Getanzte Todsünden im Ingolstädter Stadttheater

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    Unter Tanzfans lösen allein schon die Namen auf dem Besetzungszettel Bewunderung aus, denn diese Produktion vereint die absolute Crème de la crème internationaler Choreograph*innen. Jede und jeder einzelne von ihnen inszeniert dabei eine der sieben Todsünden als Tanzstück für Gauthier Dance. Das Ergebnis: ein Tableau der Ruchlosigkeit, bestehend aus Uraufführungen von Aszure Barton, Sidi Larbi Cherkaoui, Sharon Eyal, Marcos Morau, Sasha Waltz sowie den beiden Artists-in-Residence von Gauthier Dance Marco Goecke und Hofesh Shechter.

    Faulheit
    Sie kann klassisch, aber sie liebt die Freiheit der Bewegung: Die Stücke der Kanadierin Aszure Barton changieren immer ein wenig zwischen Traum und Realität, sie spielt oft mit dem Surrealen. Durch Assoziationen und aufblitzende Bilder lädt Aszure Barton die Sprache ihrer Tänzer mit Bedeutung auf, wendet sie in geheimnisvolles Dunkel oder in helle Ironie.

    Habgier
    Er tanzt mit den Mönchen, mit den Steinen, mit Spiegeln oder Akrobaten. In seinem extrem weichen, fließenden Bewegungsstil kommuniziert er mit HipHop, Tango, indischem oder spanischem Tanz. Sidi Larbi Cherkaoui kontrastiert Mythen, Nationen, Epochen und Musikstile, er gleitet mit Leichtigkeit von Genre zu Genre, sucht überall das Wesentliche, die Essenz.

    Neid
    Die Künstlerin Sharon Eyal aus Israel zeigt die hypnotische Kraft des Synchronen, die unglaubliche Dynamik eines Organismus aus Mensch-Maschine-Körpern. Minimale Veränderungen oder serielle Variationen verstören die Ordnung ihrer Gruppen, Individuen brechen aus den repetitiven Mustern einer scheinbar posthumanen Gesellschaft aus.

    Völlerei
    Marcos Morau komponiert Bilder. Seine katalanisches Künstlerkollektiv La Veronal macht Tanz zur theatralischen Performance und setzt dabei genauso stark auf Texte, Szenerie, Medien und Licht. So entstehen betörende Tableaux, ein synästhetisches, multimediales Tanztheater, mit dem der spanische Choreograph seine ganz eigene Erzählsprache entwickelt hat.

    Wollust
    Seine Stücke explodieren regelrecht auf der Bühne: Bei Hofesh Shechter weht ein rauer Wind von der Straße durchs Theater, eine existenzielle Wut brennt in den wilden, ruhelosen Gruppen. Der israelische Choreograph mit Wohnsitz in London zeigt Aggression, Chaos und die Sehnsucht nach Freiheit, oft komponiert er die harten Rockrhythmen dazu selbst.

    Zorn
    Heftig, rau und skurril mischte die Ikone des aktuellen deutschen Tanztheaters einst aus der freien Szene heraus die Metropole Berlin und deren Off-Theater auf. Auch als etablierte und verehrte Galionsfigur hat Sasha Waltz diese radikale Unabhängigkeit nie hinter sich gelassen: Expressiv und stark körperlich sind ihre Stücke bis heute, wo Waltz auf der ganzen Welt choreographische Opern inszeniert und durch die Weite von Museumsräumen tanzt.

    Gastspiel: The Seven Sins
    Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart
    Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart
    In Koproduktion mit La Biennale di Venezia (l) Festspiele Ludwigshafen im Theater im Pfalzbau (D) • In Zusammenarbeit mit SWR / ARTE & EuroArts
    Mit Uraufführungen von Aszure Barton Sidi Larbi Cherkaoui I Sharon Eyal I
    Marco Goecke

    29., 30. und 31. März 2023 sowie 01. April 2023, Großes Haus
    Mehr: theater.ingolstadt.de

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