Entdeckt wurde die Weiki (auch genannt “Bayern-Kiwi”) von Herrmann Schimmelpfeng am Lehrstuhl für Obstbau des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TUM, das lässt sich unschwer von der ersten Silbe ihres Namens “Wei” ableiten.
Begonnen hatte alles mit Samen, die sein damaliger Chef von einem botanischen Garten bekommen hatte. Entlang eines Zaunes kam sie in die Erde, die Pflanzen keimten und wuchsen heran. Anfang der 70er Jahre entdeckten laut Schimmelpfeng seine Mitarbeiter im Spätherbst im Laub versteckt grüne, stachelbeergroße Beeren, etwas völlig Ungewöhnliches im Oktober. Anfänglich hat sich niemand getraut, sie zu essen. Aber nach und nach wurden die Weikis dann doch probiert, für lecker befunden. Dies war letzten Endes die Geburtsstunde der Weihenstephaner Kiwi, der Weiki.
Rezepte
Weiki-Grütze
350 g Weikis
Saft und geriebene Schale einer Zitrone
50 g Zucker
1/4 l Weißwein
2 EL Marsala
4 EL Speisestärke
1 Prise Zimt
125 g Crème fraîche
4 EL Crème de Cassis
Saft und Schale der Zitrone mit dem Zucker sowie mit Weißwein und Marsala aufkochen lassen. Die Speisestärke mit etwas Wasser und Zimt anrühren, in die Grütze geben, noch einmal aufkochen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Weikis waschen, halbieren und auf vier Teller verteilen. Darüber die abgekühlte Grütze geben. Crème fraîche mit Crème de Cassis verrühren und über die Früchte verteilen.
Weiki-Aperitif
200 g Weikis
1/4 l grüner Veltliner
15 ml Grappa
4 EL Zucker
1 Prise Zimt
1 Flasche Prosecco
Die Weikis waschen und zusammen mit den restlichen Zutaten kurz aufkochen lassen. Anschließend pürieren, durch ein feines Haarsieb streichen und kaltstellen. Pro Person etwa 4 EL des Pürees in Aperitifgläser füllen und mit kaltem Prosecco aufgießen.
Mascarpone-Schaum mit Weikisauce
2 Eier
40 g Zucker
Schale einer Zitrone
250 g Mascarpone
2 Blatt weiße Gelatine
Sauce:
200 g Weikis
50 g Zucker
Saft einer Zitrone
4 cl Grand Marnier
Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einem Drittel des Zuckers schnittfest, das Eigelb mit dem restlichen Zucker schaumig schlagen. Die Zitronenschale zusammen mit dem Mascarpone unterrühren. Die nach Vorschrift eingeweichte Gelatine im Wasserbad auflösen und ebenfalls unterrühren. Zuletzt den Eischnee unterheben und im Kühlschrank etwa 3 Stunden fest werden lassen.
Die Weikis waschen und zusammen mit den anderen Zutaten pürieren. Die Mousse auf Desserttellern anrichten und zusammen mit der Sauce servieren.
Die Autoren:
Lothar Keil, München, ehemaliger Chefflorist der bayerischen Landesgartenschauen
Wolfgang Erhard, Ingolstadt, Konditoreister aus Ingolstadt
Ulrich Linder, Ingolstadt, Gartenamtsleiter a.D.
Fotos: Michael Volkmann, München, Fotograf