Dass Kunst und Kultur auf so große Begeisterung stoßen, dass man mehr davon möchte, ist nicht immer die Regel. Schon gar nicht in Zeiten klammer kommunaler Kassen. Aber in Eichstätt ist man jetzt erst recht im Kunst-Fieber – auch weil hier wackere Ehrenamtliche so tatkräftig angepackt haben, dass nun auch die Stadt mit eingestiegen ist. Vom 25. bis 28. September heißt es wieder STADT.LAND.KUNST, das Motto lautet „Transformationen“ und Kunst ereignet sich an 37 verschieden Orten – damit ist das Limit dessen erreicht, was für das ehrenamtliche Organisationsteam Angelika Süß, Georg Fieger und Hubert Klotzeck zu stemmen ist. Unterstützt werden sie dieses Mal von Lars Bender, dem Leiter der Eichstätter Tourist-Info: „Für die Stadt ist Stadt.Land.Kunst ein absoluter Glücksfall,“ betont er, „besonders interessant ist die Darstellung des künstlerischen Potentials. Wenn man weiß, dass die Stadt gerade mal 14 000 Einwohner hat und man flaniert an 37 verschiedenen Kunst- du Kulturorten vorbei, dann kommt man wirklich ins Staunen.“

Bewerbungen, an diesem Fest der Kunst teilzunehmen, gab es reichlich: „Wir versuchen, qualitativ hochwertige Aktionen, Exponate, Vorstellungen, Performances und so weiter zu einem schönen Konzept zusammen zu binden“, erklärt Angelika Süß. „Dabei haben wir das Programm so gestaltet, dass sich jeder mit seiner Vorstellung von Kunst dort findet“, ergänzt Hubert Klotzeck. Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die Bespielung – und damit Belebung – leerstehender Räume in der Stadt. Malerei, Grafik, Skulptur und Plastik, Musik, Film, Literatur, Performancekunst und spannende Führungen stehen auf dem umfangreichen Programm, ja sogar ein Spaziergang im Hofgarten, bei dem Pflanzen zum Klingen gebracht werden. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem musikalischen Begleitprogramm, das in Kooperation mit der Uni – Musik der KU Eichstätt-Ingolstadt realisiert wird. Ob Singer-Songwriter im kleinen Atelier, A-cappella am Bahnhof oder elektronische Klangexperimente im Projektraum Bildfläche – die Besucher erwartet ein genreübergreifendes Klangerlebnis.
Skulpturenpark und Figurenfeld
Zwei Jubiläen und die damit verbundenen Orte bilden die geografischen Außenposten des diesjährigen Festivals. Im Lechner Skulpturenpark werden Führungen angeboten – auf der Spir des großen Stahlbildhauers Alf Lechner, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Künstlerisch mit eingebunden ist auch das Figurenfeld im Hessental von Alois Wünsche-Mitterecker, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt.

Einige Highlights aus dem Programm:
Bahnhofplatz: Hier schlägt das Herz der Aktion. Es werden mehrere beeindruckende Arbeiten gezeigt – von Christof Cebullas fotografischer Auseinandersetzung mit dem Figurenfeld über Simon Raphael Grafs bewegliche Skulptur „turning faces“ bis zu Arbeiten von Stefan Schilling, Konrad Risch und Angelika Süß.
Frauenbergkapelle: Der renommierte Bildhauer Andreas Kuhnlein zeigt unter dem Titel „Tragen und getragen werden“ ausdrucksstarke Holzskulpturen, die das Spannungsfeld von Verletzlichkeit und Stärke thematisieren.
Johanniskirche: Der Künstlerring Eichstätt widmet sich in der Ausstellung „TRANS_FORMATION hoch 80“ mit Fotografie, Skulptur und Malerei der künstlerischen Auseinandersetzung mit Veränderungsprozessen. Hier findet auch die Abschlussveranstaltung mit der Eichstätter Hofkapelle statt.
Schranne im Rathaus: Unter dem Titel „Brettschnitte“ zeigt Rudolf Ackermann farbintensive, großformatige Drucke auf Holz, die die Verletzlichkeit der Natur in den Mittelpunkt stellen.
Tipp: Planen Sie ihren Besuch!
Es ist so viel geboten, dass man fast den Überblick verlieren könnte. Aber das Programmheft enthält alle Veranstaltungen, Orte und Zeiten. Es ist kostenfrei bei der Tourist-Information Eichstätt sowie bei vielen Geschäften und Einrichtungen in der Innenstadt erhältlich und steht zum Download unter www.stadtlandkunsteichstaett.de.
Kurz notiert:
STADT.LAND.KUNST.
*transformationen*25
25. – 28. September
Eichstätt
www.stadtlandkunsteichstaett.de
Tourist-Info:
Domplatz 8
85072 Eichstätt
www.eichstaett.de
Bushaltestellen:
Stadtbahnhof
Leonrodplatz