Kunst von Sebastian Anzinger im Raum 23

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    „Ich habe mich schon verliebt in das Eck!“ schwärmt Sebastian Anzinger. Besagtes „Eck“ ist die Ecke am Eichstätter Bahnhofplatz zwischen Bahnhof und Spitalbrücke. Den dortigen Leerstand kann der Künstler nun bis 8. Juli (vielleicht auch darüber hinaus) mit seinen Werken bespielen – ein Glücksfall für ihn und die Örtlichkeit, die dadurch eine farbenfrohe Aufwertung erfährt. Die neugierigen Blicke der Passanten und Passantinnen sprechen für sich: „Bereits vor der Eröffnung habe ich schon ein Bild verkauft,“ freut sich der 35-Jährige, der in Obereichstätt wohnt und sein Atelier in Raitenbuch hat. Mit dem „Raum 23“ hat er nun im Jahr 2023 eine erste eigene, temporäre Galerie („Das ist mein Raum!“) in Eichstätt eröffnet. Vermittelt hat ihm das Objekt der Fotograf und Galerist Hubert P. Klotzeck, der schräg gegenüber seine „bildfläche“ betreibt und Kontakt zur Hauseigentümerin der Nummer 9 hat. Und das Leerstandsmanagement der Stadt Eichstätt war bei der „Ansiedlung“ der Galerie auf Zeit auch mit eingebunden.

    Mit Acrylfarbe oder iPad
    „Ich bin in der abstrakten Malerei daheim,“ erklärt Sebastian Anzinger. Er schätze das Ungewisse, Unvorhersehbare beim Prozess des Malens, der für ihn sehr befreiend und überhaupt das Wichtigste an seiner Kunst sei. „Ich bin ein sehr energetischer, impulsiver Maler“, beschreibt er seine Arbeitsweise, die deshalb vor allem aus Schüttungen mit verdünntem Öl und Acrylfarben besteht. Soweit – so klassisch. Aber Sebastian Anzinger malt auch digital. Mit dem iPad. „Diese Technik lässt gerade abstrakte Malerei sehr gut wirken.“ Außerdem kann man Farbflächen positionieren, Pinsel variieren und vieles ausprobieren, wozu man im analogen Kunstbetrieb jeweils neues Material verbrauchen würde. Als Pigmentdruck sind die iPad Kunstwerke auf den ersten Blick (sogar auf den zweiten) nicht von einem Gemälde zu unterscheiden. „Ich nutze die digitalen Vorlagen auch für die Leinwand, aber nicht eins zu eins,“ betont Anzinger. Ein weiterer Vorteil: digitales Malen geht immer und überall. Sogar beim Wandern.

    Von der Metzgerei bis zum Feuerwerksverkauf war hier schon einiges vertreten – jetzt ist die Kunst eingezogen.

    Den Job hingeschmissen
    Dreizehn Jahre hat Sebastian Anzinger als Chauffeur Mitarbeitende, Gäste und Geschäftspartner eines großen Ingolstädter Automobilherstellern hin und her gefahren. Doch als er mit der Malerei anfing, bemerkte er, der auch als Musiker und DJ unterwegs ist, wie gut die Kunst ihm tut. Er kündigte den Job: „Klar hatte ich Angst,“ gibt er offen zu, „aber ich würde nie wieder tauschen.“ Leben kann er von der Kunst freilich (noch) nicht, weshalb er nebenbei im Messebau tätig ist. Unbezahlbar ist allerdings das Gefühl, eigene Werke zu erschaffen und diese dann auch noch ausstellen zu können: „Es erfüllt mich, wenn meine Kunst Leute anspricht.“ Andersrum darf der Künstler gerne angesprochen werden: Freitags von 14 bis 18 Uhr ist er im „Raum 23“ in Eichstätt zu finden. (ma)

    Kurz notiert:

    Raum 23
    bis 8. Juli
    Bahnhofplatz 9
    85072 Eichstätt
    Freitags 14 – 18 Uhr
    und nach Vereinbarung

    Sebastian Anzinger
    Abstakte Malerei
    SMFA Studio
    www.smfastudio.de
    info@smfastudio.de
    www.instagram.com/smfastudio/

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