GKO: Brückenschlag über Epochen und Kontinente

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    Das sechste Abonnementkonzert des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt am Donnerstag, 9. Februar schlägt Brücken über Epochen und Kontinente: Mit dem Kontrabassisten Edicson Ruiz ist ein Venezolaner als Solist beteiligt, der feste Wurzeln in Europa geschlagen hat als Mitglied der Berliner Philharmoniker. Die Leitung hat der polnische Dirigent Lukasz Borowicz. Auf dem Programm stehen Werke von Alexander Tansman, Andrzej Panufnik, Efraín Oscher und Joseph Haydn. Konzertbeginn im Festsaal Ingolstadt ist um 20 Uhr; um 19.30 gibt es eine Einführung mit Dr. Marco Frei.

    Edicson Ruiz Foto: Peter Adamek

    Für den Kontrabass konnte sich schon Hector Berlioz in seiner gewichtigen „Instrumentationslehre“ begeistern. Über das Können des 1985 geborenen Edicson Ruiz wäre Berlioz geradezu entzückt gewesen. Beim GKO präsentiert sich Ruiz mit dem Dirigenten Lukasz Borowicz, um nicht zuletzt die „Barroquenas Venezolanas“ Nr. 4 des Flötisten Efraín Oscher zum Besten zu geben. Diese Konzertserie verbindet traditionelle Musik aus Venezuela mit Barock, weshalb neben Cembalo auch die Kastenhalslaute Cuatro eingesetzt wird. Mit Ruiz hat Oscher die Serie 2016 auch auf CD vorgelegt. In die polnische Heimat von Dirigent Lukasz Borowicz führen hingegen das 1930 komponierte „Triptych“ von Alexander Tansman sowie Andrzej Panufniks „Landscape“ von 1962/65. „Heute geht es uns darum, Musik wieder neu zu entdecken“, so der Dirigent zum Programm des Abends. Das bezieht sich auf die grüblerische Sinfonie Nr. 22 „Der Philosoph“ von Joseph Haydn. Durch den Wiener Klassiker ist der gebürtige Warschauer zum Dirigieren gekommen. „Ich verehre ihn sehr und stoße immer noch auf mir unbekannte Werke.“

    2020 konnte mit dem 30. Jubiläum des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt eine einzigartige Erfolgsgeschichte gefeiert werden. Mit seinen Konzertreihen in der Region, internationalen Gastspielen, seinen Kinder- und Jugendprojekten sowie vielbeachteten CD-Produktionen macht das GKO beständig auf sich aufmerksam. Es genießt nicht nur ein hohes Renommee in der Musikwelt, sondern erschließt sich beharrlich neue, auch jüngere Publikumskreise.

    Lukasz Borowicz Foto: Katarzyna Zalewska

    Als einer der vielseitigsten Dirigenten seiner Generation leitet Lukasz Borowicz regelmäßig die großen europäischen Orchester im deutschen Kernrepertoire sowie in wichtigen mittel- und osteuropäischen Werken. Für seine über 110 Aufnahmen hat er zahlreiche Preise erhalten. Von 2007 bis 2015 war er Chefdirigent des Polnischen Radio-Sinfonieorchesters in Warschau und von 2006 bis 2021 Erster Gastdirigent der Poznan Philharmonie.

    Das Kontrabass-Spiel erlernte Edicson Ruiz zunächst in seiner Heimatstadt Caracas, später an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker bei Klaus Stoll. Gerade 16-jährig debütierte er als Solist beim Orquesta Sinfónica Simón Bolívar, seine Orchesterlaufbahn begann er 1996 als Solo-Bassist in der Jungen Philharmonie Venezuela, 1999 wurde er Kontrabassist des Orquesta Sinfónica Simón Bolívar, 2003 Mitglied der Berliner Philharmoniker. Vom Emons Verlag wurde Edicson Ruiz in das Buch „111 Berliner, die man kennen sollte“ aufgenommen. (gko)

    6. Abonnementkonzert
    Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr
    Konzerteinführung mit Dr. Marco Frei am Konzerttag um 19.30 Uhr
    Festsaal Ingolstadt

    Alexander Tansman (1897-1968)
    Triptych for String Orchestra (1930)

    Joseph Haydn (1732-1809)
    Sinfonie Es- Dur Nr. 22 Hob I:22 (Der Philosoph)

    Andrzej Panufnik (1914-1991)
    Landscape for Strings (1962/65)

    Efrain Oscher (geb. 1974)
    Barroqueanas Venezolanas Nr. 4 für Streichorchester (mit Cembalo und mit Cuatro) (ca. 2016)

    Georgisches Kammerorchester Ingolstadt
    Edicson Ruiz | Kontrabass
    Lukasz Borowicz: Leitung

    Weitere Informationen unter https://georgisches-kammerorchester.de/

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