In erster Linie besuchen Studierende und andere Menschen mit Wissensdurst die Zentralbibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, um in Büchern zu studieren. Jetzt bietet sich den Bibliotheksbesuchern aber die Möglichkeit, ein wenig in die Welt der Antike in Bayern einzutauchen.
Das Netzwerk „Antike in Bayern“ – ein Zusammenschluss von sieben Museen – präsentiert sich dort bis 31. Juli im Rahmen einer kleinen Wanderausstellung. Präsentiert werden Repliken von beeindruckenden Objekten aus den sieben beteiligten Museen. Hierzu gehören unter anderem eine keltische Stierskulptur aus Weltenburg und Schmuckstücke aus Manching, aus römischer Zeit ein lebensgroßer Pferdekopf aus Augsburg, ein Herkules aus dem Schatzfund von Weißenburg sowie Öllampen und ein Merkurgewicht aus Kempten und mehrere Porträts und Statuetten aus dem antiken Griechenland und Etrurien.
Aber wenn man schon Klassische Archäologie und Alte Geschichte im universitären Portfolio aufweisen kann, dann macht es Sinn, dass sich diese Wissenschaften auch an der Ausstellung beteiligen. Und so gesellen sich zu den Informationen und Objekten aus dem Museumsnetzwerk einige Objekte, die an der Universität in die Lehre eingebunden werden. Die Alte Geschichte und die Archäologie sichtbar machen – das ist das Ziel des Ausstellungsbeitrags aus dem „eigenen Haus“.
„Die antiken Altertumswissenschaften sind ohne archäologische Objekte gar nicht denkbar“, erklärte dazu Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Professur für Klassische Archäologie an der KU) bei der Ausstellungseröffnung. Für die „Uni-Vitrine“ sind nun Stücke ausgewählt worden, die das weite Feld der antiken Alltagskultur beispielhaft vertreten. Eine kleine Öllampe, römische Keramik, Accessoires aus der römischen Wohnkultur und mehr stehen stellvertretend für die Themengebiete, mit denen sich die Archäologen befassen.
Eine Etage tiefer in derselben Vitrine sieht es ein bisschen nach Schatzsuche aus. Hier präsentiert sich die Spezialdisziplin der Numismatik, also der Münzkunde. Und das natürlich mit originalen antiken Münzen, die aus der Lehrsammlung der Universität stammen. „Wir leihen uns auch von den Netzwerkpartnern, also den Antiken-Museen in Bayern, Fundmünzen aus“, erklärte Natalie Stöhr vom Lehrstuhl für Alte Geschichte. Die Studierenden „beackern“ selbige regelmäßig im Rahmen ihres Studiums: Wer oder was ist vorne und hinten drauf, vielleicht ein römischer Kaiser? Gibt es einen religiösen Bezug und ist Text zu entschlüsseln? „Münzen erzählen Geschichten. Sie waren auch Kommunikationsmittel, denn der Prägeherr und seine Münzmeister prägen Botschaften darauf. Man kann dazu auch Marketingpflege sagen.“ Schließlich kam nur das auf die Münze, was der Herrscher auch vermitteln wollte – meist in Bildern. Antikes Instagram sozusagen. (ma)
Infos: Ausstellungen: Katholische Universität Eichstätt – Ingolstadt (ku.de)
Über das Museumsnetzwerk „Antike in Bayern“:
Sieben Museen haben sich 2019 zum Netzwerk »Antike in Bayern« zusammengeschlossen, um im Verbund effizienter auf inhaltliche Schnittpunkte, überregionale Bezüge und museale Angebote hinzuweisen und somit stärker in der Öffentlichkeit – insbesondere von Touristen und touristischen Anbietern – wahrgenommen zu werden. Das Museumsnetzwerk ging aus dem Projekt »Museum & Tourismus« hervor, das die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern in Kooperation mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH initiiert hat. Mitglieder im Netzwerk sind:
• Archäologische Staatssammlung München
• Archäologischer Park Cambodunum, Kempten
• kelten römer museum manching
• Pompejanum Aschaffenburg
• RömerMuseum Weißenburg
• Römisches Museum Augsburg / Römerlager im Zeughaus
• Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek Münche
Homepage: www.antike-in-bayern.de
Facebook: www.facebook.com/antikeinbayern
Instagram: #antikeinbayern
Storytelling: www.erlebe.bayern/storys/museen-antike
Altertumswissenschaftliche Fächer der KU
Klassische Archäologie: www.ku.de/slf/klassische-archaeologie
Alte Geschichte: www.ku.de/ggf/geschichte/alte-geschichte
Klassische Philologie: www.ku.de/slf/klassische-philologie