Hybride Mittagsvisite: Ölgemälde „Hl. Erasmus“
Am Dienstag, 2. Juli, um 12.30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum wieder zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein – vor Ort und via Zoom. Sammlungsleiter Dr. Alois Unterkircher stellt ein Gemälde vor, das einen der 14 Nothelfer zeigt: den Hl. Erasmus. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das auf heutige Betrachtende schockierend wirkende Bild zeigt das besonders grausame Martyrium des Heiligen, dem seine Gedärme mit Hilfe einer Seilwinde herausgezogen wurden. Wegen dieser Foltermethode wurde Erasmus von der gläubigen Bevölkerung vorwiegend bei Krämpfen, Koliken und Magenkrankheiten um Hilfe angerufen, auch bei bestimmten Tierkrankheiten sollte der Heilige helfen.
Weniger bekannt dürfte sein, dass der einstige Bischof von Antiochien bei seiner Fahrt nach Süditalien in einen Sturm geriet und mit Gebeten das Meer besänftigte. Durch diese Erzählung und das Motiv der Seilwinde, die auch in der Seefahrt eine Rolle spielte, wurde der Hl. Erasmus auch zum Patron der Schiffer. Seine Gebeine liegen in einer Stadt nördlich von Neapel, wohin sie im 9. Jahrhundert überführt wurden. Sie werden bis heute als Reliquien kultisch verehrt.
In der Mittagsvisite geht Alois Unterkircher im Detail auf den Bildaufbau des Gemäldes ein und stellt interessante Parallelen zur anatomischen Sektion dieser Zeit auf.
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Einwahldaten für Zoom-Gäste sind auf der Homepage www.dmm-ingolstadt.de zu finden (unter Aktuell / Alle Veranstaltungen).