Donaumoos-Wisente startklar zur Auswilderung

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    Donpetra, Donurimus und Donbert machen sich auf die Reise. Nach Rumänien. Das wissen die drei Wisente aus dem Donaumoos natürlich nicht, aber seit einigen Wochen ist etwas anders in ihrer Heimat. Sie befinden sich in einem Gehege mit Artgenossen aus dem Wildpark-Tiergarten Weilburg und dem Tierpark Sababurg in Hessen sowie dem Tiergehege Kiel. Zusammen werden die zehn Tiere demnächst nach Rumänien transportiert, um dort nach einer mehrmonatigen Eingewöhnungsphase in die freie Natur entlassen zu werden. Es ist die größte Auswilderung aus dem Donaumoos, die bislang stattgefunden hat. „Es ist unser sechster Beitrag zu diesem Auswilderungsprojekt“, erklärte vor Ort Dr. Johannes Riedl, fachlicher Leiter des Wisentprojekts im Donaumoos, dessen Träger der Donaumoos Zweckverband ist. Nach dem „Verladen“ in einen XXL-Transporter, der für jedes Tier eine eigene Box vorsieht, steht den acht Jungkühen und zwei Bullen eine 20-stündige Fahrt in die Südkarpaten bevor. Dort werden sie zu den rund 170 Wisenten stoßen, die auf einer Fläche von einer Million Hektar leben. „Zwei Tiere, die aus dem Donaumoos stammen, sind dabei mit einem GPS-Sender ausgestattet, um ihre Bewegungen nachzuverfolgen,“ erläuterte Michael Hafner, der Geschäftsführer des Donaumoos Zweckverbands (die Sender können im Übrigen per Fernschaltung „abgeworfen“ werden, wenn sich ein Tier beispielsweise in einer Notsituation befindet). Wer auf die Reise geht, entscheidet die Genetik des jeweiligen Tieres, denn es geht bei diesem Projekt darum, nicht nur die Anzahl der Wisente, sondern vor allem deren genetische Vielfalt zu erhöhen.

    Dieses letzte lebende Wildrind in Europa war beinahe ausgerottet. Lediglich 55 Exemplare existierten Anfang des 20. Jahrhunderts noch – heute sind es um die 10 000. Trotzdem sei „der Wisent nicht über dem Berg“ bemerkte Stefan Janda vom Zweckverband beim Pressetermin. Diese Tierart als heimische Tierart mehr ins Gedächtnis zu rufen, sei weiterhin eine wichtige Aufgabe. Dazu trägt – neben dem Arten- und Naturschutz – das Wisentprojekt im Donaumoos mit der größten Wisentherde in Bayern bei. Hier können Besucherinnen und Besucher diese beeindruckenden Tiere (aktuell sind es 33) aus nächster Nähe beobachten (nicht anfassen – das Gehege ist kein Streichelzoo!) und sich über das wichtigste Artenschutzprojekt in der Region informieren.

    Im benachbarten Haus im Moos und dem Freilichtmuseum kann man außerdem u.a. die Siedlungsgeschichte im Donaumoos ergründen (mehr: www.haus-im-moos.de). (ma)

    Kurz notiert:

    Wisentgehege am Haus im Moos
    Freilichtmuseum und Umweltstation
    Kleinhohenried 108
    86668 Karlshuld

    Wisentprojekt
    Donaumoos-Zweckverband
    Hauptstraße 39
    86668 Karlshuld

    www.wisentgehege-donaumoos.de

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