Zauberhafter Hexenschmaus in Eichstätt

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    Vielleicht ist es sicherer, die Serviette auf dem Kopf zu behalten. Man weiß ja nicht, ob einen der gefährliche „Wutzer“ entdeckt. „Da macht das ganze Publikum mit. Die sitzen mit ihrer Serviette auf dem Kopf da und es macht einen Mordsspaß“, freut sich Florian Schmidt. Der Eichstätter Theaterprofi, Autor und Regisseur hat mit dem theatralischen Dinner „Der Hexenschmaus“ eine doppelte Premiere gefeiert. Nicht nur das Stück wird erstmals in Eichstätt aufgeführt (nachdem es bereits in Kipfenberg die Gäste begeistert hat), sondern auch die Bühne feiert Premiere: In den Räumlichkeiten der ehemaligen Diskothek dasda ist ab sofort die Hofmühlbühne zuhause.

    René Schmager als Zauberer und Marion Heckl als seine Mutter sind nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Zauberkünstler gefragt.

    Nachdem Gastronomie und Kultur durch die Corona-Pandemie auf links gedreht wurden, war es auch für Florian Schmidt an der Zeit, sich neu zu ordnen. In einer schlaflosen Nacht kam ihm das dasda in den Sinn – die Kult-Diskothek, mit der Eichstätter wie Florian „Flöps“ Schmidt aufgewachsen sind. Im Mai 2024 hat sie geschlossen und das Gebäude am Aufgang zum Mondscheinweg stand seitdem leer. „Ich bin dann in die Hofmühl, um mir bei Brauereichef Stephan Emslander einen Termin geben zu lassen. Der hat aber gesagt: komm gleich rein!“ erinnert sich Florian Schmidt. Mit einer Idee – aber noch ohne Konzept – wurden sogleich Pläne geschmiedet, denn der Brauereichef war sofort Feuer und Flamme für das Vorhaben, in der ehemaligen Disco eine Bühne einzurichten: „Ich kenn den Flöps ja schon ewig und habe schon viele schöne Stücke von ihm erlebt. Der Brander Kaspar ist einer meiner Lieblingsstücke. Ich finde es schön, dass sich diese Synergie jetzt ergeben hat. Ich bin froh, dass das dasda wieder belebt wird und dass aus schwarz jetzt bunt wird.“

    Die Serviette auf dem Kopf kann nicht schaden…

    Bis es soweit war, haben Florian Schmidt, seine Frau Martina und viele fleißige Helfer unendlich viel Arbeit in die Ertüchtigung der Räume gesteckt: „Es war alles schwarz. Der Boden, die Wände, die Decken, die Klos – alles schwarz.“ Einmal weißeln und streichen reichte da nicht, um die Dunkelheit der vergangenen Jahrzehnte zu vertreiben. Und aus dem katastrophalen Boden konnte mit Hilfe der Holzverschläge von der Veranda ein neuer, freundlicher Untergrund geschaffen werden. Die große ehemalige Tanzfläche ist in mehrere Räume unterteilt, die nicht nur dem Hexenschmaus eine Heimat bieten, sondern auch für Lesungen, kleine Konzerte, Geburtstage, Versammlungen und ähnliches genutzt und gemietet werden können. Der große Saal wird außerdem mit großem Theater belegt: Im Dezember startet Florian Schmidts gefeierte Inszenierung von „Der Brandner Kaspar und das ewig Leben“ ihre Wiederaufnahme in der Hofmühlbühne, die auf ihre 100. Aufführung zusteuert. Mit dabei sind dann auch Schauspieler der ersten Stunde aus dem Jahr 1998 wie Willi Eisenhart, Thomas Weidenhiller und Christa Frankenberger.

    Verzauberter Begrüßungsschnaps

    Seit September wird in der Hofmühlbühne der „Hexenschmaus“ serviert – ein theatralisches Dinner inklusive Zaubertricks und ganz viel Glitzer. Es geht um den Zauberer Stanly und seine Mutter, die Hexe Zilli Zotteldotter. Mutter und Sohn liegen sich gerne in den Haaren, müssen aber zusammen den geheimnisvollen „Wutzer“ überlisten, nachdem Stanley auch noch das Publikum aus Versehen mit dem Begrüßungsschnaps vergiftet hat (keine Angst – alles Theater!). Viel essen und trinken soll der Vergiftung entgegenwirken, weshalb zwischen dem Theater ein Drei-Gänge-Menü (zubereitet von Sevda und Halil Vatansever) genossen werden kann.

    Florian Schmidt hat – mit großer Unterstützung seiner Frau Martina und einem motivierten Team – aus der Diskothek eine Bühne gemacht.

    Bei der Premiere begeisterten Marion Heckl, die Tochter von Florian Schmidt, und Rene Schmager, der vielen im Raum Neuburg durch seine unterschiedlichsten Theaterengagements bestens bekannt ist, das Publikum. Ab dem kommenden Jahr sind dann auch Florian Schmidts Ehefrau Martina als Zilli Zotteldotter  und Thomas Weidenhiller – ebenfalls erfahrener Schauspieler und Eichstätter Publikumsliebling – als Stanly zu erleben. Für alle Schauspieler ist der Hexenschmaus, so locker-lustig er auch rüber kommt, ein echter Kraftakt. Hier wird nicht nur vor, sondern mit dem Publikum gespielt, es wird gezaubert und trotz alledem müssen Anschlüsse und Text im perfekten Timing sitzen. Bei der Premiere gab es langen Applaus für die Protagonisten. Und der “Bräu” musste sogar selbst auf die Bühne – die Leuchtschrift lautet übrigens: “So ein Mist. ich mach mir hier zum Kasper”. 

    Bis in den kommenden April und Mai soll der Hexenschmaus auf jeden Fall gespielt werden – sehr zur Freude des Eichstätter Tourismuschefs Lars Bender, wie Florian Schmidt betont. Die Stadt freue sich über dieses Angebot für Einheimische und Touristen, das eben kein Krimi-Dinner ist, wie es inzwischen landauf-landab angeboten wird. Hier ereignet ein magisches Erlebnis mit einer kompletten Handlung und zauberhaften Illusionen. Nach einer Sommerpause ist eine Hexenschmaus-Wiederaufnahme im Herbst geplant. Zwei Jahre peilt Florian Schmidt insgesamt für diese Show an, dann überlegt sich der kreative Eichstätter ein neues Dinner-Konzept. An Ideen mangelt es nicht, denn es „lagern“ Dutzende Theaterstücke im Archiv des Autors. Wenn jetzt auch das Publikum die Hofmühlbühne für sich entdeckt (reichlich Parkplätze gibt’s direkt vor der Haustür), dann kann das hier eine feste Größe werden. „Ich werde nicht in Konkurrenz mit der Kleinkunstbühne Gutmann treten,“ betont Florian Schmidt, „es ist super, was der Fred da macht und es wäre unsinnig, zwei Kleinkunstbühnen in Eichstätt zu haben.“ Auf eine langfristige Wiederbelebung des Ortes in der Nähe der Hofmühl-Brauerei freut sich jedenfalls die Familie Emslander, der dieser historische Platz gehört: „Die Hofmühlterrasse war früher die Sommerwirtschaft der Brauerei, dann über viele Jahre eine sehr gut gehende Diskothek, in der sich viele junge Menschen kennen gelernt haben und jetzt geht es weiter. Ich wünsche dem Flöps viel Erfolg und viel Spaß den Menschen, die sich hier oben Zeit nehmen, um das Leben zu genießen.“

    P.S.: Schauspieler gesucht

    Gesucht wird noch ein junger Mann, der nicht älter aussieht als 30 für die Rolle des Simmerl in „Der Brandner Kaspar und das ewig Leben“. Kontaktdaten gibt es unter www.hofmuehlbuehne.de

    Kurz notiert:
    Hofmühlbühne Eichstätt
    Mondscheinweg 9
    85072 Eichstätt
    www.hofmuehlbuehne.de

    Parkplätze direkt am Haus

    Hexenschmaus
    Termine:
    2., 8., 22.und 23. November
    6.und 12. Dezember
    Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

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