Premiere “Auslöschung. Ein Zerfall” von Thomas Bernhard
Das Stadttheater Ingolstadt holt Daniel Scholz aus der Erfolgs-TV- Serie „Die Spreewaldklinik“ auf der Bühne im Studio im Herzogskasten
Premiere 25.10. „Auslöschung. Ein Zerfall“ von Thomas Bernhard
Bearbeitung und Inszenierung: Felix Metzner – nach einer Produktion des Staatstheaters
Darmstadt
Eine Familiengeschichte wird zum Fanal. Ein Erbe wird zur Bürde.
Eine Niederschrift wird zur Auslöschung.
Mit „Auslöschung. Ein Zerfall“ zeigt das Stadttheater Ingolstadt Thomas Bernhards letzte literarische Abrechnung – kompromisslos, beklemmend, von existenzieller Schärfe. Im Zentrum steht Franz-Josef Murau, ein Intellektueller, der sich nach Rom geflüchtet hat, um der Enge von Schloss Wolfsegg in Oberösterreich zu entkommen. Doch als seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen, holt ihn die Vergangenheit erbarmungslos ein. Murau schreibt – getrieben, verzweifelt, unerbittlich. Seine Aufzeichnungen sind nichts weniger als eine endgültige Abrechnung mit Herkunft, Familie und Heimat.
Bernhards Sprache ist gnadenlos. Sein letzter Roman, 1986 erschienen, gleicht einem schonungslosen Seziermesser, das tief in die Abgründe von Familie, Gesellschaft und Tradition schneidet. Eine Sprachflut, ein Monolog gegen die Enge, ein verzweifelter Versuch, sich von den Fesseln der Herkunft zu befreien.
Die Rolle dieses Getriebenen verkörpert Daniel Scholz – bekannt aus der erfolgreichen TV- Serie „Die Spreewaldklinik“ und ehemaliges Ensemblemitglied des Staatstheaters Darmstadt. Mit seiner Präsenz verleiht er Muraus existenzieller Sprachwut eine eindringliche Körperlichkeit.
Kreativteam
Regisseur Felix Metzner, der die Inszenierung 2024 am Staatstheater Darmstadt entwickelt hat, erschafft gemeinsam mit Sounds, Videos und einem suggestiven Bühnenraum nach Entwürfen von Anneliese Neudecker eine dichte Atmosphäre zwischen Erinnerung und Auflösung.
In der Rolle des Franz-Josef Murau ist Daniel Scholz zu erleben. Für die Kostüme zeichnet Elena Kreuzberger verantwortlich, die Dramaturgie liegt bei Oliver Brunner und Franziska Caspari.
