Münchens legendäre Künstlerfeste im Lenbachmuseum

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    Die Sonderausstellung “Die Münchner Künstlerfeste in historische Fotografien” im Lenbachmuseum Schrobenhausen thematisiert die legendären Künstlerfeste der Münchner Künstlervereinigungen des 19. Jahrhunderts. Eine Reihe historischer Fotografien führt uns die Zeit vor Augen, in der die Münchner Gesellschaft stilvolle und ausgelassene Faschingsfeste feierte. Im Lenbach-Nachlass haben sich etwa 500 Glasnegative erhalten, die neben persönlichen Motiven und Motiven aus der damaligen Kunstwelt auch jene Feste dokumentieren, die auszugsweise nun in Schrobenhausen zu sehen sind. Die Ausstellung ist bis 31. Januar 2023 im Lenbachmuseum zu sehen.

    Für die Ausstellung hat Lenbachs Enkel, Reinhold Neven DuMont, dem Museum 25 Motive überlassen. Es sind großformatige Papierabzüge, die von seiner Gattin, Pe-Lin Neven Du Mont, digital aufbereitet wurden. Die Fotoingenieurin hat dabei nicht in die Aussage der Bilder eingegriffen, nur Risse und Flecken retuschiert. Viele der abgelichteten Personen sind heute nicht mehr verifizierbar, von den Kostümen her aber ganz bestimmten Festen zuzuordnen. Zu erkennen ist einige Male auch Franz von Lenbach selbst, mal mit Lorbeerkranz in Gesellschaft von 3 Grazien, mal in einem historischen Kostüm aus dem 16. Jahrhundert.

    Abzug vom Glasnegativ, Familienbesitz Neven DuMont

    Damen in spanischen Kostümen vom Beginn des 17. Jahrhunderts zeigt Lenbachs Bestreben, seine Modelle mit Hilfe historischer Kleidung dem Arbeitsalltag zu entziehen. Unter dem Aspekt sind auch die Künstler-Kostümfeste zu sehen, die der Künstler zunächst in seiner Villa organisierte, später in den Räumen der Künstlergesellschaft „Allotria“ und schließlich seit der Fertigstellung im Münchner Künstlerhaus. Diese Szene entstammt dem 1902 gefeierten Don-Juan-Fest. Die Kostüme wurden teilweise von den Künstlern selbst entworfen.

    Atelier Baumann München 1900 / Abzug vom Glasnegativ, Familienbesitz Neven DuMont

    Darsteller des Festspiels zur Eröffnung des Künstlerhauses München.  Links ein Geharnischter in einem Eisenpanzer und unbedecktem Haupt, er soll einer Phantasie Giorgiones gleichen. Der Darsteller rechts, ein langbärtiger Humanist mit schmalem Gesicht sollte an Tizian erinnern. Von den Damen in der Mitte gibt es in der Ausstellung noch mehrere Bilder.

    Fotografie von Carl Hahn, München / Glasnegativ im Familienbesitz Neven DuMont

    Ein großer Akteur und Ideengeber viele Künstlerfeste war ab etwa 1870 Franz von Lenbach und mit ihm die Allotria. Im Lenbach-Nachlass haben sich etwa 500 Glasnegative erhalten, die neben persönlichen Motiven und Motiven aus der damaligen Kunstwelt auch jene Feste dokumentieren, die auszugsweise nun in Schrobenhausen zu sehen sind. Hier Franz von Lenbach mit Lolo und zwei unbekannte Damen in antikisierenden Kostümen. Sehr wahrscheinlich beim Künstlerfest „In Arkadien“, das in München 1898 von Lenbach und der Künstlervereinigung Allotria veranstaltet wurde.

     

     

    Foto von A. Baumann, München, 1900 / Abzug vom Glasnegativ, Familienbesitz Neven DuMont

     

    Damengruppe aus dem Festspiel von Benno Becker zur Einweihung des Münchner Künstlerhauses im Jahr 1900. Die drei Grazien beziehen sich angeblich auf das Gemälde „Frühling“ von Sandro Botticelli, den Benno Becker sehr verehrte. Bei der Kostümierung legte man Wert auf besondere Stoffe und Schmuck. Über historische Quellen suchte man nach Vorbildern, die nachgebildet und als Anregung für Gäste ausgestellt wurden.

     

     

     

    Lenbachmuseum
    Ulrich-Peißer-Gasse 1, 86529 Schrobenhausen
    Öffnungszeiten: Mi, Sa, So, feiertags 12-14 Uhr
    Tel.: 08252/90 98 5-33
    information@schrobenhausen.de

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