Kipfenberg – Bayerns herrliche Mitte

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    Dieser Ort im Altmühltal hatte schon immer eine starke Anziehungskraft: Bereits in der Steinzeit hatten sich in Kipfenberg Menschen angesiedelt. Das belegen archäologische Funde. Später sind es Kelten, Römer, Alemannen und Bajuwaren, die hier ihre Spuren hinterlassen bis schließlich 1266 ein „Rudegus de Kipphenberc“ die erste urkundliche Erwähnung von Burg und Markt „verursacht“. Die idyllische Lage, die historischen Gebäude, die herrliche Natur und die reiche Geschichte machten den Ort schon in den 1960er Jahren zum beliebten Erholungsort. „Der Markt war schon immer eine Hochburg des Tourismus“, erklärt Kipfenbergs 1. Bürgermeister Christian Wagner, zu dessen Kindheitserinnerungen die Sonntag Nachmittage voller Besucher auf dem Marktplatz zählen. Und auch heute ist die Marktgemeinde ein beliebtes Ziel für Urlauber, was nicht nur am Ambiente liegt: „Unsere Gastronomie ist sehr gut aufgestellt. Wir sind sehr stolz auf unsere Wirte und das Zusammenspiel von Gastronomie, Hotellerie und Gemeinde. So haben beispielsweise alle Häuser ihr Zimmerkontingent ausgebaut.“

    Wandern, Paddeln, Radeln, Baden, Campen

    Mit dem Altmühltal-Radweg führt einer der beliebtesten Radwege Deutschlands durch Kipfenberg. Und weil mittlerweile die meisten mit einem E-Bike unterwegs sind, finden sich Service- und Ladestationen in regelmäßigen Abständen an der Strecke – auch an der alten Bullenwiese in Kipfenberg, die gerade im Rahmen des LEADER Kooperationsprojekt „Wassererlebnis Altmühltal“ neugestaltet worden ist (Toilettenanlage inklusive). Hier können nicht nur Wanderer und Radler ihre „Akkus“ bei einer Pause aufladen, sondern auch Paddler ganz entspannt am neuen Bootsausstieg an Land gehen.

    Foto: Dietmar Denger

    Für Freunde des nassen Elements bietet sich außerdem der Besuch des Kipfenberger Schwimmbades „Am Limes“ an, das einen einzigartigen Blick ins Tal und hinüber zur Burg bietet. Zahlreiche Wanderwege durchkreuzen das Gebiet der Marktgemeinde, zu der auch die Orte Arnsberg, Attenzell, Biberg, Böhming, Buch, Dunsdorf, Grösdorf, Hirnstetten, Irlahüll, Kemathen, Krut, Oberemmendorf, Pfahldorf, Regelmannsbrunn, Schambach und Schelldorf gehören. Oft wandert man hier auf historischen Pfaden vorbei an Hügelgräbern, Keltenschanzen, Mühlen und natürlich den Hinterlassenschaften der Römer. Geführte Wanderungen (kostenlos!) bietet der Markt Kipfenberg unter dem Titel „Roter Rucksack Entdeckertouren“ an. Und Campingfans können ihr Wohnmobil oder Zelt auf dem AZUR Campingpark „parken“, auf dem auch Schlaffässer, Bike-Lodges und Holzhütten gebucht werden können.

    Museum, Infopoint und ein einmaliger Fund

    Das markanteste Gebäude der Marktgemeinde ist die beeindruckende Burg, deren Ursprünge im 12. Jahrhundert liegen und die sich in Privatbesitz befindet. In den ehemaligen Stallungen der Vorburg kann sich aber jeder aufhalten, der sich für die Geschichte interessiert, denn dort ist das Römer- und Bajuwarenmuseum untergebracht. Es feiert in diesem Jahr sein 25-jährges Bestehen.

    Foto: Dietmar Denger

    Ein Ausstellungsstück begeistert den Bürgermeister besonders: „Der Krieger von Kemathen ist ein einmaliger Fund. Er könnte aus derselben Zeit stammen wie die Dame von Pförring, die im Ingolstädter Stadtmuseum zu sehen ist,“ erklärt Christian Wagner. Ergänzt wird das Museum um den Infopoint Limes, der über das UNESCO Welterbe Limes informiert. Regelmäßig finden außerdem Sonderausstellungen und Veranstaltungen statt: „Die Museumsleitung um Claudia Stougard ist extrem engagiert und die Zusammenarbeit macht wirklich Spaß, auch mit der Touristinfo.,“ betont Christian Wagner, „Die Feste und Veranstaltungen sind außerdem immer qualitativ hochwertig.“ Träger des Museums ist der Markt Kipfenberg, von dem aus das Wissen um das römische Erbe in Zukunft noch intensiver in der Region verbreitet werden könnte. Nach dem Vorbild des Minerva Heritage am Hadrianswall in Großbritannien könnte Kipfenberg zu einem solchen Zentrum am obergermanisch-rätischen Limes werden. „Wenn das funktioniert, wäre ich glücklich,“ so Wagner.

    Grüner Topf und weitere Trau(m)orte

    Am Ortsrand von Grösdorf liegt der „Grüne Topf“, eine Karstquelle, die einst von etlichen Mühlen genutzt wurde. Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel für Wanderer, das sich über den Hügelgräberweg (Wanderweg 11) oder den Mühlenweg (Schlaufe 16 des Altmühltal-Panoramaweges) erreichen lässt. Aber es sind auch immer mehr Heiratswillige, die hierher kommen, denn an diesem idyllischen Platz kann man sich ganz offiziell das Ja-Wort geben. Heiraten in Kipfenberg – das liegt voll im Trend.

    Bachlauf beim Grünen Topf (Foto: Dietmar Denger)

    Neben dem „Grünen Topf“ locken zwei weitere außergewöhnliche „Trau(m)orte“ Paare an: Auch im Museum auf der Burg und im Schloss Arnsberg kann geheiratet werden. Bürgermeister Christian Wagner kommt so auf rund 75 Trauungen im Jahr.

    Geografischer Mittelpunkt Bayerns

    1979 zogen Experten des bayerischen Landesvermessungsamts aus, um den Freistaat zu vermessen. Und ganz in der Nähe der Burg Kipfenberg ist der geografische Mittelpunkt Bayerns ausfindig gemacht worden. Infotafeln und ein Findling markieren den Ort, der mit dem Auto angefahren werden kann (Parkplatz vorhanden) und sich auch als Ausgangspunkt für Wanderungen und den Besuch des Römer- und Bajuwarenmuseums eignet.

    Ein Tipp mit spektakulärer Aussicht

    Der Michelsberg – das ist der „Geheimtipp“ von Manuela Weber. Die Leiterin der Kipfenberger Tourist-Informationen kann eine Wanderung auf dieses steil aufragende, etwa 120 Meter hohe Felsmassiv nur empfehlen. Vom Parkplatz im Birktal (Bachgasse) gelangt man über den Ostaufstieg (markiert) in ca. 25 min. zum Gipfel oder über den Wanderweg Nr. 2 – Schmetterlingsweg. Es geht vorbei an der Höhle „Waggerlloch“ hinauf auf das Felsplateau, auf dem sich u.a. keltische Befestigungsanlagen befanden. Seinen Namen verdankt der Berg der St. Michaelskapelle, von der noch Mauerreste vorhanden sind. Bei so viel Historie bitte eines nicht vergessen: Unbedingt den Blick genießen!

    Abends am Michelsberg (Foto: Dietmar Denger)

    Warum die Kipfenberger „Goaßhenker“ genannt werden

    Es sind gleich mehrere Legenden, die den Kipfenbergern ihren tierischen Spitznamen als  „Goaßhenker“ eingebracht haben sollen. Bei der Belagerung der Burg soll man einst die letzte Geiß an einem Strick über die Mauer heruntergelassen haben. Die Feinde vor der Burg meinten deshalb, die Not sei nicht so groß und zogen ab. Eine andere Geschichte berichtet von einem Schneider, der eine tote Geiß über eine Mauer werfen wollte. Leider verhakte er sich mit einem Knopfloch am Horn des Tieres und so hing die Ziege auf der einen Seite und der Schneider auf der anderen. Die dritte Legende besagt, dass die Kipfenberger eine Geiß an einem Strick an der Mauer hochzogen, damit diese das Gras auf der Mauer fressen könne. Leider überlebte sie diesen Ausflug nicht. Der Geißbrunnen in Kipfenberg verweist heute auf den Spitznamen und seine Geschichte(n). (ma)

    Der Geißbrunnen in Kipfenberg (Foto: Dietmar Denger)

    Kipfenberger Genussadressen:

    Gasthof Metzgerei Neumeyer (Frankenring 4, 85110 Kipfenberg / www.metzgerei-gasthof-neumeyer.de)
    Gasthof „Zum Blauen Hecht“ (Irlahüller Weg 2, 85110 Kipfenberg-Grösdorf www.zumblauenhecht.de)
    Hotel-Gasthof*** „Zur Linde“ (Bachweg 2, 85110 Kipfenberg-Schambach / www.linde-altmuehltal.de)
    Landhotel Geyer**** (Alte Hauptstraße 10, 85110 Kipfenberg-Pfahldorf / www.landhotel-geyer.de)
    Landhotel*** „Zum Raben“ (Schlossleite 1, 85110 Kipfenberg-Arnsberg / https://zum-raben.de)
    Der Postwirt (Marktplatz 1, 85110 Kipfenberg / www.derpostwirt.de)
    Landhotel “Alter Peter” (Marktplatz 16, 85110 Kipfenberg)
    Römercastell***S (Wirtsstraße 9, 85110 Kipfenberg-Böhming / www.roemer-castell.de)
    Gasthof „Oberer Wirt“ (Erlenstraße 8a, 85110 Kipfenberg-Irlahüll / www.obererwirt.info)
    Pizzeria Piccolo (Försterstr. 49, 85110 Kipfenberg)
    Restaurant Zum Griechen (Marktplatz 4, 85110 Kipfenberg / https://zum-griechen-kipfenberg.de)
    Gasthof Schneiderwirt (Limesstraße 13, 85110 Kipfenberg-Hirnstetten / www.schneiderwirt-hirnstetten.de)
    Bäckerei Eiscafé Konditorei Bauer (Marktplatz 3, 85110 Kipfenberg / www.baeckerei-bauer.de)
    Museumscafé Burg Kipfenberg (Römer und Bajuwaren Museum, Burg 1, 85110 Kipfenberg / www.bajuwaren-kipfenberg.de)
    Gasthof „Der Limes“ (Marktplatz 8, 85110 Kipfenberg)
    Gaststätte Jurahof (Dorfstraße 7, 85110 Kipfenberg-Biberg)

    Veranstaltungshighlights

    8. und 9. Juni
    Museumsfest im Römer- und Bajuwarenmusem
    Bronzegießer, Korbflechter, Schwertschleifer, Glasperlenhersteller und weitere Handwerker zeigen auf der Burg ihr Können. Römer, Bajuwaren und Alamannen nehmen die Gäste mit auf eine Zeitreise bei moderierten Lagerrundgängen, Führungen, Modenschauen und Aktivitäten für alle Altersgruppen.

    3. August
    Fischerstechen
    Die Kipfenberger Vereine laden – mit Unterstützung vom „Schanzer Fischerstecherverein“- zum feucht-fröhlichen Spektakel an der neu gestalteten Bullenwiese am Bootsausstieg an der Altmühlbrücke ein.

    09. bis 12. August
    Limesfest
    Der Aufmarsch der Römer und Germanen auf dem Marktplatz sowie die Vorstellung der Limeskönigin, die von ihrem römischen Gefolge begleitet wird, bilden traditionell den Auftakt für das Fest. Ein Höhepunkt ist der große Festumzug am Sonntag mit mehr als 30 größtenteils historischen Gruppen.

    Kurz notiert:

    Markt Kipfenberg
    Tourist-Information
    Marktplatz 20
    85110 Kipfenberg
    Tel.: 08465 9410-40
    www.kipfenberg.de

    Roter Rucksack Entdeckertouren
    www.kipfenberg.de/roter-rucksack-entdeckertouren

    Tipps für E-Biker
    www.stromtreter.de

    Camping
    www.azur-camping.com/kipfenberg

     

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