Mit zwei Führungen und einer Sonderausstellung beendet das Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum rund um die Ostertage seine Winterpause und startet in die neue Saison. Den Auftakt macht am Sonntag, 26. März, eine Führung zum Thema „Tot und doch lebendig“, ab Samstag, 8. April, öffnet das Museum wieder zu den üblichen Zeiten und am Ostersonntag, 9. April, folgt die nächste Führung mit dem Thema „Lost art?“.
Am Sonntag, 26. März, führt Kunsthistorikerin Katharina Hupp um 14 Uhr durch das eigentlich noch geschlossene Museum. Der Titel der Veranstaltung lautet „Tot und doch lebendig. Von Heiligen und Heiligenreliquien“. Eine Reliquie ist ein irdischer Überrest meist vom Körper von Heiligen oder deren persönlichen Besitzes. Auch Gegenstände, die damit in Berührung gekommen sind, werden als Reliquien hoch geachtet. Reliquienverehrung findet sich in allen Weltreligionen, im Christentum ist sie als älteste Form der Heiligenverehrung seit Mitte des 2. Jahrhunderts nachweisbar. Die Führung macht sich auf Spurensuche nach den Heiligen und ihren Reliquien. Diese werden in meist kostbaren und aufwendigen Behältnissen verwahrt, die nicht selten selbst vom Inhalt erzählen. Treffpunkt zur Führung ist an der Museumskasse im 3. Obergeschoss.
Am Karsamstag, 8. April, öffnet das Museum wieder zu seinen üblichen Zeiten für alle Besucherinnen und Besucher. Öffnungszeiten sind von 10.30 Uhr bis 17 Uhr, auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen; Montag und Dienstag sind Ruhetage. Von Anfang an wird auch eine Sonderausstellung mit dem Titel „Im Herbst des Barock: Eichstätts Kultur, Kunst und Handwerk des 18. Jahrhunderts“ zu sehen sein. Um ein möglichst vielfältiges und lebendiges Bild Eichstätts zu jener Zeit zu zeigen, wurden zahlreiche Exponate, darunter viele Leihgaben zusammengetragen. Es sind teils hochrangige Stücke vom Bischöflichen Seminar, vom Bischöflichen Stuhl, von der Abtei St. Walburg, vom Historischen Verein und der Stadt Eichstätt sowie von Diözesanarchiv und Universitätsbibliothek. Die Ausstellung ist damit auch ein „Zeugnis für das funktionierende Zusammenwirken verschiedenster Eichstätter Institutionen“, wie Museumsleiterin Dr. Claudia Grund betont. Manche Exponate wurden noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt. Während der Laufzeit der Ausstellung sind Führungen zu herausragenden Exponaten geplant, darunter einer erst im Jahr 2020 durch die Stadt Eichstätt angekauften wertvollen Eichstätter Standuhr sowie einer originellen Klosterarbeit in Privatbesitz, auf die das Museum erst durch die Sendung „Kunst & Krempel“ des Bayerischen Fernsehens aufmerksam wurde.
Bereits am nächsten Tag, Ostersonntag, 9. April, steht erneut eine Führung auf dem Programm. Das Thema lautet: „Lost art? Von Wiedererwerb und Rückkehr verschollener Kunstwerke“. Anfang des 19. Jahrhunderts gingen mit der Säkularisation, also der Verstaatlichung des Kirchenbesitzes, viele Kunstwerke verloren oder mussten aus wirtschaftlicher Not verkauft werden. In den vergangenen Jahrzehnten gelang es dem Domschatz- und Diözesanmuseum einige dieser Kunstwerke ausfindig zu machen und zurück zu erwerben. Die Führung ermöglicht die Begegnung mit den Kunstwerken und ihrer wechselvollen, teils spannenden Geschichte. Referentin ist die Museumsleiterin, Dr. Claudia Grund, Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Museumskasse. (pde)