Material-Schlacht im Lechner Museum

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    „Kunst ist immer Ansichtssache.“ Das betont Dr. Dominik Bais, der kuratische Leiter des Lechner Museums in Ingolstadt. Diese „Ansichtssache“ spiegelt sich nun im Titel der neuen Ausstellung „A Matter of Perspective“ wider, die bis 12. April 2026 zu sehen ist. Es ist die größte Gruppenausstellung, die das Museum bisher gestemmt hat und das darf man angesichts der teils sehr wuchtigen Objekte durchaus wörtlich nehmen.

    „Wir stellen hier die Werke Alf Lechners in den Kontext seiner Zeit,“ so Bais, der die großen Namen der Nachkriegsmoderne hier im Museum versammelt hat: Arbeiten von Phyllida Barlow, Robert Morris, Hanne Darboven, Richard Serra, Charlotte Posenenske, Reiner Ruthenbeck, Fred Sandback, Nasreen Mohamedi, Gary Kuehn, Dadamaino, Barry Le Va, Riki Mijling, Carl Andre, Agnes Martin, Imi Knoebel, Franz Erhard Walther, Eduardo Chillida und Donald Judd und natürlich Stahlbildhauer Alf Lechner sind zu sehen. Es ist der museale „Endspurt“ im Jubiläumsjahr „100 Jahre Alf Lechner“.

    Hier trifft Gewichtiges (z.B. die Installation von Carl Andre, die aus 3,5 Tonnen amerikanischer Rotzedern besteht) auf Filigranes wie die minimalistischen Zeichnungen von Nasreen Mohamedi. Strenge trifft auf Zufall, klare Kanten auf weiche Konturen, Stahl auf Filz und das Glaskunstwerk von Barry Le Va ist vom Museumspersonal nach Anweisung des Künstlers mit dem Vorschlaghammer bearbeitet worden. Das Spiel mit dem Material wird von Gary Kuehn fast schon persifliert: Seine scheinbar biegsame Matratze, die da an der Wand lehnt, ist aus knallharter Glasfaser.

    Ausstellungskurator Dr. Dominik Bais im Interview mit Dr. Isabella Kreim (Kulturkanal Ingolstadt).

    Tipp: das Faltblatt zur Ausstellung

    „Die hier ausgestellte Kunst ist teilweise schwer zugänglich,“ ist sich Dominik Bais bewusst. Welche Idee steckt etwa hinter den Lüftungsschächten, die im Erdgeschoss des Museums platziert sind? Sie sind Teil der Installation von Charlotte Posenenske (1930-1985). Ihr ging es in den 1960er Jahren um die Utopie der Industrialisierung der Kunst, weshalb sie billige, industriell hergestellte Materialen verwendete. Diese und weitere nützliche Informationen zu allen Objekten der Ausstellung entnimmt man einem Faltblatt, das als „Reiseführer“ durch die Schau genutzt werden kann. Unbedingt empfehlenswert.

    Medientipp: 
    Der Kulturkanal Ingolstadt berichtet über die neue Ausstellung im Lechner Museum. Hier geht es zum Podcast: „A Matter of Perspektive“: Alf Lechner und seine Zeitgenossen. Gespräch mit Kurator Dominik Bais über neue Ausstellung im Lechner-Museum – Kulturkanal Ingolstadt

    Und noch ein Tipp: Jeden letzten Sonntag im Monat finden öffentliche Kombi-Führungen im Museum und im Skulpturenpark in Obereichstätt statt. (ma)

    Kurz notiert:
    Lechner Museum
    A Matter of Perspective
    bis 12. April 2026
    Esplanade 9, 85049 Ingolstadt
    Öffnungszeiten
    Donnerstag–Sonntag 10–17 Uhr
    www.lechner-museum.de

    Barrierefreiheit:
    Aufzug und barrierefreie Toiletten vorhanden
    Parkplatz beim Museum anmelden

    Bushaltestelle:
    Technische Hochschule

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