (die Burg liegt nur wenige Meter vom geografischen Mittelpunkt Bayerns entfernt) kann keiner sagen, irgendeine „Ecke“ im Freistaat würde bevorzugt. Im Römer und Bajuwaren Museum in Kipfenberg befindet sich mit dem Infopoint Limes zudem der Ort, an dem man sich über dieses Erbe der Menschheit einen Überblick verschaffen kann.

    Die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel freute sich darüber, dass „wir 158 Kilometer Limes in Bayern haben“. Sie betonte wie wichtig die Zusammenarbeit aller Akteure zum Erhalt des Kulturerbes sei und hob besonders das ehrenamtliche Engagement hervor. Auf den touristischen Wert des Limes ging der Eichstätter Landrat und 1. Vorsitzender des Naturparks Altmühltal ein: „Er hat auch wirtschaftliche Bedeutung,“ erklärte er. Und die Ernennung zum UNESCO Welterbe habe dazu einiges in Gang gesetzt, wie die Einrichtung des Info-Points und die Projekte „Archäologie erleben“ und „Römer auf Zeit“. Dazu versprach er: „Wir werde weitere Erlebnispunkte schaffen!“

    Mit Prof. Dipl.-Ing. Mathias Pfeil war auch der Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege zur Feierstunde gekommen. Er machte den Gästen die weltweite Bedeutung des Limes noch einmal bewusst. Schließlich führte der Limes von Schottland bis ans Schwarze Meer und war nach der Chinesischen Mauer die zweitgrößte Grenzanlage der Antike. Heute sei es ein international verbindendes Kulturdenkmal und der Welterbe-Titel verpflichte zum Erhalt. Er selbst sei dabei vor allem „motiviert durch die begeisterten Menschen vor Ort“.

    Justus Willberg ist Experte für antike Musik und Instrumente. Er rief die Gäste zum gemeinsamen Singen eines altgriechischen Liedes auf.

    „Wir Menschen stellen eine Gefahr für das Kulturgut dar – auch außerhalb von kriegerischen Konflikten,“ erklärte Dr. Suzana Matešić, Geschäftsführerin der „Deutschen Limeskommission“. Um das kulturelle Erbe der Menschheit für die nächsten Generationen zu erhalten, gibt es das UNESCO Welterbe Programm. Sie ging auf die Veranstaltungen und Projekte im Rahmen dieses Jubiläumsjahres ein bevor Dr. Stefanie Berg (Landeskonservatorin, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) auf die Sonderausstellung „Der Limes – eine Grenze, die verbindet. 20 Jahre UNESCO Welterbe“ einging. „Diese Ausstellung ist ein Geburtstagsgeschenk für uns alle,“ freute sie sich. Wo verläuft der Limes? Was ist heute noch zu sehen und zu erleben? Was bedeutet UNESCO Welterbe? Diese und weitere Fragen werden auf verschiedenen Info-Stationen erläutert. Die Ausstellung selbst wird nach ihrem Aufenthalt in Kipfenberg auch noch auf Reisen gehen und an anderen Limes-Orten zu sehen sein. (ma)

    Feiern wie die Römer in den LimesGemeinden

    Die LimesGemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting, das Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg und der Naturpark Altmühltal feiern ihr gemeinsames Erbe mit einer Festwoche vom 12. Juli 2025 bis 20. Juli 2025. Auf die Besucher warten an Originalschauplätzen römische Reiter, Bogenschießen, Aktionen mit der Legio III Italica Pia Fidelis, Vorträge, Wanderungen und viele weitere Aktivitäten.

    Der Auftakt der Festwoche beginnt mit einem Festvortrag mit Konzert am Samstag, den 12. Juli um 17 Uhr in der Aula der Grundschule Kinding. Festredner ist Dr. Markus Gschwind, Koordinator für die Welterbestätten am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Bei seinem Vortrag zur „Signalgebung am Limes“ begleiten ihn musikalisch Justus Willberg und Hagen Pätzold auf Instrumenten, die in der Zeit der Römer Verwendung fanden. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

    Am Sonntag, den 13. Juli sind große und kleine Römer-Fans zu einem bunten Römerfest nach Altmannstein in den Ortsteil Hagenhill eingeladen.

    Mit Claudia Stougard und Britannicus Barbaricus können Sie am Mittwoch, den 16. Juli auf den Spuren der Römer wandern. Treffpunkt ist um 16:30 Uhr an der Kirche St. Johannes im Kipfenberger Ortsteil Böhming.

    Am Donnerstag, den 17. Juli um 18:30 Uhr stellt Dr. Veronika Fischer im Römer und Bajuwaren Museum Burg Kipfenberg ihr neues Buch „der Limes in Bayern“ vor.

    In Erkertshofen, Markt Titting, findet am Freitag, den 18. Juli ab 15 Uhr ein Römerfest am Römerturm in Erkertshofen statt. Zuvor, ab 14 Uhr, sind alle herzlich eingeladen zu einer Wanderung mit Naturparkführerin Ruth Wallmann entlang des Limes. Start ist ebenfalls am Römerturm in Erkertshofen.

    Römische Reiter begeben sich am Samstag, den 19. Juli auf den Weg zum Kastell Vetoniana in Pfünz, Gemeinde Walting, und werden dort ab 13 Uhr zu einem Römerfest mit berittenem Bogenschießen und weiteren Aktivitäten erwartet.

    Die Römischen Reiter begeben sich am Sonntag, den 20. Juli dann auf den Weg von Gungolding zum Römer und Bajuwaren Museum, Burg Kipfenberg, wo sie um 12 Uhr zum Römerfest mit Aktionen der Römer der „Legio III Italica Pia Fidelis“ erwartet werden.

    Zuvor haben am Sonntagvormittag, den 20 Juli, Kinder und Familien die Gelegenheit mit den Römern der „Legio III Italica Pia Fidelis“ von der Limesbuche in Gelbelsee zum Römer und Bajuwaren Museum zu marschieren und anschließend am Römerfest teilzunehmen.

    Alle sind eingeladen, das Jubiläum in diesem Jahr mitzufeiern. Auf Plakaten, in der Presse und auf der Homepage der Gemeinde sowie unter www.limesgemeinden.de wird ebenfalls aktuell über die Angebote informiert. (bym)

    Infos zum Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg mit Infopoint Limes gibt es unter www.bajuwaren-kipfenberg.de

    Informationen zum Obergermanisch-Raetischen Limes finden Sie hier:
    www.am-limes-grenzenlos.de
    www.deutsche-limeskommission.de

    LIMES App Downloads:
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