Mit guten „Vibrations“ in die Ingolstädter Jazztage

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    Allein schon die Atmosphäre des Pressegesprächs machte es deutlich: Es wird entspannt, locker und die Beteiligten haben Spaß an dem, was sie tun. Die altehrwürdige Institution der Ingolstädter Jazztage erlebt in diesem Herbst womöglich zweiten Frühling – freilich ohne das schmälern zu wollen, was in über 40 Jahren erreicht worden ist. Neue Namen, neue Orte, neue Konzertformate und einen neuen Look hat das Festival 2024 zu bieten.

    Der Jazz-Schlagzeuger, Komponist und Echo-Preisträger Wolfgang Haffner ist der neue künstlerische Leiter der Jazztage und der traf anlässlich der Programmvorstellung auf den neuen Ingolstädter Kulturreferenten Marc Grandmontagne. Dieser bemerkte gleich zu Beginn, dass es „ein erfreulicher Termin in Zeiten der klammen Kassen“ sei. Er kündigte an, dass man Bewährtes, aber auch Neues erleben werde und betonte, welchen hohen Stellenwert die Nachwuchsarbeit genieße. Grundsätzlich sei „mehr Jazz drin, wo Jazz draufsteht.“

    Kulturreferent Marc Grandmontagne (Foto: Alexander Schuktuew)

    Was erwartet den Jazzfan bei den 41. Jazztagen? Die erste offensichtliche Änderung ist die Straffung des Programms und die Einführung von Rubriken wie Festival oder Weekend. Dadurch wolle man den Festivalcharakter stärken und auch Gäste anlocken, die dann vielleicht ein paar Übernachtungen in Ingolstadt buchen, um mehrere Konzerttermine wahrzunehmen. Dabei ist das neue Maritim Congress Centrum der „Hotspot“ für Fans und auch die Künstlerinnen und Künstler, die hier untergebracht werden. Das Grand Opening und das – neue – Grand Closing finden hier statt, ebenso die legendäre Jazzparty, die bislang im NH Hotel zuhause war. Anstelle von zwei Partyabenden ist nun ein Termin (15. November) angesetzt, dafür aber auf drei Örtlichkeiten innerhalb des Maritim verteilt. „Die Jazzparty ist das Herzstück der Ingolstädter Jazztage,“ erklärte dazu Wolfgang Haffner. Neu im Programm der Jazztage ist eine Drummers Night, bei der am 9. November das Schlagzeug im Mittelpunkt steht.

    Joey Finger und Wolfgang Haffner

    Grundsätzlich solle bei den Jazztagen die regionale Szene stärker zum Tragen kommen, darin war sich das Orga-Team um Projektleiter Matthias Neuburger einig. Auf teure Superstars wird deshalb verzichtet: „Ich lehne astronomische Summen für Künstler ab. Das macht die heimische Szene kaputt“ betonte Wolfgang Haffner. Der künstlerische Leiter, der sich selbst als Freigeist bezeichnete, wird beim Eröffnungskonzert am 31. Oktober auftreten und mit seinem Trio den spektakulären Schlusspunkt am 16. November setzen: Die Nils Landgren Funk Unit und das Wolfgang Haffner Trio mit Special Guest Thomas Quasthoff gestalten das Finale des Festivals. Die eigene Erfahrung in Räumen, die nicht für Konzerte geeignet sind (schon gar nicht für Konzerte mit Schlagzeug-Einsatz) hat Wolfgang Haffner dazu veranlasst, vor der Festivalplanung die einzelnen möglichen Spielorte persönlich in Augen(Ohren?)schein zu nehmen. Eine Herangehensweise, die Kulturamtsleiter Tobias Klein, der die Zusammenarbeit im Organisationsteam lobte, sehr begrüßte. Und auch Matthias Neuburger sprach von „guten Vibrationen“, die von Anfang an spürbar waren. Schließlich ist mit Wolfgang Hafner ein künstlerischer Leiter mit einschlägiger Jazztage-Erfahrung engagiert worden. 1991 war er das erste mal als Musiker in Klaus Doldingers Passport Projekt Teil der Jazztage: „Mir haben es die Leute hier angetan. Ich finde, die Stadt hat Charme, eine tolle Kulturszene und ein tolles Team.“ Grundsätzlich ginge es ihm darum, mit den Jazztagen Spaß an der Musik zu vermitteln. Und das beginnt bereits bei den Kindern, weshalb Joey Finger als „Nachwuchsbeauftragter“ die Musik und die Begeisterung dafür in Workshops an den Schulen vermitteln wird.

    Der „Neustart“ der Jazztage komplettiert ein neues Erscheinungsbild, für das die Agentur xhoch4 verantwortlich zeichnet. (ma)

    41. Ingolstädter Jazztage
    31. Oktober bis 16. November
    Tickets gibt es im Westpark Ingolstadt, im IN-direkt Shop (Moritzstraße 6), im IN-direkt Verlag (Am Lohgraben 27) sowie über Ticket Regional www.ticket-regional.de/stadt-ingolstadt-kulturamt

    Kombitickets:
    Die FESTIVAL-Kombi bietet 30 Prozent Rabatt für fünf Besuche (Grand Concert, Drummers Night, Jazz meets Orchester, Jazzparty und Grand Closing)
    Die WEEKEND-Kombi bietet 20 Prozent Rabatt für drei Besuche (Jazz in den Kneipen, Jazz in der Kirche, Drummers Night). Und die MARITIM-Kombi gibt 20 Prozent Rabatt für zwei Besuche am grandiosen Abschlusswochenende im Maritim (Jazzparty, Grand Closing).

    Die Informationen zum Programm finden sich auf der neuen Website der Ingolstädter Jazztage unter https://www.kulturamt-ingolstadt.de/jazztage/.

    Unterstützt werden die Jazztage von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, der Audi AG, Herrnbräu, dem Medienpartner Jazzthing, sowie den Förderern Bezirk Oberbayern und dem Bayerischen Musikrat.

    Jörg Tiedt (Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt) und Peter Eitelhuber (Herrnbräu) vertraten zwei Unternehmen, die die Jazztage seit Jahrzehnten unterstützen.

    Und hier der Blick aufs Programm:

    Das diesjährige Festival startet feierlich mit dem Grand Opening am Donnerstag, 31. Oktober im Maritim Congress Centrum. Das ist die unterhaltsame und musikalisch-virtuose Eröffnungsgala, die erstmals letztes Jahr alle Gäste schwungvoll in das Festival einstimmte und für Begeisterung sorgte. Heuer führen die Schauspielerin Olivia Wendt und der Tuba-Virtuose Andreas Martin Hofmeir mit Charme und guter Laune durch den festlichen Abend, Verleihung des renommierten Jazzförderpreises 2024 inklusive. Special Guest ist Wolfgang Haffner, internationale Musikerpersönlichkeit und Meister des Schlagwerks. Es spielt das wirkmächtige SchutterNeun Jazzorchester unter der Leitung von Heiner Schmitz. Der Eintritt ist frei. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten. Das Platzangebot ist begrenzt. www.ticket-regional.de/stadt-ingolstadt-kulturamt

    Am Samstag, 2. November werden die Jazztage zur Bühne für die beliebte regionale Szene, die alljährlich das Publikum begeistert. Die Söhne und Töchter Ingolstadts werden im Kulturzentrum neun mit einem Mix aus eigenen Stücken und denen ausgewählter Komponisten auftreten. Das organisch gewachsene Ensemble, darunter etliche Preisträger/-innen des Jazzförderpreises, bewegt sich lässig und doch kraftvoll von Jazz mit Latin-Touch über New Soul bis zu gelegentlichen Pop-Arrangements.

    Am gleichen Abend findet The young, the old & the club statt. Unter dem Motto „Listening Together“ gibt es zu Beginn einen moderierten Talk über Gott, die Welt, Musik und Business. Danach wird die Neue Welt zur bayerischen Listening-Bar, ohne stilistische Zwänge. Künstler/-innen können ihre Musikwelten vorstellen und sich locker mit den Gästen austauschen. Es eröffnen sich dabei Einblicke in Werdegänge, Hörgewohnheiten, Vorlieben, und wahre Magie passiert. Zu Gast am 2. November ist DJ Amir, der Wahl-Brooklyner, der die Turntables kreisen lässt und mit seinem Mix aus Hip-Hop, Gospel und Soul rhythmische Schneisen in die Novembernacht schlägt.

    Jazz meets Kabarett heißt es am Sonntag, 3. November, wenn Bayerns wohl vielseitigster Musik-Comedian, Chris Boettcher, mit seiner großen, erstklassig besetzten Big Band und neuen, ausschließlich eigenen Songs anreist. Der Künstler präsentiert im Kulturzentrum neun gemeinsam mit seiner BBB – der 17-köpfigen Boettcher Big Band – ein Programm mit Musik im Stil von Frank Sinatra und Michael Bublé, gewohnt unterhaltsam moderiert und meisterhaft arrangiert von Andreas Unterreiner. Der Abend bietet ein Big-Band-Panorama auf höchstem musikalischem Niveau – mit viel Charme, Witz und guter Laune.

    Das ambitionierte Projekt Young Jazz integriert sich mit seinen musikvermittelnden Formaten für Kinder und Jugendliche dieses Jahr erstmals zeitlich in das Festival und wird vom 5. bis 11. November zeigen, wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit für Ingolstadt sein kann. Mit Jazz for Kids und Jazz an Schulen engagiert sich das Festival stark dafür, die Kinder und jungen Leute in der Stadt und ihrer Umgebung für den Jazz zu begeistern.

    Am Dienstag, 5. November gibt es ein Grand Concert mit Jan Garbarek im Theaterfestsaal, der ein großer und internationaler Meister der Klänge ist. Der norwegische Saxophonist ist Weltstar und Konstante des europäischen Jazz zugleich. Seine Kompositionen erreichen überirdische Strahlkraft und werden bei Konzerten zu einer sinnlichen Sensation und lassen das Publikum ruhig und wortlos werden. Seine Alben (ECM) sind Meilensteine der weltweiten Jazzgeschichte, „Officium“ wurde der wohl größte musikalische Crossover-Erfolg aller Zeiten. Jan Garbarek kommt nach Ingolstadt mit seinen langjährigen musikalischen Weggefährten, Pianist Rainer Brüninghaus, Bassist Yuri Daniel aus Brasilien und Trilok Gurtu, der wilde Trommelmagier aus Indien, der indische und westliche Musiktraditionen kongenial verbindet und damit berühmt wurde.

    Mit einer mitreißenden Mischung aus vielen unterschiedlichen musikalischen Genres zaubert Jazz in den Kneipen am Donnerstag, 7. November eine unvergleichliche Stimmung in die Stadt. In 13 Kneipen und Orten gibt es Konzerte mit Künstlern-/innen aus aller Welt. Die Lokalitäten dieses Jahr sind diagonal., Neue Welt, das „Mo“, Griesmüllers Altstadtbrauerei, B1 – BE ONE, Restaurant Granada, Restaurant Antalya, Rosengasse 2, Tagtraum, ZWØLF by Yankee&Kraut, The Golden, Weinraum, Havana Bar.

    Bei Jazz in der Kirche am Freitag, 8. November werden drei musikalische Genies in der sakralen Atmosphäre der Kirche St. Pius ein neues musikalisches Universum entstehen lassen: Die Jazzpianistin Johanna Summer und der Saxophonist Jakob Manz zählen ohne Zweifel zu den meistbeachteten Entdeckungen im jungen deutschen Jazz der vergangenen Jahre. Michael Wollny, so schrieb die FAZ, hat das, was einen perfekten Jazzpianisten ausmacht: virtuose Technik, überschäumende Fantasie, Disziplin, Sinnlichkeit und ästhetisches Gespür.

    Premiere im Festival: Am Samstag, 9. November findet die erste Drummers Night im Kulturzentrum neun statt. Die packende Idee stammt von einem, der selbst ein Großmeister des Schlagwerks ist und gleichzeitig der neue künstlerische Leiter der Jazztage, Wolfgang Haffner. Die Drummer’s Night wird ungeahnte Power, mitreißenden Rhythmus und elektrisierende Dynamik auf die Bühne bringen. Mit ihrer Band NEVELL ist die Aschaffenburger Schlagzeugerin Anika Nilles seit vier Jahren unterwegs und bietet einen faszinierenden musikalischen Schmelztiegel aus Einflüssen von Jazz, Funk, Rock, Pop, mit Fokus auf Drumbeats und Synth-Sounds. Benny Greb, wohl einer der besten Schlagzeuger des 21. Jahrhunderts, begeistert mit seiner Band weltweit und zieht bei internationalen Festivals nicht nur die Percussion-Fans in seinen Bann.

    Mit dem Georgischen Kammerorchester verfügt Ingolstadt über ein erstklassiges Ensemble, das weit über die Region hinausstrahlt. Mozarteum-Professor Andreas Martin Hofmeir wird am Sonntag, 10. November am Dirigentenpult stehen und – wie könnte es im Jahr der Tuba anders sein – instrumental und mit ungeahnten Tönen feinsinnig und humorvoll in das musikalische Geschehen bei “Jazz meets Orchester” im Theaterfestsaal eingreifen. Das Repertoire des Abends ist umfangreich und reicht von Gershwin bis Duke Ellington. Das SchutterNeun Jazzorchester gesellt sich vielköpfig und mit Schmiss dazu.

    An zwei aufeinanderfolgenden Abenden zeigen herausragende Talente und Gewinner-/innen ihr musikalisches Können: Das Konzert Förderpreis Bayerischer Jazzverband 2024 mit Olga Dudkova und ihrer Band findet am Dienstag, 12. November im diagonal statt, das Konzert mit der frisch gekürten Ingolstädter Jazzförderpreisträgerin 2024, Cathy Cyfka am Mittwoch, 13. November in der Neuen Welt.

    jazz:lab ist ein Raum, der sich am Donnerstag, 14. November für Experimente, Innovation, Forschung und Unerwartetes öffnen wird. In der Städtischen Galerie wird ein Raum geschaffen, der Grenzen aufhebt. Die drei Composer-Performer Christopher Dell am Vibraphon, Christian Lillinger am Schlagzeug und Jonas Westergaard am Kontrabass arbeiten an den Schnittstellen von Neuer Musik und Avantgarde-Jazz, Komposition und Improvisation. Gemeinsam mit dem Septett des Trompeters Lars Töpperwien erkunden sie neue Möglichkeitsräume der Musik in Verbindung mit einem weiteren Element, der Lichtkunst, inszeniert von Rebecca Lebrecht.

    Der Ort für die diesjährige Jazzparty des Festivals am Freitag, 15. November ist neu und das Line-up grandios. Im schicken Maritim Congress Centrum werden die angesagtesten Musiker/-innen der Jazzszene spielen: Dirty Loops – Bill Evans Vansband Allstars – Shantel – Jazzrausch Big Band – Torsten Goods & Bans – Nils Wülker & Arne Jansen – Nils Petter Molvær – Viktoria Tolstoy & Jakob Karlzon – Stephanie Lottermoser, Session Band. Jazzpartys in Ingolstadt sind legendär und heiß geliebt. Nirgendwo sonst begegnen sich Musiker/-innen und Publikum so direkt und intensiv und wie hier.

    Mit einem Konzert der Superlative beschließt das Grand Closing am Samstag, 16. November die 41. Ingolstädter Jazztage im Saal des Maritim Congress Centum. Die aus Schweden stammende legendäre Nils Landgren Funk Unit und das exzellente Wolfgang Haffner Trio mit Special Guest Thomas Quasthoff gestalten das Finale des Festivals. Dieser Abend mit fulminantem Programm ist ein Must-be für Funkliebhaber einerseits und ein Höhepunkt für alle Fans von erstklassiger Jazzmusik gepaart mit außergewöhnlichem Gesang andererseits. Dafür stehen Bassist Thomas Stieger, Schlagzeuger Wolfgang Haffner, Pianist und Organist Simon Oslender sowie einer der vielseitigsten und wandelbarsten Sänger unseres Landes, der Bassbariton Thomas Quasthoff. (st-in)

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