Deckname Antenne. Ein Journalist im Visier der Stasi
Über seine Erfahrungen mit der Stasi berichtet der ehemalige Leiter des BR-Studios in Würzburg Eberhard Schellenbergerüber am Dienstag, 9. Februar, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei im Herzogskasten.
„Deckname Antenne. Ein Journalist im Visier der Stasi“ (Echter-Verlag) heißt das Buch des langjährigen Hörfunkjournalisten.
Das deutsch-deutsche Zusammenleben begleitete Eberhard Schellenberger privat und als langjährigen BR-Reporter ein ganzes Leben lang und wurde zu seinem journalistischen Lebensthema. Schon bei seiner ersten privaten Einreise in die DDR legte die Stasi eine Akte über ihn an. Bis zum Mauerfall wurden seine zahlreichen Besuche und journalistischen Reisen dorthin beobachtet und bespitzelt, Telefonate und Sendungen des BR abgehört. Als er später seine Stasi-Akten – aus denen er hier umfangreich zitiert – sichtet, findet er fast schon Skurriles, Nichtigkeiten und Belangloses, aber auch viel Perfides. Ihm wird dabei klar, dass er in der DDR zeitweise wie ein Staatsfeind behandelt wurde. Eine der Akten trägt den Decknamen Antenne. Und es wurde ihm auch deutlich, auf welchem Pulverfass gerade die Menschen in Unterfranken und Thüringen an der Nahtstelle zwischen Ost und West, zwischen Warschauer Pakt und Nato saßen. In der Nacht der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 lieferte er mit Tränen in den Augen am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen inmitten feiernder Menschen die emotionalste Livereportage seines Reporterlebens.
Eberhard Schellenberger war lange Jahre Leiter der Welle Mainfranken des Bayerischen Rundfunks in Würzburg, ist seit kurzem pensioniert und vielen auch über Mainfranken hinaus bekannt.
Der Vortrag wird von der Katholischen Erwachsenenbildung Ingolstadt veranstaltet, mit Unterstützung der Stadtbücherei.
Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 5 Euro, eine Anmeldung ist nicht notwendig.