Exklusive Einblicke in die „heiligen Hallen“ von Audi

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    Es ist ein Ort, den Automobilfans am liebsten nicht mehr verlassen würden. Dabei kommt man hier – wenn überhaupt – nur ganz selten hinein: Die Depots, in denen die historische Fahrzeugsammlung der AUDI AG untergebracht sind, beherbergen über 100 Jahre Automobilgeschichte. Jetzt kann man einen Teil der Sammlung besichtigen, ohne das Depot zu betreten. Der Bildband „Einblicke. Die Fahrzeugsammlung der AUDI AG“ macht´s möglich.

    Stefan Warter (Mitte) und Ralf Friese (rechts) hatten bei der Buchvorstellung im museum mobile zahlreiche Bücher zu signieren.

    „Der Auslöser war, dass wir bei Audi Tradition überrannt worden sind mit Anfragen, ob man nicht mal ins Depot gucken könnte,“ erklärte Audi-Historiker Ralf Friese bei der Buchvorstellung im museum mobile. Aus der ursprünglichen Idee, einen Katalog zu veröffentlichen, wurde nun ein prachtvoller Bildband, zu dem Ralf Friese die Texte beigesteuert hat. Die Fotos stammen von Stefan Warter, der bereits seit 19 Jahren mit Audi Tradition zusammenarbeitet.

    Nicht schön, aber geschichtsträchtig

    Etwa 730 Automobile, darunter Serienmodelle, Prototypen, Versuchsfahrzeuge, nie realisierte Studien, Rennwagen, Autos aus prominentem Vorbesitz und Film-Autos wie der R8 für Ironman Tony Stark sowie rund 200 Motorräder lagern im Depot von Audi Tradition. Hier eine Auswahl für das Buch zu treffen, war nicht leicht. Aber Ralf Friese und Stefan Werter waren sich einig, dass es eben keine „Krawallautos“ sein sollten, sondern Fahrzeuge mit Geschichte, die hier abgelichtet werden. „Das sind auch Autos, die polarisieren wie der NSU Uruguay. Einer sagt, der ist so hässlich, den müssen wir unter den Tisch kehren. Und ich sage: nein. Das ist ein ganz wichtiger Baustein in der Geschichte.“ Dasselbe gelte für den kleinen, hellgrünen NSU Wankel Prinz. „Der ist mir ans Herz gewachsen. Dass der überlebt hat, da hat das Kindchenschema zugeschlagen. Dass den über Jahre keiner verschrottet hat, das ist eine ganz anrührende Geschichte,“ erklärt der Fotograf. Und Ralf Friese ergänzt: „Das ist wie ein Hundejunges. Denn krummsten aus dem Wurf findet man am schönsten.“

    Mit im Buch ist auch der letzte Horch vertreten, der 1953 als Einzelstück für Vorstand Richard Bruhn angefertigt worden war. Sie wurde an einen US-amerikanischen Soldaten verkauft, landete schließlich in Texas bei Autofan Al Wilson in Texas, auf dessen Grundstück er unter der texanischen Sonne dahin rostete. 2008 dann die Rückkehr nach Ingolstadt – zunächst ins Museum, dann ins Depot. Und da parkt er heute noch. Unrestauriert, denn seine Geschichte soll man ihm weiterhin ansehen.

    Der Audi Sport quattro S1 E2 im Depot, umgeben von weiteren legendären Rallye und Le Mans Fahrzeugen. Foto: Stefan Warter

    Wer Lust auf mehr hat, kann sich auf 256 Seiten werden Einblicke durch die historische Fahrzeugsammlung der AUDI AG blättern. Neben Audi sind natürlich auch die Marken Auto Union, DKW, Horch, Wanderer und NSU vertreten. Und einige der Bilder aus dem Buch sind auch als großformatige Abzüge im Erdgeschoss des museum mobile zu sehen. (ma)

    Infos zum Buch:

    Ralf Friese, Stefan Warter:
    Einblicke. Die Fahrzeugsammlung der AUDI AG
    1. Auflage 2022, 256 Seiten, 364 Fotos und Abbildungen. Delius Klasing Verlag, Bielefeld.
    ISBN 978-3-667-12529-3, Preis: 59,00 Euro. Erhältlich ist der Bildband im Buchhandel (z.B. Hugendubel im WestPark), im Shop des museum mobile im Audi Forum Ingolstadt, im Audi Forum Neckarsulm sowie im Audi Tradition Online Shop unter www.audi.de/tradition-parts.

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