Die einen haben Stacheln, andere sehen aus wie ein antikes Musikinstrument und manche schimmern in herrlichen Goldtönen: Rund 120 Ammoniten aus aller Welt sind unter dem Titel „Ammonite Masterpieces“ ab sofort im Dinosauriermuseum Altmühltal in Denkendorf zu sehen. „Es ist die schönste und größte Ausstellung, die die Welt in dieser Form gesehen hat,“ schwärmte Geschäftsführer Michael Völker bei der Begrüßung der Gäste zur Ausstellungseröffnung. Im Übrigen habe auch die ARD das Potential erkannt, weshalb man eine Kooperation mit dem WDR und insbesondere der „Sendung mit der Maus“ eingegangen sei.

Aber nicht die Maus, sondern der Ammonit beherrscht nun die Szenerie. „Jetzt machen wir Ammoniten. Es ist ein bisschen crazy für einen Freizeitpark,“ erklärte Museumsgründer, Paläontologe und Ausstellungsmacher Raimund Albersdörfer. Für ihn hat sich mit dieser Schau ein Kindheitstraum erfüllt. „Endlich konnte ich eine Ausstellung so gestalten, wie ich es mir 30 Jahre vorgestellt habe.“ Die ungeheure Formenvielfalt dieser Tintenfische haben ihn schon immer fasziniert. Weil sich nun die Möglichkeiten der Präparation verbessert haben, ist es möglich, auch die Ammoniten mit den verrücktesten Formen entsprechend zu zeigen. Die Sonderausstellung im „Dinopark“ ist der beste Beweis.
Raimund Albersdörfer hat die Ammoniten in jahrelanger Zusammenarbeit mit dutzenden renommierten Sammlern zusammengetragen. Die Fundorte der Exponate reichen von der Schwäbischen Alb bis Madagaskar, von Australien bis Marokko. Ein spezieller Bereich in der Ausstellung widmet sich Funden aus der Umgebung des Dinosaurier Museums Altmühltal. Zur Schau ist auch ein Bildband “Ammonite Masterpieces” von Raimund Albersdörfer und Kristin Erdmann erschienen. So kann man sich die Pracht und Geschichte der „verrückten“ Ammoniten auch nach Hause holen.
Ein Ammonit ist keine Schnecke
Was genau ein Ammonit eigentlich ist und warum diese ausgestorbenen Tiere die Menschen so begeistern, erläuterte der Paläontologe Prof. Dr. Helmut Keupp (Freie Universität Berlin). Hier im Naturpark Altmühltal gelte es als „Allerweltsfossil“, weil man Ammoniten überall finde. „Es sind keine Schnecken, sondern Tintenfische“, betonte der Wissenschaftler. Ihre unüberschaubare Formenfülle mache die Tiere, die über einen Zeitraum von 342 Millionen Jahren die Erde bewohnten, so faszinierend. Mehr als 40 000 Arten sind den Forschern bekannt, mehrmals standen die wirbellosen Flachmeerbewohner vor dem Aussterben, bis sie zum Ende der Kreidezeit vor ca. 66 Millionen Jahren endgültig verschwanden und nun nur noch als versteinerte Exemplare zu bewundern sind. Eigentlich ist es ja ihr „Haus“, das sich auf diese Weise erhalten hat, denn die Weichteile sind – natürlich – verwest. Deshalb ist laut Professor Keupp beispielsweise die Konfiguration der Fangarme dieser Tintenfische bislang unbekannt. (ma)
Mit der Maus durch die Ausstellung
Kleine Gäste und deren Familien erhalten ab sofort ein Gratis-Booklet „Das große Ammoniten-Quiz“, mit dem sie zusammen mit der Maus auf unterhaltsame Weise die neue Ausstellung entdecken und in die faszinierende Welt der Ammoniten eintauchen können. Die Leserinnen und Leser erfahren, wie Ammoniten lebten, was sie fraßen und wie vielfältig sie waren. Hauptpreis für die Quizgewinner ist ein Familienerlebnis “Nachts im Museum” mit Übernachtung unter Dino-Originalskeletten. Bereits im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit des Museums mit dem tierischen WDR-Star ausgebaut werden.
Kurz notiert:
Ammonite Masterpieces
Dinosaurier Museum Altmühltal
Dinopark 1
85095 Denkendorf
Öffnungszeiten: ganzjährig (ausgenommen an Ruhetagen sowie am 24. Und 25.12.) ab 9 Uhr (Sommersaison) bzw. 10 Uhr (Wintersaison).
www.dinosauriermuseum.de