Teilweise Öffnung des kelten römer museums in Manching

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    Nachdem das kelten römer museum manching am 22. November Opfer eines Einbruchs wurde, bei dem bislang unbekannte Täter den keltischen Goldschatz von Manching entwendet haben, öffnet das Museum am 13. Dezember 2022 wieder teilweise seine Türen für den Publikumsverkehr.

    Die vom Diebstahl betroffene Dauerausstellung bleibt zwar vorerst geschlossen, doch die Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« ist wieder zugänglich. Außerdem bietet das Museum am 14. Dezember 2022 einen Abendvortrag zum spätantiken Ephesos an.

    Anfassen und Ausprobieren sind in der Ausstellung ausdrücklich erwünscht. Foto: Josef Holzmayr

    »Nach dem herben Schlag freuen wir uns sehr, zumindest die aktuelle Sonderausstellung am Dienstag, den 13. Dezember 2022, wieder öffnen zu können«, teilt Museumsleiter Tobias Esch M.A. mit. Dies sei in Abstimmung zwischen dem kelten römer museum manching, seinen Trägern, der Archäologischen Staatssammlung und nicht zuletzt dem Leihgeber »Mules of Marius« entschieden worden, dem Esch ausdrücklich für dessen Unterstützung und Vertrauen dankt. Die Erlebnisausstellung »Im Dienste Roms« erweckt  das römische Militär auf anschauliche, unterhaltsame und interaktive Weise erneut zum Leben. Kleine und große Gäste dürfen sich auf faszinierende Modelle, lebensgroße Zeichnungen römischer Soldaten, Repliken zum Anfassen und spannende Mitmachstationen freuen. Die Ausstellung wurde aufgrund des großen Erfolges vorerst bis Sonntag, den 19. März 2023, verlängert.

    Blick in die sogenannte Paulusgrotte von Ephesos. Foto: ÖAW-ÖAI / Foto: Niki Gail

    Zudem findet im Museumsfoyer am Mittwoch, den 14. Dezember 2022, um 18 Uhr ein kostenfreier Vortrag von Katinka Sewing M.A. (Universität Heidelberg) statt. Unter dem Titel »Grotten, Treppen, Staubwunder« unternimmt sie mit den Gästen eine Pilgerreise in das spätantike Ephesos an der Westküste der heutigen Türkei. Ephesos gehörte neben den heiligen Stätten in Jerusalem und Judäa zu den bedeutendsten Pilgerzielen der spätantik byzantinischen Welt. Diesen Ruhm verdankte die Stadt nicht allein dem dort verehrten Apostel Johannes. Sie profitierte auch von einer langen Wallfahrtstradition, die mit dem berühmten Tempel der »heidnischen« Göttin Artemis, einem der sieben Weltwunder, bis in die vorchristliche Zeit zurückreichte. Die Ruinen des Artemisions wurden später von der prächtigen Johannesbasilika überragt, in dem sich ein berühmtes Wunder ereignet haben soll: Pilger sammelten dort heiligen Staub auf, den der Apostel Johannes angeblich höchstselbst aus seinem Totenbett emporhauchte. Doch nicht nur die Kirche des Johannes und der damit verbundene Jahrmarkt zogen Scharen von Reisenden nach Ephesos, sondern auch die zahlreichen kleineren, doch ebenso reizvollen Pilgerstätten. Hierzu zählten etwa die sagenumwobene Höhle der Sieben Schläfer oder die Gedächtnisstätte für das Martyrium des Timotheus, einstiger Begleiter des Apostels Paulus und erster Bischof von Ephesos.

    Die Veranstaltung gehört zur beliebten Reihe »Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte«, die das kelten römer museum in Kooperation mit dem Keltisch-Römischen Freundeskreis – Heimatverein Manching e. V. durchführt. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung »Im Dienste Roms« ist am 14. Dezember 2022 bis zum Beginn des Vortrages von Katinka Sewing geöffnet.

    Die Dauerausstellung mit archäologischen Funden aus der Keltenstadt von Manching und dem Römerkastell von Oberstimm muss dagegen vorerst noch geschlossen bleiben. »Einbruch und Diebstahl haben uns schwer getroffen«, klagt Esch. Mit dem Goldschatz, der 483 Münzen und einen Gusskuchen aus der Zeit um 100 v. Chr. umfasst, fehle ein zentrales Objekt in der Keltenabteilung, dessen Verlust auch für die wissenschaftliche Forschung äußerst schmerzvoll sei und eine tiefe Lücke in den Bestand des bayerischen Kulturgutes reiße. Esch betont: »Das planvolle Vorgehen beim Einbruch ins Museum und beim Angriff auf den Manchinger Telekommunikationsknotenpunkt offenbart, dass hier hochprofessionelle Täter am Werk waren, die ein Höchstmaß an krimineller Energie aufweisen und kaum Hemmungen erkennenlassen.« Glücklicherweise sind zwar keine  Personenschäden zu beklagen, doch sei bei den Tätern offenbar keinerlei Respekt vor dem kulturellen Erbe und Gemeingut vorhanden. Gerade angesichts des verhältnismäßig geringen Materialwertes ist dies höchst bedenklich.

    Ein genauer Termin für die Wiedereröffnung der Dauerausstellung steht noch nicht fest. Das kelten römer museum wird hierüber rechtzeitig informieren. (krm)

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