Wiesen, Wälder, Würmer: Der Frühling auf dem Spieltisch

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    Es grünt so grün – nicht nur draußen in der Natur, auch auf dem Spieltisch lässt der Frühling sein warmes Lüftchen wehen.

    Etwa bei Meadow, zu Deutsch: Wiese. Da legt jeder Mitspieler seine eigene Landschaft aus. Unten der Boden: Gras, Wald oder Sumpf. Darüber Karten mit Tieren und Pflanzen. Der Käfer über einen Wurm. Auf den Käfer den Igel. Der braucht aber dazu noch einen Frosch und einen Baum. Mit anderen Worten: Jede Karte benötigt gewisse Voraussetzungen. So wächst meine Landschaft.

    Durchaus anspruchsvoll, aber Dank der liebevollen Illustrationen wirkt es richtig fluffig. Mit der Zeit bekomme ich ein Gefühl, was passt wohin, welche Strategie wende ich an. So werden auch Gelegenheitsspieler elegant hineingeführt in die große weite Welt der Brettspiele. Meadow von Klemens Kalicki ist erschienen im Verlag Rebel Studio. Es kostet ca. 45 Euro

    Bei Baumkronen lassen wir im Regenwald Bäume bis zum Himmel wachsen. Je höher die Bäume, umso mehr Punkte bekommen wir in diesem Zwei-Personen-Spiel. Auch hier verschönern Tiere und Pflanzen das eigene Ökosystem und tragen einiges zu den Punkten bei. Die Blattschneiderameise etwa, mit der darf ich unliebsame Karten abwerfen. Oder der Farn. Der bringt mir Punkte, wenn ich eine gerade Anzahl von Farnen gesammelt habe. Bei einer ungeraden gehe ich leer aus.

    Herzstück des Kartenspiels sind die drei verdeckten Stapel in der Mitte. Nehmen oder nicht nehmen – das ist hier die Frage. Verzichte ich, wird verdeckt eine weitere Karte hinzugefügt, so dass für meinen Mitspieler die Auswahl größer wird. Wenn ich sie aber behalte, muss ich sie alle in meinen Regenwald einbauen. Alle, selbst wenn Dürre oder Feuer dabei sind, und wer will das schon.

    Diese Entscheidung begleitet mich das ganze Spiel über und sorgt für reichlich Spannung. Der Glücksfaktor ist extrem hoch. Ärgerlich, wenn die so dringend gesuchte Bromelie niemals bei mir landet. Andererseits nimmt gerade der Zufall die Schärfe aus dem Spiel, was bei einem Zwei-Personen-Spiel durchaus angenehm ist. Baumkronen von Tim Eisner ist erschienen im Verlag Kosmos. Es kostet ca. 20 Euro.

    Besuchen wir zum Schluss noch den Wald der Wunder. Tetris meets Alice im Wunderland. Jeder Spieler legt auf seinem Waldtableau Plättchen ab. Auf denen sind Bäume, Pilze und Rosen abgebildet, aber auch Spielkarten und Schachfiguren. Am Ende gibt es Punkte. Z.B. für Rosen, die zusammen einen großen Strauch bilden, oder für Bäume, die in einer Reihe möglichst weit auseinander liegen.

    Das sieht alles so putzig und märchenhaft aus. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen: Spätestens ab der Mitte der Partie wird daraus ein richtiger Hirnverzwicker. Wo passt so ein Plättchen noch hin? Wo zum Henker sind die Pilze, wenn man sie braucht. Kann man auf zwei Arten spielen: Grübelnd oder locker aus dem Bauch. Ich empfehle Letzteres – passt auch viel besser zum Frühling.

    Wald der Wunder von Ikhwan Kwon ist erschienen im Verlag Schmidt-Spiele. Es kostet ca. 29 Euro.

    Brettspielexperte Bernhard Löhlein stellt in Bayern mittendrin neue Spiele vor. Seit Jahrzehnten befasst sich der Ingolstädter Journalist (und Mitglied im Spieleclub Ali Baba) mit Brettspielen. Er ist auch Sprecher der Jury zum Spiel des Jahres.

     

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