Ingolstädter Literaturtage: Slata Roschal und Markus Ostermair
Slata Roschal – 153 Formen des Nichtseins
Markus Ostermair – Der Sandler
Moderation: Annegret Liepold
Sonntag, 23. April, 20 Uhr
Tagtraum
Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort „russisch“ enthalten, beobachtet russische Mütter in der Stadt und erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung. Slata Roschal – 153 Formen des Nichtseins – ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Die Autorin:
Slata Roschal, geboren 1992 in Sankt Petersburg, ist in Schwerin aufgewachsen, studierte in Greifswald und promovierte in München. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Kunstförderpreis des Freistaates Bayern. Sie veröffentlichte u. a. Lyrikbände wie „Wir verzichten auf das gelobte Land“, und „Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus“. Neben der Lesung am 23.04. wird Slata Roschal speziell für die Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Ingolstadt ebenfalls eine Lesung geben sowie zwei Workshops zum Thema Lyrik.
In „Der Sandler“ erzählt Markus Ostermair eine Geschichte, die eigentlich gar nicht erzählt werden darf. Denn sie handelt von der Scham des sozialen Abstiegs – und diese Scham macht die Betroffenen schweigen. Der Sandler ist ein Roman, der Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt. Ein Roman über Reue, Ausgrenzung, fehlende und dann auch wieder überraschende Solidarität. Selten hat sich ein Roman so intensiv und kenntnisreich mit Obdachlosen auseinandergesetzt.
Der Autor:
Markus Ostermair, geboren 1981, lebt in München, wo er Germanistik und Anglistik studierte und freiberuflich als Schriftsteller, Texter nund Übersetzer aus dem Englischen arbeitet. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit begann als Zivildienstleistender in der Münchner Bahnhofsmission. Für seinen Debütroman „Der Sandler“ erhielt er u. a. den Tukan-Preis der Stadt München.
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