Zimt – vom Luxusgut zur Naturmedizin

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    Zimt, der uns heute vor allem in Gebäck und Glühwein begleitet, hat eine lange und faszinierende Geschichte – und weit mehr zu bieten als nur seinen himmlischen Duft. Diplom Ökotrophologin Christine Krebs aus Weichering hat sich intensiv mit dem Thema Zimt befasst. Bereits im antiken Ägypten wurde Zimt verwendet, damals noch als Luxusartikel. Er war so wertvoll, dass er mit Gold aufgewogen wurde. In Europa fand das Gewürz über die Handelsrouten der Araber den Weg, die es geschickt geheim hielten, woher Zimt eigentlich stammt. Es dauerte bis zum 16. Jahrhundert, bis die Portugiesen die Quelle – den Ceylon-Zimtbaum auf Sri Lanka – entdeckten.

    Echter Zimt und Cassia-Zimt – Unterschiede in Qualität und Herkunft

    Christine Krebs

    Heute unterscheidet man hauptsächlich zwischen dem „echten“ Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) und dem Cassia-Zimt, der vor allem in China beheimatet ist. Echter Ceylon-Zimt wird auf Sri Lanka geerntet, wo der Zimtbaum zweimal im Jahr seine Rinde liefert. Diese wird in einem aufwändigen Prozess von Hand gewonnen, indem die äußere Rinde entfernt und die innere, feine Rinde in dünne Schichten geschnitten und getrocknet wird. Die Stangen des echten Ceylon-Zimts bestehen aus vielen dünnen Schichten, während der Cassia-Zimt aus einer dicken Rindenschicht besteht, die sich an beiden Enden einrollt und keine geschlossene Stange bildet. Nur der Ceylon-Zimt wird nach speziellen Qualitätsmerkmalen beurteilt – die höchste Qualität wird mit der Bezeichnung „E 00000“ bewertet, was auf besonders dünne Rindenschichten hinweise, so Christine Krebs.

    Heilwirkungen – Eine Prise Gesundheit

    „Zimt hat seit jeher nicht nur kulinarischen, sondern auch heilenden Wert“, weiß unsere Expertin. „In der traditionellen chinesischen Medizin wird er beispielsweise gegen Erkältungen und Magenbeschwerden eingesetzt“. Auch bei uns gilt Zimt als pflanzliches Arzneimittel bei Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen. Dafür wird nach Vorgabe des Europäischen Arzneibuchs Zimtrinde (Cinnamomi cortex) oder Zimtöl verwendet. Ein blutzuckersenkender Effekt konnte für Zimt in Studien dagegen bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft rät sogar davon ab Zimtkapseln zur Normalisierung des Blutzuckerspiegels zu verwenden.“

    Cumarin – Der gesundheitliche Aspekt

    Das hängt laut Krebs auch mit den Cumaringehalten im Zimt zusammen. Cumarin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in hohen Dosen leberschädigend wirken kann. Während echter Ceylon-Zimt nur geringe Mengen Cumarin enthält, können Cassia-Zimtarten deutlich höhere Konzentrationen aufweisen – teils weit über 1000 mg/kg. Daher wird empfohlen, vor allem für den häufigen Gebrauch oder in größeren Mengen Ceylon-Zimt zu verwenden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass bei Kindern der empfohlene TDI-Wert (Tolerable Daily Intake) schneller überschritten werden kann, zum Beispiel durch den Verzehr von etwa 30 g Zimtsternen oder 100 g Lebkuchen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln auf Basis von Cassia-Zimt kann ebenfalls eine Überschreitung des TDI-Werts auftreten.

    Foto: freepik

    Der Duft des Winters

    Zimt als Duftstoff ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken. Ob in Duftkerzen, ätherischen Ölen oder als Raumspray – sein warmes, würziges Aroma schafft sofort Gemütlichkeit. Aber auch in der Parfümindustrie findet Zimt Verwendung, wo er für orientalische und exotische Nuancen sorgt. Wer einen Hauch von Nostalgie und Geborgenheit verbreiten will, liegt mit Zimt genau richtig.

    Zimt – Vielseitiger als gedacht

    Neben seinen klassischen Einsatzgebieten in der Küche und als Duftstoff gibt es noch einige weniger bekannte Aspekte dieses Gewürzes. Wussten Sie zum Beispiel, dass Zimt ein natürlicher Schädlingsbekämpfer ist? Ameisen, Motten und andere ungebetene Gäste halten sich fern, wenn Zimt ins Spiel kommt. Auch in der Kosmetikbranche wird Zimt eingesetzt, um die Durchblutung anzuregen und für einen frischen Teint zu sorgen.

    Zimt ist also viel mehr als nur ein Gewürz für die Weihnachtsbäckerei. Er hat eine reiche Geschichte, erstaunliche gesundheitliche Wirkungen und verbreitet seinen unverwechselbaren Duft, der uns Jahr für Jahr an die festliche Zeit erinnert. (ul)

    Und hier noch ein Lebkuchenrezept von Christine Krebs

    Mit Kartoffeln werden Sie besonders saftig!

    Zutaten für vier Personen:
    3 Eier
    375 g Zucker
    300 g Mandeln (gemahlen)
    5 g Ceylon-Zimt
    2,5 g Lebkuchengewürz
    (Fertigmischung)
    240 g Weizenmehl (Typ 550)
    1 ½ Pck. Backpulver
    250 g Kartoffeln (mehlig kochend)
    etwas Milch
    Oblaten
    weiße und dunkle Kuvertüre

    • Kartoffeln, waschen, schälen und dabei grüne Stellen und Keimaugen entfernen und nochmals waschen.
    • Kartoffeln längs halbieren oder vierteln und in einem Topf mit wenig Wasser bei geschlossenem Deckel für etwa 15 bis 20 Minuten garen (das Wasser sollte die Kartoffeln höchstens leicht bedecken!)
    • Kartoffeln abgießen und kurz ausdampfen lassen.
    • Noch heiss(!!!) durch die Kartoffelpresse pressen und gleich zum Lebkuchenteig weiterverarbeiten.
    • Dazu alle übrigen Zutaten zugeben und mit dem Knethaken des Handrührgeräts zu einem Teig verarbeiten.
    • Dabei nach Bedarf etwas Milch zufügen.
    • Die Lebkuchenmasse in einen Spritzbeutel füllen und die Masse auf die Oblaten spritzen. Anschließend mit einem angefeuchteten Finger glattstreichen.
    • Die Lebkuchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze für ca. 20 Minuten backen (beobachten, damit die Lebkuchen nicht zu dunkel werden!).
    • Anschließend kurz auskühlen lassen.
    • Kuvertüre grob hacken, in eine Tupperform mit Deckel füllen und im Wasserbad schmelzen.
    • Die Lebkuchen mit weißer oder dunkler Kuvertüre bestreichen und nach Lust und Laune verzieren, z.B. mit gehackten Nüssen oder Goldsternchen!

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