Vogelwild: kleine Sommerspiele mit Federvieh

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    Ob im Park, auf dem Balkon oder unterm Sonnenschirm: In diesem Sommer zwitschert es ganz besonders laut auf dem Spieltisch! Eine bunte Truppe schräger Vögel macht sich breit – und sorgt für jede Menge Spielspaß. Die drei gefiederten Kandidaten sind kompakt, fix erklärt und perfekt für Familien mit Kindern ab acht Jahren. Also: Karten mischen, Flügel ausbreiten – und los geht’s!

    Bei Birdie geht’s nicht nur um Vögel, sondern auch ums Köpfchen. In zwei Runden versuchen wir, unsere gefiederten Freunde in die bestmögliche Reihenfolge zu bringen – denn einmal abgelegt, bleiben sie da, wo sie sind. Wer sich also nicht merken kann, ob der Specht schon vor dem Rotkehlchen kam (oder war’s doch die Taube?), wird hier charmant an die Grenzen des eigenen Kurzzeitgedächtnisses geführt.

    Die Karten, die ich sammle, landen verdeckt in meinem Stapel. Wenn es zur Wertung kommt, decke ich sie auf und lege sie nebeneinander aus – aber ohne die Reihenfolge zu verändern. Je länger eine Reihe mit gleichen Vögeln ist, umso mehr Punkte erhalte ich. Dazu kommen Jahreszeiten-Boni, die das Ganze noch kniffliger machen. Und lasst euch ja nicht von den süßen Illustrationen ablenken. Birdie ist schnell erklärt, funktioniert zu zweit genauso gut wie zu viert und bietet erstaunlich viel Spieltiefe für ein so kompaktes Spiel.

    Birdie von David Spada ist erschienen im Verlag Game Factory, es kostet ca. 16 Euro.

    Hühner und der Zoch-Verlag? Das passt zusammen wie das Ei im Karton. Nach Klassikern wie Zicke Zacke Hühnerkacke und Heckmeck am Bratwurmeck flattert jetzt Gigi Gacker am Würfelacker ins Hühnerhaus. Auch wieder mit liebevollen Illustrationen von Doris Matthäus. Ob das Spiel es in den Kultstatus schafft, sei mal dahingestellt – aber für eine spaßige Runde mit hohem Zockerfaktor reicht’s allemal.

    Als gierige Hühner würfeln wir nach Würmern mit möglichst hohen Zahlen – klingt simpel, wäre da nicht dieser gemeine Twist: Wer nach drei Versuchen den höchsten Wert hat, bekommt nicht den besten Wurm, sondern den, der vorn in der Reihe liegt. Und wenn der ausgerechnet mit einem fetten Minus daherkommt, möchte man plötzlich gar nicht mehr die Heldin am Hühnerhof sein. Dazu kommt: Mein Ergebnis hängt direkt von den anderen ab – viel Interaktion, viel Gezeter, viel Spaß. Kurz gesagt: Würfelchaos mit Schmunzelfaktor. Wer gerne lacht, leidet und auf Risiko spielt, liegt hier goldrichtig.

    Gigi Gacker am Würfelacker von Robert Brouwer ist erschienen im Verlag Zoch, es kostet ca. 15 Euro.

    Zum großen Finale unserer Vogelrunde wird’s mystisch: Der Phönix höchstpersönlich gibt sich die Ehre. Statt aus der Asche zu steigen, sitzt er dieses Mal auf einem glühend heißen Goldschatz – und wir wollen ran! Bewaffnet mit Schwert, Schild und einem Hauch Größenwahn stürzen wir uns ins Getümmel, um ihm die wertvollsten Münzen aus den Nestern zu klauen – in dem Spiel Schatz des Phönix.

    An drei Nestern liefern wir uns heiße Gefechte: Jeder spielt nacheinander Karten, bis an jedem Nest zwei pro Person liegen. Dann wird verglichen. Wer die stärkste Kombi gelegt hat, darf zuerst ins Nest greifen. Der Clou: Ich muss nicht meine Karten nicht nur clever aufteilen, sondern ständig neu abwägen, wie ich auf die fiesen Spielzüge der anderen reagiere. Taktisch? Sehr. Glücksbetont? Weniger. Spannend? Absolut. Fazit: Kein Spiel für Draufgänger, sondern für Planfüchse. Wer gerne vorausdenkt, Bluff liebt und im richtigen Moment eiskalt zuschlägt, wird hier jede Runde genießen.

    Schatz des Phönix von Reiner Knizia ist erschienen im Verlag Amigo, es kostet ca. 13 Euro.

    Über den Autor:

    Brettspielexperte Bernhard Löhlein stellt in Bayern mittendrin neue Spiele vor. Seit Jahrzehnten befasst sich der Ingolstädter Journalist (und Mitglied im Spieleclub Ali Baba) mit Brettspielen. Er war zudem viele Jahre  Sprecher der Jury zum Spiel des Jahres.

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