
Hybride Mittagsvisite: Gästebuch Malzkaffee-Schänke 1911
Am Dienstag, 20. Juni, um 12.30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum wieder zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein – vor Ort und via Zoom. Volontärin Daniela Hahn widmet sich einem Gästebuch einer Malzkaffee-Schänke, das auf den ersten Blick nicht in eine medizinhistorische Sammlung zu passen scheint. Die Teilnahme ist kostenlos.
Vorzüglich, angenehm, oder doch nur mit gutem Willen genießbar? Die Gäste eines Kaffeeausschanks beurteilten den neuen „Kathreiner Malz-Kaffee“ im ausgelegten Gästebuch sehr unterschiedlich. Auf den ersten Blick passt das Gästebuch einer Gastronomie kaum in eine medizinhistorische Sammlung. Doch die Besucher verkosteten den Malzkaffee nicht irgendwo, sondern in einem Pavillon auf der Internationalen Hygieneausstellung im Jahr 1911 in Dresden. Dort bewarb die Münchener Firma Kathreiner ihren Malzkaffee als gesundheitsfördernde und kräftigende Alternative zum reizenden und überstimulierenden Bohnenkaffee. Damit lag sie im Trend: Spätestens seit der Jahrhundertwende erfreuten sich gesundheitsfördernde und „optimierte“ Markenprodukte sowie Nahrungsergänzungsmittel großer Beliebtheit. Doch nicht nur gesund sollte der Malzkaffee sein, sondern auch ein „neues Kampfmittel gegen die Trunksucht“, so Kathreiner in einer Werbeschrift.
In der Mittagsvisite mit Daniela Hahn erfahren die Gäste, mit welchen Marketingstrategien die Malz-Kaffee-Erfinder ihr gesundheitsbewusstes Publikum umwarben und welche Rolle der Pfarrer und bekannte Naturheilkundler Sebastian Kneipp (1821-1897) dabei spielte.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Einwahldaten für Zoom-Gäste sind auf der Homepage www.dmm-ingolstadt.de zu finden (unter Aktuell / Alle Veranstaltungen).
