Lamm-Auftrieb im belämmerten Mörnsheim

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    Die Schäfchen ins Trockene bringen – das war beim Altmühltaler Lamm-Auftrieb in Mörnsheim angesagt. Ein Gewitterschauer hatte sich rechtzeitig zur offiziellen Eröffnung zurückgezogen und so konnte Mörnsheims „belämmerter“ Bürgermeister Richard Mittl (das sagt er über sich selbst) jede Menge Besucherinnen und Besucher in seiner „belämmerten“ Marktgemeinde begrüßen. Zu diesem „Schäferstündchen der besonderen Art“ war diesmal mit dem Minister für Europaangelegenheiten und Internationales Eric Beißwenger ein Mann vom Fach gekommen. Als Landwirt und Bio-Bauer mit Schäferei-Erfahrung war es für ihn keine Frage, die Schirmherrschaft für den Lamm-Auftrieb zu übernehmen. „Das ist kein Pflichttermin, sondern Ehrensache“, erklärte er in seiner Begrüßung. Zuvor hatte ihm Richard Mittl eine große Karriere in Aussicht gestellt, denn „die politischen Gäste die das Führen einer Herde in Mörnsheim beherrschen“ seien später auch für das Führen großer Menschenherden geeignet.

    Landrat Alexander Anetsberger betonte, wie wichtig die Hüteschäferei für die Landschaftspflege sei und dass die Bedingungen für die Schäfer schwierig seien: „Wir sind sehr froh, dass sich die aktuellen Schäfer nicht von dem Beruf abbringen lassen.“ Er unterstütze diese Form der Landwirtschaft, die er allerdings von zu viel Bürokratie eingeschränkt sieht. Das Thema Wolf wollte er eigentlich nicht ansprechen, tat es dann aber doch. Momentan habe man Glück, dass nur Wildtiere im Landkreis gerissen würden. Es fehle aber nach wie vor an einer „ultimativen Handreichung“, wie mit dem Thema umzugehen sein: „Wir werden die Entwicklung im Auge behalten und darauf reagieren.“

    V.l.: Erich Neulinger, Richard Mittl, Annemarie Mack, Eric Beißwenger und Katja Geiger

    Europaminister Eric Beißwenger begrüßte die anwesenden Schäfer als „liebe Kollegen“, meinte „schön, dass es euch – noch  gibt“ und verwies auf die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel, die ihn zu diesem besonderen Amt in Mörnsheim gebracht habe. Er bezeichnete die Landschaftspflege als eine der wichtigen Aufgaben der Hüteschäferei, um die Kulturlandschaft zu erhalten: „Noch so viele Veganer können nicht das abweiden, was unsere Schafe abweiden,“ scherzte er. Beim Thema Wolf setze er sich dafür ein, den Schutzstatus herabzusetzen.

    Die scheidende Lammkönigin bekam u.a. eine “steinerne Visitenkarte” überreicht.

    Es folgte eine königliche Amtsübergabe: Die scheidende Altmühltaler Lammkönigin Katja Geiger blickte auf eine „unvergessliche Zeit“ zurück, in der sie rund 40 Veranstaltungen in ganz Deutschland besucht hat. Sie wünschte ihrer Nachfolgerin Annemarie Mack eine ebenso schöne Zeit.  „Ich bin sehr stolz darauf, die Marke Altmühltaler Lamm vertreten zu dürfen“, meinte die „neue“ Hoheit, die im Anschluss mit Krönchen, Scherpe und einem kleinen Schäferstab als Zepter ausgestattet wurde. Auch der Schirmherr wurde mit Schäferkluft, Hut und Stab von Erich Neulinger (Vorsitzender Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V.) bedacht.

    Neulinger wies in seiner Begrüßung dabei nicht nur auf das „ungelöste Problem“ des Wolfs hin, das ein Europaminister ja auch gleich nach Brüssel tragen könne. Er nannte als zweites großes Problem die Wolle: „Seit vier, fünf Jahren war sie schlecht zu vermarkten. Nun ist der Markt komplett zusammen gebrochen,“ beschrieb er die Situation. Die Wertschätzung für das wertvolle Naturprodukt sei sehr gering.

    Es ist also höchste Zeit, der Wolle und der Hüteschäferei mehr Aufmerksamkeit zu schenken – am besten in Mörnsheim. Der Altmühltaler Lamm-Aufrieb hat auch am Feiertag viel zu bieten. (ma)

    Das Programm am Pfingstmontag

    10:30 Uhr Gottesdienst in der Wallfahrtskirche „Maria End“ in Altendorf mit anschließender Schafsegnung durch Hochw. Pfarrer Chr. Wölfle im Beisein der Fahnenabordnungen der Schäferverbände anschl. Beginn des Schäfer- und Naturwarenmarkts (Kastnerplatz/Marktstraße)

    14:00 Uhr Schäfer Sascha Gäbler zieht mit seiner großen Herde aus Schafen, kleinen Lämmern und Ziegen durch das Markttor auf den Kastnerplatz, danach durch die Gassen des Marktes auf die Wacholderheide am Kohlberg.

    14:00 Uhr Blasmusik durch die Schernfelder „Stoizwicker“

    15:30 – Entdeckertour: Hoch über Mörnsheim
    Auf den Spuren der Schafe wandern wir über Magerrasen mit blühenden Blumen, vorbei an Wachholderbüschen und anderen Nährgehölzen. Wir erkunden die Höhle „Grafsloch“ und genießen den traumhaften Blick ins Gailachtal. Für große und kleine Entdecker ab 5 Jahren geeignet. Treffpunkt: Mörnsheim, Haus des Gastes, Marktstraße 10, festes Schuhwerk, nicht rollstuhlgerecht. Gebührenpflichtig.

    15:30 Uhr Vorführung des Hüteschäfers Schafschur am Kastnerplatz

    Der Schäfer- und Naturwarenmarkt bietet:
    Verkauf von Lammprodukten • Lammfelle, Al-Paka-Socken, Kissen usw. • Schafwollbetten und Kissen • Wolllämmchen, (Holz)-Spielsachen • Töpferwaren, Häckel-Artikel, Bildausstellung • Lebensmittel, Marmelade und Säfte aus Bio-Anbau • Handgenähtes, Kreativartikel für Kinder, Makramee, Schmuck • Lederwaren, rostige Metalldeko für den Garten • alles was der Bienenstock hergibt – vom Honig bis zu Kerzen • bepflanzte Töpfe, Trockenfloristik, Türkränze, Weidenkörbe, natürliche Deko • Trachten und Trachtenzubehör, handbestickte Lederhosen • Süßwaren, Baumstriezel, Crêpes, Pizza • Schafsmilchseife, Artikel rund ums Schaf • Kaffee und Kuchen, Waffeln • Bio-Eis, Säfte, Marmelade, Sirup • Schnitt-Käse und Camembert, Bio-Feinkost • Rahmfleck und Steinofenbrot

    Mehr: www.moernsheim.de

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