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    Neu, frisch und offen – das FEM*FESTIVAL in Ingolstadt setzt im März einen neuen Akzent, wenn es um das Thema Gleichstellung, Frauen in der Kunst und Feminismus geht. Damit werden Ingolstädter Künstlerinnentage, die unter dem Titel „Der Oktober ist eine Frau“ 25 Jahre lang Raum für Künstlerinnen geschaffen haben, nicht abgeschafft, sondern im Rahmen eines neuen Festivals vielmehr erweitert.

    „Da wir als Kulturamt sowieso versuchen, paritätisch zu arbeiten, ist ein eigenes Festival dafür hinfällig,“ erklärt Mona Huber, Mitarbeiterin des Kulturamts und Mit-Organisatorin des FEM*FESTIVAL mit Blick auf die – nun der Vergangenheit angehörenden – Künstlerinnentage. „Wir wollten außerdem gerne Synergien mit der Gleichstellungsstelle nutzen und haben deshalb das Festival rund um den Internationalen Tag der Frau und in diesem Jahr auch zum Equal Pay Day im März organisiert.“

    Das Programm soll alle Geschlechter und alle Altersklassen ansprechen. „Es war wichtig, das Festival so zu öffnen, dass wir es auf eine breite Gesellschaftsschicht ausrichten“, betont Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt und FEM*FESTIVAL Mit-Organisatorin. „Wir wollen ja erreichen, dass Gleichstellung überall ankommt und wahrgenommen wird.“ Das Festival lädt nicht nur zum Anschauen und Anhören ein, sondern auch zum Mitdiskutieren und Mitmachen. „Es bereichert sicher unsere Stadt, wenn wir da einen fröhlichen, interessanten, vertieften Austausch haben.“

    Und so wurde das FEM*FESTIVAL als eine Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt, die den Blick eben nicht nur auf die Stellung und Werk von Frauen in der Kunst richtet, sondern mit künstlerischen Mitteln die Gleichstellung in den Fokus rückt. Etwa die Frage der Bezahlung. Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen – bei gleichem Stundenlohn wie Männer – umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. In diesem Jahr ist das in Deutschland der 7. März. Würde man sich allein auf Ingolstadt beziehen, wäre dieser noch deutlich später im Jahr: „In Ingolstadt ist es noch viel dramatischer, was daran liegt, dass wir einen Arbeitsmarkt haben, der sehr technologisch geprägt ist und damit überwiegend von Männern, die sehr viel verdienen in Berufen, wo man eh schon mehr Geld verdient“, erklärt Anja Assenbaum, die wie Barbara Deiml als Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Ingolstadt arbeitet und ebenfalls zum Organisationsteam des FEM*FESTIVAL gehört. Dazu komme, dass in Beziehungen die Frauen gar nicht oder nur wenige Stunden arbeiten würden. Die Folge: Der Gender Pay Gap (Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern), der bundesweit bei 18 % liegt erreicht in Ingolstadt 36 %.

    Banknoten, eine Speakers` Corner und toxische Männlichkeit

    Das Programm des FEM*Festivals beginnt am 3. März mit einem Abend, der allein schon ein kleines Festival im Festival darstellt. In der Kulturhalle P3 findet eine Vernissage, eine Performance und ein Konzert statt. Alles bei freiem Eintritt. Mit der Vernissage wird eine Ausstellung (zu sehen bis 26.3.) über die berühmten Frauen der Banknoten eröffnet, die von der Schweizer Künstlerin Maria Odilia Ostertag-Allwicher gesammelt wurden. So ergaben sich 108 Frauenportraits samt ihrer höchst unterschiedlichen Lebensgeschichten, denen man nun nachspüren kann. Das Kunstkollektiv Die Villa aus München ergänzt die Ausstellung durch eine Performance zum Thema Equal Pay und Musikalisch begleitet wird der Abend durch die Gruppe Four Women. An diesem Abend im Trio: Hanna Sikasa, Jules und Nadja Lea Letzgus.

    „Eine Besonderheit, die uns schon lange am Herzen liegt und die jetzt nach Corona endlich umgesetzt werden kann, ist eine Speakers` Corner“, freut sich Anja Assenbaum. Diese Möglichkeit, öffentlich das Wort zu ergreifen, kennt man aus dem Hyde Park in London, nun ist sie zumindest für einen Nachmittag auf dem Ingolstädter Rathausplatz gegeben. Hier wird am Samstag, den 4. März, ab 12 Uhr ein rotes Podest stehen, auf dem Statements zum Equal Pay Day geäußert werden können. Die Moderation übernimmt Maxi Grabmaier. „Wir sind alle gespannt, wer sich da äußern mag und können nur dazu aufrufen, traut euch!“ Außerdem findet am selben Ort die Aktion „Rote Taschen“ statt, die um die „Rote-Schirm-Aktion“ erweitert wird. Mit roten Schirmen und Taschen soll auf den Gender Gap aufmerksam gemacht werden.

    Foto: Stadt Ingolstadt / Uli Rössle

    Bis einschließlich 12. März stehen Konzerte, Vorträge, Tanztheater, Workshops und mehr auf dem Programm. So wird Radio IN am 8. März, dem Internationalen Frauentag, im Rahmen des Festivals starke Stimmen und starke Songs von Frauen ausstrahlen. Der Frauenpfand der Gleichstellungsstelle am 8. März wird vom Rathausplatz zum Fleißer-Denkmal in der Theresienstraße führen: „Wir schenken dort der Marieluise Fleißer eine Rose. Im Fleißer-Museum wird dann Beatrix Schönewald einen Vortrag über die Schriftstellerin halten. Ich finde die Fleißer spannend für Ingolstadt, weil sie natürlich Ambivalenzen hervorruft. Sie ist eine hoch anerkannte literarische Künstlerin, hatte es in Ingolstadt aber schwer und war nicht immer Willkommen.“ Den Abschluss des Frauenpfades bildet der musikalische Theaterabend „So oder so – Hildegard Knef“ in der Neuen Welt. Die Gleichstellungsstelle lädt alle Interessierten zur kostenlosen Teilnahme am Frauenpfad (inklusive Vortrag und Eintritt in die Neue Welt) ein. Da das Kontingent begrenzt ist, ist eine Anmeldung per E-Mail bis Mittwoch, 1. März zwingend erforderlich: gleichstellungsstelle@ingolstadt.de. Eine Rückbestätigung der Teilnahme wird zugeschickt. Für die Veranstaltung „So oder so – Hildegard Knef“ können auch gesondert Tickets erworben werden.

    Ein Workshop zum Thema „Toxische Männlichkeit“ steht am 11. März auf dem Programm. Der Männlichkeitsforscher Christoph May behandelt die Themen Männerbünde, Männerfantasien und Kritische Männlichkeit. Parallel zur Diskussion werden zusammen mit der Künstlerin Beate Diao Collagen zum Thema entworfen. Den Abschluss des Festivals bildet dann das Sosani Tanztheater mit dem Stück “Muses”, das am 12. März zu sehen ist. (ma)

    Tickets für die Veranstaltungen des FEM*FESTIVAL gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstraße 13) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de).

    Mehr Informationen zum Festivalprogramm unter: https://www.ingolstadt.de/Kultur/Veranstaltungen/Festivals-Events-Reihen/FEM-FESTIVAL-2023/

    Und hier der Überblick über alle Veranstaltungen

    3.3.2023, 19 Uhr, Kulturhalle P3 Eintritt frei
    VERNISSAGE Ausstellung „Die berühmten Frauen der Banknoten“ von Maria Odilia Ostertag-Allwicher
    KUNSTKOLLEKTIV DIE VILLA (Performative Kunst zum Thema Equal Pay)
    FOUR WOMEN (Pop, Jazz)
    Es wird um Reservierung unter urbankultur@ingolstadt.de gebeten.

    4.3.2023, 12 Uhr, Rathausplatz – Eintritt frei
    MIT SCHIRM, CHARME UND ROTER TASCHE
    Aktion „Rote Taschen und Schirme“ & Speakers Corner zu Equal Pay

    4.3.2023, 20 Uhr, Harderbastei
    LADIES CRIME NIGHT (Lesung)

    5.3.2023, 20 Uhr, Neue Welt
    WALLIS BIRD (Rock, Pop, Irish Folk)

    7.3.2023, 19 Uhr, Kulturhalle P3 – Eintritt frei
    DER LANGE WEG ZUR GLEICHSTELLUNG. Bürgerliche, soziale und politische Rechte für Frauen in Deutschland“ (Vortrag von Dr. Ulrike Haerendel)
    TRIO COLLEGIUM VENTO – WOODWINDS OF MUNICH (Klassik)

    8.3.2023, Beginn ab 6 Uhr
    Starke Stimmen – starke Songs: Der Internationale Tag der Frau bei Radio IN.
    Geplant: Radio IN präsentiert stündlich Musik, Storys und Porträts von Musikerinnen aus der Region

    8.3.23, 18 Uhr, Rathausplatz – Eintritt frei
    GELIEBT UND VERACHTET. KUNST UND SKANDAL.
    Frauenpfad am Internationalen Tag der Frau:
    Eine Rose für die „Fleißer“ und Vortrag im Marieluise-Fleißer-Museum.

    8.3.2023, 20 Uhr, Neue Welt
    „SO ODER SO – HILDEGARD KNEF“
    Victoria Voss und Benedikt Streicher (Chanson)

    ACHTUNG: Begrenztes Kartenkontingent für Vortrag und Konzert – Anmeldung unter gleichsstellungsstelle@ingolstadt.de

    9.3.2023, 19 Uhr, Neue Welt – Eintritt frei
    „RÄUME BESETZEN UND STRUKTUREN AUFBRECHEN“
    (Podiumsdiskussion, Moderation: Caro Matzko)
    DOTA (Duo, Pop)

    10.3.2023, 20 Uhr, Kulturzentrum neun
    Kooperation mit Weltenklang
    MARI BOINE (Joik, Folk)
    ANNA & SVITLANA SONYK (ukrainische Volksmusik)

    11.3.2023, 11 bis 14 Uhr, Tanz- und Kulturwerkstatt
    TANZWORKSHOP mit Thea Sosani
    Für Teilnehmende im Alter von 16 bis 55 Jahren
    Nur mit vorheriger Anmeldung unter:
    urbankultur@ingolstadt.de
    Workshopgebühr: 15 Euro (diese wird am Tag des Workshops bar bezahlt)

    11.3.2023, 14 bis 19 Uhr, Harderbastei
    KUNSTWORKSHOP „Toxische Männlichkeit“ mit Christoph May und Beate Diao
    Für Teilnehmende ab 15 Jahren
    Nur mit vorheriger Anmeldung unter:
    urbankultur@ingolstadt.de
    Workshopgebühr: 5 Euro (diese wird am Tag des Workshops bar bezahlt)

    11.3.2023, 21 Uhr, Neue Welt
    „I’M YOUR MAN“ Clara Schwinning und Matthias Flake (Late-Night-Musikrevue)

    12.3.2023, 20 Uhr, Kulturhalle P3
    SOSANI TANZTHEATER „Muses“ mit anschließendem Künstlerinnengespräch

    Weitere Informationen unter: www.kulturamt-ingolstadt.de

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