Am kommenden Samstag, 26.März 2022, öffnet der Besuchersteinbruch in Mühlheim zwischen Mühlheim (gehört zum Markt Mörnsheim, Lkr. Eichstätt) und Tagmersheim (Landkreis Donau-Ries) wieder seine Pforten für den Publikumsverkehr. Jedenfalls hat dies Steinbruchbesitzer Roland Pöschl für das kommende Wochenende fest im Visier. Alle rechtlichen Aspekte sind abgeklärt, so dass sich ab Samstag Fossilliensammler mit Hammer und Meißel von neuem auf eine spannende und faszinierende Entdeckungsreise in die obere Jurazeit, auf den Spuren des Urvogels Archaeopteryx, begeben können.
Doch bereits am Eingang werden die Besucher auf neuen Schautafeln mit der Tatsache konfrontiert, dass sie sich in einem besonderen Steinbruch befinden, der in jüngster Vergangenheit einen sensationellen Fund ans Tageslicht beförderte, nämlich dem Alcmonavis Pöschli, der zeitgleich mit dem berühmtesten Fossil, eben jenem Archäopteryx lebte. Und diese zweite, im Archipel des Mörnsheimer Jurameeres lebende Urvogel-Gattung war wohl noch höher entwickelt. Es handelt sich nämlich bei dem im Steinbruch von Roland Pöschl und Uli Leonhardt gefundenen Urvogel um den größten Fund seiner Art, wobei an diesem Exemplar die erstmals entwickelten Knochenmerkmale darauf hindeuten, dass Alcmonavis den aktiven Flatterflug beherrschte und in Gestalt sowie auch im Verhalten den heutigen Vögeln sehr viel ähnlicher war als der Archäopteryx. Von daher darf davon ausgegangen werden, dass in den vielfältigen Lagen des Mühlheimer Steinbruches noch weitere spektakuläre und für die Wissenschaft höchst interessante Funde zu erwarten sind.
Roland Pöschl freut sich jedenfalls spitzbübisch darauf, wenn ab kommenden Samstag wieder Besuchergruppen, Wissenschaftler, Studentenseminare, Schulklassen und auch Familien mit ihren Kindern kommen, um in die Tiefen der Erdgeschichte vorzustoßen. Mit viel Optimismus geht Pöschl deshalb die neue Saison an: „Kindergeburtstagsfeiern sind bereits gebucht“, lädt Pöschl zu sich in seinen Steinbruch ein. Der herrliche, weitläufige Blick hinüber ins Gailach- und Altmühltal, die reizvolle und anmutige Ruhe rund um das Steinbruchgelände sowie die Chance, erdgeschichtlich einen Volltreffer zu landen laden auf alle Fälle, einen Samstags- oder Sonntagsfamilienausflug ins Grenzgebiet zwischen Schwaben und Oberbayern zu unternehmen.
Im Steinbruch selbst erwarten den Besucher neben neuen wissenschaftlichen Schautafeln auch eine neuen kindgerechte Erklärungsbildtafel, die übertitelt ist „Was habe ich gefunden?“ Auf dieser erfahren die jüngsten Fossiliensammler, dass Versteinerungen, die moos- bzw. farnartig aussehen, Scheinfossilien sind und die Strukturen als Dendriten bezeichnet werden und oft dekorative Strukturen bilden.
Geöffnet ist der Besuchersteinbruch nun bis 6.November täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr. Es gelten die aktuellen Pandemievorschriften. Unter www.besuchersteinbruch.de bekommt man die neuesten Infos. Auch Hunde sind erlaubt. (max)