Die Schäfflersaison in Eichstätt hat begonnen

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    Der Bischof war pünktlich aus Rom zurück gekehrt, das Wetter war keinesfalls „sakramentisch koit“ und eine gut gelaunte Zuschauermenge hatte sich auf dem Eichstätter Leonrodolatz eingefunden, um den ersten Schäfflertanz 2023 mitzuerleben. Der wurde traditionell dem Bischof gewidmet und Gregor Maria Hanke verfolgte das Geschehen vor der „eigenen Haustür“ aus seinen Räumlichkeiten.

    Auf dem Leonrodplatz vernahmen die Zuschauer und Zuschauerinnen die Worte: „Die sieben sind um, ihr Schäfflergesellen. Kommt heraus auf die hellen, liebfreundlichen Gassen, euch sehen zu lassen, zu lustigem Fest wie einst nach der Pest! Die sieben sind um, mit glühenden Backen, mit prangenden Jacken zum Bischof gezogen, im fürstlichen Saal ergreift den Pokal. Die sieben sind um! Schon gellen die Pfeifen in zierlichen Reifen, die Gläser geschwungen, den Achter geschlungen. Wohlauf nun zum Tanz mit dem buchsenen Kranz.“

    Eigentlich waren ja schon acht um. Acht Jahre sind seit dem letzten Schäfflertanz vergangen, denn aus bekannten Gründen wurde 2022 nicht getanzt. Aber ins Jahr 2023 passt diese Tradition nun umso besser: „Wir machen jetzt das, wozu die Schäffler da sind, nämlich den Menschen wie damals nach der Pest Freude zu bringen,“ erklärte Christina Bergmann, die zusammen mit Stefanie Pröll als einen von mehreren „Schnapsausschank-Duos“ im Einsatz ist. Der Tanz der Schäffler wurde im Jahr 1517 erstmals in München dokumentiert – zur Aufheiterung der verängstigten Bürger nach einem verheerenden Ausbruch der Pest. 1903 ist er erstmals in Eichstätt aufgeführt worden, der Sieben-Jahres-Rhythmus wird seit 1966 beibehalten.

    Und so sind nun rund 40 Tänzer im Einsatz, wenn es heißt “Oba-heit-is-koit“ (intoniert von der Schäfflermusi). Festgelegte Figuren und Choreografien gilt es zu absolvieren, wie den Laubentanz, den Schlangentanz oder den Tanz um den Kronenbaum. Auch der Einsatz der Fassschläger oder des Reifenschwingers folgt einem genauen Plan – alles hat eine Bedeutung. So wie der Kreis, das Symbol für das Vollkommene, das Ewige, für das es keinen Anfang und kein Ende gibt.

    Der zweite Tanz des Tages galt der Stadt Eichstätt. OB Josef Grienberger (li) bekam dazu sein Stamperl von Klaus Dorsch (re) ausgehändigt.

    Um den Tanz herum „wuseln“ nicht nur die Kasperl, sondern es werden auch Postkarten verkauft und gegen einen freiwilligen monetären Beitrag wird Schnaps ausgeschenkt – für einen guten Zweck, denn die Einnahmen und Spenden, die die Schäffler bei jedem Auftritt „ertanzen“ kommen einem karitativen Zweck zu Gute. Gleich beim Saisonauftakt erfreuten sich die kleinen Stamperl mit dem erwärmenden Inhalt großer Nachfrage. Christina Bergmann und Stefanie Pröll hatten zwei Empfehlungen für das Publikum:  Ein Kräuterschnaps für die „Weiberleut“, der nach Angaben der Schäffler „gesund und warm hält“ und ein Zwetschgenschnaps für die Männer (oder die, die es lieber ein bisschen klarer mögen). Ausgeschenkt bzw. eingeschenkt wird in einem speziell angefertigten Schnapsglas: „Die meisten nehmen das Glas gerne mit, als Erinnerungsstück und weil man es beim nächsten mal wieder auffüllen lässt,“ so Christina Bergmann.

    Christina Bergmann und Stefanie Pröll

    Und Gelegenheiten für einen „Re-Fill“ gibt es übrigens noch jede Menge. Bis 21. Februar sind die Schäffler jedes Wochenende im Einsatz – und das im gesamten Landkreis Eichstätt. Alle Termine und Infos zur Buchung eines Tanzes findet man online unter www.schaefflertanz.de

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