
Musik aus Alt-Ingolstadt
Im modernen Kulturleben kommen Tradition und Volksmusik nicht zu kurz. So steht mit der Veranstaltung „Musik aus Alt-Ingolstadt“ am Sonntag, 24. September, um 15 Uhr im Schlosshof ein weiteres Schmankerl auf dem Programm. In dieser Reihe gibt die Zandter Blasmusik unter der Leitung von Franz Zäch musikalische Schätze aus dem Stadtarchiv Ingolstadt und dem Archiv der „Deutschen Gesellschaft für Militärmusik e.V.“ mit Sitz in Ingolstadt zum Besten. Das Publikum darf sich auf ein Konzert mit Stücken aus überwiegend handschriftlich verfassten Noten freuen. Die ältesten stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und zu jedem Musikstück wird Interessantes zur Geschichte und Entstehung des jeweiligen Werks erzählt.
Schirmherr dieses Konzertnachmittags ist Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf. Die Eröffnung übernimmt Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Rudolf-Koller-Saal der Volkshochschule statt.
Ein Blick zurück:
Die Idee zu dieser Reihe ging vom Historischen Verein, namentlich von dessen damaligem zweiten Vorsitzenden Edmund Hausfelder aus, der in Franz Zäch als Kapellmeister der Zandter Blasmusik einen Mitstreiter fand. „Er erzählte, dass im Stadtarchiv Noten aus den Kapellen der früheren Regimenter liegen“, erinnert sich Franz Zäch. „Diese waren öffentlich zugänglich und wir haben sie wieder ausgegraben.“
Sie entdeckten, dass es nicht nur Noten für Marschmusik waren, sondern auch für Tanzmusik. „Die Soldaten sind natürlich auch weggegangen und in ihrer Freizeit wollten sie keine Marschmusik hören, sondern tanzen“, so Zäch. Beide waren begeistert von ihrem einzigartigen Fund und so entstand die Idee, diese Noten zum Klingen zu bringen und die Stücke für einen Moment zum Leben zu erwecken. „Wir wollten den Leuten die Noten bekannt machen. Sie sollten die Musik kennenlernen, die in Ingolstadt gespielt wurde.“
Zum ersten Mal fand „Musik aus Alt-Ingolstadt“ am 15. Oktober 2010 im Fahnensaal des Neuen Schlosses statt, ein Jahr später dann im Schlosshof. Diesem Veranstaltungsort blieb man treu, denn er „ist wie gemacht für diese Reihe“, sagt Franz Zäch. Somit können Edmund Hausfelder und Franz Zäch wohl zu Recht als die beiden Gründungsväter dieser Musikreihe genannt werden, die von Jahr zu Jahr immer größere Beliebtheit erfährt.
Von Beginn an spielt nur die Zandter Blasmusik, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert, diese musikalischen Schätze. Diese holt „Musik aus Alt-Ingolstadt“ Jahr für Jahr heraus. „Wenn wir uns zu den Proben treffen, geht immer eine große Geselligkeit einher“, erzählt Zäch. Die Noten haben die Musiker/-innen schon Monate vorher, aber unmittelbar vor der Veranstaltung wird am meisten geübt. „Drei Tage intensives Spielen, dann sitzt es.“
Franz Zäch hingegen beschäftigt sich das ganze Jahr über mit diesen historischen Noten. Immer wieder zieht es ihn in die Archive um zu schauen, was in den Regalen schlummert. „Dort lagert ein sich nie erschöpfender Schatz.“ Beim Gedanken an die Zukunft von „Musik aus Alt-Ingolstadt“ sagt der Kapellmeister: „Wir spielen diese Musik, die sonst keiner spielt. Ich wünsche mir, dass es weitergeht, weil diese Musik erhaltenswert ist.“
Programm 2023 „Musik aus Alt-Ingolstadt“ der Zandter Blasmusik
Gruß an Ingolstadt, C. Helm
Faschingszauber, Rudolf Kropp
Bavaria, Rudolph Daase
Solang der Alte Peter, Arr. O. Gips
Grenadiermarsch, Wilhelm Legrand
Tango Bolero, Juan Llossas
Eckensteher.Galopp, Friedrich Beckmann
Bis früh um fünfe, Carl Emil Paul Lincke
Kuckuckswalzer, Johan Emanuel Jonasson
Heinzelmännchens Wachtparade, Kurt Noack
Auf’m Bauernhof, Komponist unbekannt
Defiliermarsch, Jakob Philipp Adolf Scherzer
Was gibt’s heut auf d’Nacht, Komponist unbekannt
Weitere Informationen zu Musik aus Alt-Ingolstadt unter:
www.kulturamt-ingolstadt.de
